– Urologe der Asklepios Klinik Altona hat neuen Test zur
Früherkennung entwickelt
– Früherkennung steigert die Heilungschancen beim „Krebs des
jungen Mannes“
Ein Forschungsteam aus Prof. Dr. med. Klaus-Peter Dieckmann,
Experte für Hodentumoren und Ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums
Hamburg in der Asklepios Klinik Altona, und Wissenschaftlern der Uni
Bremen hat nach langjähriger Forschungsarbeit einen wichtigen
Tumormarker für Hodenkrebs im Blut entdeckt. Dessen hohe Aussagekraft
für eine frühzeitige und sichere Diagnostik, Therapie und Nachsorge
konnte in Studien belegt werden. Mit der Entdeckung dieser
Markerstoffe gelingt nun mittels eines einfachen Bluttests die
Früherkennung von Hodentumoren, der häufigsten bösartigen
Tumorerkrankung bei jungen Männern.
Die häufigste Tumorerkrankung bei Männern zwischen 20 und 40
Jahren ist der Hodenkrebs, weshalb er auch als „der Krebs des jungen
Mannes“ bezeichnet wird. Etwa 4000 Männer erkranken jährlich
deutschlandweit, allein in Hamburg sind es etwa 200 Männer pro Jahr.
Die Zahl der Erkrankungen steigt seit Jahren an. Der Grund dafür ist
nicht bekannt, vermutet werden aber Umwelteinflüsse. Die Entdeckung
des Tumormarkers und die Entwicklung eines Bluttests zum Nachweis
durch das Forscherteam erleichtern nun nicht nur die sichere
Früherkennung von Hodentumoren und damit die Heilungschancen, sondern
ebenfalls die Beurteilung des Therapieerfolges und die oft
langjährige Nachsorge. Bei Tumormarkern handelt es sich um messbare
Substanzen, die von Krebszellen in das Blut abgegeben werden und bei
Krebs-Patienten erhöht sind.
Bereits 2012 konnte das Forschungsteam in der Vorstudie über den
neuen Tumormarker bei Hodentumoren berichten. Das Ergebnis
mehrjähriger Folgestudien ist nun ein Verfahren zur sicheren
Bestimmung der Tumormarker. Der sogenannte Signalstoff M371 wird von
den Hodenkrebszellen gebildet und in die Blutbahn ausgeschüttet. Die
Urologen um Prof. Dieckmann und seine Partner von der biologischen
Fakultät der Universität Bremen konnten zeigen, dass bereits sehr
kleine Tumore von weniger als 1 cm Durchmesser den Signalstoff
abgeben. „Dies ist ein großer Fortschritt“, so Dieckmann, „denn der
M371-Test ist bei mehr als 90 % aller Hodentumoren anwendbar. Die
bisherigen Markerstoffe sind nur bei etwa 50 % aller Patienten
ausgeprägt. Der neue Test hilft bei der Früherkennung, bei der
Ausbreitungsdiagnostik, bei der Feststellung des Therapieerfolges und
vor allem bei der Früherkennung von Rückfällen. Wir denken auch, dass
bei der Nachsorge viele der schädlichen, belastenden und teuren
Röntgenuntersuchungen mit dem Test nicht mehr nötig sind.“
In der Urologie der Asklepios Klinik Altona behandeln Prof. Dr.
Dieckmann und das Team des Hodentumorzentrums, das Teil des Asklepios
Tumorzentrums Hamburg ist, jährlich etwa 80 bis 100 Patienten mit
allen Stadien des Hodenkrebses, wobei alle Chemotherapien und alle
operativen Eingriffe hier durchgeführt werden. Nach dem Erfolg, über
den auch das renommierte amerikanische „Journal of Clinical Oncology“
ausführlich berichtet hat, arbeitet das Forschungsteam nun daran, für
die praktische Anwendung einen sogenannten „Labor-Test“ zu erstellen,
der dann bei Hodenkrebs-Patienten im klinischen Alltag anwendbar ist.
Dies wird bereits Anfang des nächsten Jahres so weit sein.
Link zum Hodentumorzentrum: http://ots.de/jRQmci
Link zum Asklepios Tumorzentrum:
https://www.asklepios.com/hamburg/tumorzentrum/
Videointerview mit Prof. Dr. Klaus-Peter Dieckmann über
Hodenkrebs: https://youtu.be/FlayQ5M8F30
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