CERN und ESA präsentieren Zukunftstechnologien auf der Hannover Messe (FOTO)

Die Europäische Organisation für Kernforschung CERN und die
Europäische Weltraumorganisation ESA präsentieren in Hannover
wegweisende Zukunftstechnologien, die sich aus der Forschungsarbeit
der beiden Organisationen heraus entwickelt haben. Es ist der erste
gemeinsame Auftritt von CERN und ESA auf der Hannover Messe und die
erste gemeinsame Initiative nach der Unterzeichnung eines
weitreichenden Kooperationsvertrags in den Bereichen Forschung und
Technologieentwicklung.

Transportdrohnen, die mit Hilfe von Weltraumtechnologie erstmals
auch in geschlossenen Räumen, an allen Hindernissen vorbei,
zentimetergenau auf ihrem Frachtgut andocken – auf einem
handelsüblichen Tablet ausgegebene Live-Statistiken eines
Oberliga-Fußballspiels, die denen eines Champions-League-Finales in
nichts nachstehen – Solarmodule, die dank ausgeklügelter
Vakuumtechnik auch bei Wolken und unter einer Schneedecke
hocherhitzten Wasserdampf produzieren – oder ein mobiler CT-Scanner,
der rauschfreie Röntgenbilder bei nur geringer Strahlung liefert: Was
sich wie Zukunftsmusik anhört, sind schon heute marktreife
Technologien, die CERN und ESA vom 7. bis 11. April auf ihrem
Gemeinschaftsstand im Rahmen der Hannover Messe präsentieren.

Technologietransfer als wichtiger Innovationsmotor für den Alltag

Dass diese und viele weitere innovative Technologien Jahr für Jahr
zur Marktreife gelangen, ist das Ziel der
Technologietransferprogramme von CERN und ESA. Die
Grundlagenforschung beider Organisationen sorgt seit Jahrzehnten
nicht nur für neue Erkenntnisse über Materie, Energie und Raum sowie
den Anfang und die Entwicklung unseres Universums, sondern auch für
bemerkenswerte Produktentwicklungen, die oft aus den technologischen
Anforderungen der Forschung hervorgehen. So fördert die ESA jedes
Jahr über sechzig Unternehmen, die auf Basis von Weltraumtechnologie
neue Produkte – wie die heute in allen Autos verbauten
Airbag-Sensoren – auf den Markt bringen. Und das wohl bekannteste
Transferprojekt veränderte zu Beginn der 90er Jahre die Welt, als am
CERN das World Wide Web erfunden wurde.

CERN und ESA unterzeichnen Kooperationsvertrag

Anlässlich der Unterzeichnung eines umfassenden
Kooperationsvertrages mit dem Schwerpunkt auf Forschung und
Technologieentwicklung präsentieren sich CERN und ESA nun erstmals
gemeinsam in Hannover. „Die Vertragsunterzeichnung in der vergangenen
Woche war ein wichtiger Moment für die künftige Zusammenarbeit
unserer Organisationen. Mit dem gemeinsamen Auftritt auf der Hannover
Messe wollen wir die bedeutenden technologischen Synergien zwischen
dem CERN und der ESA präsentieren und der Öffentlichkeit zeigen,
welchen großen Einfluss wir, dank unserer Technologien und Spin-Offs,
auf die Gesellschaft haben. Und das weit über die bloße Wissenschaft
hinaus“, so Enrico Chesta, Leiter der Technology Transfer Section der
CERN Knowledge Transfer Group. „Dank der Kooperation zwischen unseren
Organisationen ist es von den allerkleinsten Bausteinen der Materie
bis zu den Spielregeln des Universums und ihren direkten oder
indirekten Anwendungen im Alltag nur ein kurzer Weg.“

CERN und ESA präsentieren auf ihrem Gemeinschaftsstand in Hannover
rund 20 Spin-Off-Unternehmen und Zukunftstechnologien (Halle 2, Stand
D54).

Hochpräzise Lokalisierung – für Fußballplatz, Logistik und
Gesundheitswesen

Eine exakte Analyse von Ballkontakten, Laufwegen und Passquote –
was bisher nur nach aufwendiger Nachbereitung durch die TV-Sender zu
ermitteln war, kann künftig von Profi- und Amateurmannschaften
erhoben und über eine Cloud-basierte App in Echtzeit auf dem Tablet
oder dem Smartphone ausgegeben werden.

Möglich macht dies das auf den Ergebnissen der Weltraumforschung
basierende Lokalisierungssystem Kinexon One der Münchner Kinexon
GmbH. Kern des Systems ist ein kleiner Sensor, mit dem sich erstmals
eine zentimetergenaue 3-D-Lokalisierung und Bewegungserfassung,
selbst in geschlossenen Räumen, realisieren lässt.

Über die Datenerhebung im Sport oder etwa den Drohnenflug im
Logistikzentrum hinaus sind für das Lokalisierungssystem künftig eine
Vielzahl weiterer Anwendungen denkbar. So wird es beispielsweise im
industriellen Bereich möglich sein, Ort und Bewegung von Teilen und
Werkzeugen zu erfassen, komplexe Produktionsprozesse zu
automatisieren und somit die Effizienz in der Fertigung zu steigern.

Hochgenaue und portable Röntgengeräte durch neue Sensortechnik

Gestochen scharfe Röntgenbilder mit einem handlichen Gerät
erstellt – was gestern noch Zukunftsmusik war, wird heute durch die
am CERN entwickelte Photonenmesstechnik (Medipix) marktfähig.

Das Freiburger Unternehmen X-Ray Imaging Europe GmbH realisierte
auf dieser Basis hocheffiziente Sensoren, die Gamma- und
Röntgenstrahlen messen können. Dadurch müssen bei Werkstoffprüfungen
keine Materialien mehr zerstört werden. Zudem kann die mobile
Technologie bei der Messung von Gammastrahlung in Kernkraftwerken
eingesetzt und bei deren Rückbau verwendet werden.

Die Röntgendetektoren der Freiburger werden auch in der vom
Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik (EZRT) entwickelten,
tragbaren Computertomographieanlage CTportable eingesetzt. Die Geräte
können flexibel verwendet werden und hochdetaillierte CT-Aufnahmen
erstellen, bei einer nur geringen Strahlendosis.

Über die CERN Knowledge Transfer Group:

Um ihren hohen wissenschaftlichen Zielen gerecht zu werden,
entwickelt das CERN neue Technologien und Expertisen, die oft ihren
Weg in die Gesellschaft finden, und inspiriert eine neue Generation
von Wissenschaftlern. CERNs Knowledge Transfer Group hat das Ziel,
den Transfer von Wissen und Technologien vom CERN in die Gesellschaft
zu fördern, zu unterstützen und zu maximieren.

www.cern.ch/knowledgetransfer

Über das ESA-Technologietransferprogramm:

Die Hauptaufgabe des ESA-Technologietransferprogramms (TTPO) liegt
darin, bestehende Raumfahrttechnologien und -systeme in neue
Anwendungsbereiche zu übertragen und den europäischen Bürgern den
Nutzen der europäischen Raumfahrtprogramme näherzubringen. Das TTPO
ist verantwortlich für die Definition und Umsetzung des gesamten
Technologietransfers sowie des Inkubationsprogramms für junge
Unternehmen und deren Finanzierung.

www.esa.int/ttp

Ansprechpartner bei CERN und ESA:

CERN Knowledge Transfer Group
Herr Enrico Chesta
Europäische Organisation für Kernforschung (CERN)
CH-1211 Genf 23, Schweiz

Telefon: +41 (0) 22 76 79702
E-Mail: enrico.chesta@cern.ch
Internet: www.cern.ch/knowledgetransfer

ESA Technology Transfer Programme Office
Herr Frank M. Salzgeber
European Space Agency ESA
Keplerlaan 1, 2200 AG, Noordwijk ZH, Niederlande

Telefon: +31 (0) 71 565 6208
E-Mail: ttp@esa.int
Internet: www.esa.int/ttp

Pressekontakt:

rheinland relations GmbH
Herr Christian Windeck
Gottfried-Claren-Str. 5, 53225 Bonn

Telefon: +49 (0) 228 555 265 95
Mobil: +49 (0) 151 626 435 14
E-Mail: windeck@rr-pr.com
Internet: www.rr-pr.com

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