Kinder mit angeborenen Herzfehlern müssen immer
wieder operiert werden; die OP-Wunde wird dann genäht oder
geklammert. Gewebekleber kann das Verschließen der Wunde erleichtern:
Die von Jeffrey Karp vom Bostoner Brigham and Women“s Hospital
entwickelte Substanz ermöglicht es, die OP-Wundränder sicherer,
dichter und schneller zu verschließen, berichtet das Magazin
Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 2/2014.
Bislang werden Wunden üblicherweise genäht oder geklammert. Die
Methoden haben aber den Nachteil, dass sie zusätzlich Gewebe
verletzen können und der Nähvorgang vergleichsweise lange dauert.
Deshalb hat Biomaterialien-Spezialist Jeffrey Karp seinen Kleber nach
den Vorgaben von Kinderherzchirurgen entwickelt: Er sollte elastisch
und stabil sein, trotz Kontakt mit Blut gut haften sowie verträglich
und biologisch abbaubar sein.
Karps Kleber besteht aus dem Polymer PGSU
(Polyglycerin-sebacat-urethan) und wird durch Bestrahlung mit
UV-Licht auch in wässriger Umgebung fest. PGSU dringt leicht in das
Gewebe ein und verbindet sich beim Aushärten mit dem Kollagen und den
Proteinen im Gewebe – wie ein molekulares Klettband. Tests an Mäusen
und Schweinen zeigten, dass der Gewebekleber fest und stabil genug
ist, um den Belastungen in einem schlagenden Herz standzuhalten.
Mit französischen Partnern hat Jeffrey Karp das Startup Gecko
Biomedical gegründet, um den Gewebekleber in Europa auf den Markt zu
bringen. Derzeit arbeite es an der Herstellung von im
Industriemaßstab und plant weitere Tierversuche sowie klinische
Studien am Menschen.
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