– Auf der Suche nach neuen Verbindungstechnologien analysieren die
Entwickler von Ford die klebrigen Zehen des Gecko
– Ziel: höhere Rezyklierfähigkeit vieler Teile
– Bionik nimmt die Natur als Vorbild für besonders nachhaltige
Lösungen
– Innovationen können sich auf das Interieur-Design moderner
Fahrzeuge auswirken
– Ford hatte gemeinsam mit Procter & Gamble und The Biomimicry
Institute zu einem Bionik-Workshop auf seinem Campus in Dearborn
(Michigan) eingeladen
Ford lässt sich für die Forschung nach innovativen Lösungen für
eine nochmals nachhaltigere Automobilentwicklung und -produktion auch
von der Natur inspirieren. Auf der Suche nach alternativen
Klebeverbindungen ist der Konzern nun zum Beispiel auf den Gecko
gestoßen. Die kleinen bis mittelgroßen Echsen faszinieren mit
bemerkenswerten Klettereigenschaften: Selbst auf senkrechten,
spiegelglatten Oberflächen und sogar überkopf finden sie mit ihren
klebrigen Zehen sicheren Halt, ohne Kraft auszuüben oder spezielle
Sekrete abzusondern. Und wenn sie sich auf diesen Oberflächen
scheinbar mühelos fortbewegen, hinterlassen sie zudem keinerlei
Spuren oder Rückstände – ein für Automobilhersteller höchst
interessantes Phänomen, das die Produktion revolutionieren könnte.
Denn im Fahrzeugbau müssen bis heute unterschiedliche Materialien wie
Kunststoffe, Schäume und Metall miteinander verklebt werden, damit
sie ausreichend steife Einheiten ergeben – was aber den
Recyclingprozess am Ende der Einsatzdauer des Autos und eine
sortenreine Trennung der eingesetzten Werkstoffe vor nahezu
unüberwindbare Hürden stellt. Das besondere Talent der Geckos liefert
Ford möglicherweise wichtige Hinweise, um dieses seit Jahren bekannte
Dilemma durch neuartige Verbindungstechnologien aufzulösen.
„Der Gecko zeigt uns den Weg zu fortschrittlichen
Verbindungstechnologien, mit denen wir weltweit die
unterschiedlichsten Aufgaben lösen können“, erläutert Debbie
Mielewski, Technische Leiterin für die Entwicklung nachhaltiger
Kunststoffe bei der Ford Motor Company. „Dies reduziert die Kosten
und schont die Umwelt, denn je mehr Kunststoffe und Plastikteile wir
rezyklieren können, umso kleiner fällt unser ökologischer Fußabdruck
aus“.
Die Bionik ist keine neue Wissenschaft, sondern hat bereits viele
Entwicklungen positiv beeinflusst. Die Aerodynamik des japanischen
Hochgeschwindigkeitszugs Shinkansen orientierte sich zum Beispiel am
Eisvogel. Die Idee für den millionenfach bewährten Klettverschluss
lieferten Klettengräser. Die Gestaltung der Nadeln medizinischer
Injektionsspritzen profitierten von Moskito-Stechmücken und ihren
Rüsseln.
Die Entwickler von Ford lassen sich bereits seit gut zehn Jahren
von der Natur inspirieren, wenn es um neue Technologien und
Materialien geht. Dabei gelangen speziell bei der Garnproduktion für
Sitzbezüge und Dachverkleidungen bemerkenswerte Fortschritte. Auf der
anderen Seite setzt der Konzern immer stärker auf rezyklierte und
recyclebare Werkstoffe. Ein Beispiel hierfür ist die
hochleistungsfähige REPREVE-Faser, die zu 100 Prozent aus
wiederverwendeten Materialien wie etwa Plastikflaschen besteht. Sie
kommen heute bereits in fünf Modellreihen weltweit zum Einsatz: vom
Ford F-150 über den Explorer und Edge bis hin zum Ford Focus Electric
und dem Mondeo. Die Verwendung von REPREVE unterstreicht die
Strategie von Ford, durch das Rezyklieren und die Wiederverwendung
von Wertstoffen die Umwelt immer weniger zu belasten.
Die zum Teil bemerkenswerten Eigenschaften der Pflanzen- und
Tierwelt haben die Ford Motor Company bewogen, gemeinsam mit dem
amerikanischen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble das Feld der
Bionik intensiver zu erforschen und bereits gewonnene Erfahrungen zu
teilen. Ziel ist eine Vielzahl von industriellen Anwendungen.
Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten und Chancen der Bionik
hat Ford gemeinsam mit Procter & Gamble und der unabhängigen
Forschungseinrichtung „The Biomimicry Institute“ unlängst auf dem
Ford Campus in Dearborn (Michigan) rund 200 Forscher und Entwickler
zu einem Workshop und Erfahrungsaustausch eingeladen. Das 2006
gegründete Institut unterstützt Forscher bei der Entwicklung
nachhaltiger Produkte auf Basis der Bionik und unterhält ein eigenes
Netzwerk, das regionale Anwender ebenso fördert wie die Lehre dieser
Wissenschaft an Schulen und Universitäten.
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutsches Automobilunternehmen mit
Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an den Standorten Köln und
Saarlouis mehr als 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der
Gründung des Unternehmens im Jahr 1925 wurden mehr als 40 Millionen
Fahrzeuge produziert. Für weitere Informationen zu den Produkten und
Dienstleistungen von Ford besuchen Sie bitte www.ford.de
Kontakt:
Isfried Hennen
Ford-Werke GmbH
Telefon: 0221/90-17518
ihennen1@ford.com