Standard für die international vergleichende Ergebnismessung in der onkologischen Rehabilitation entwickelt

Eine Studie mit 1.616 Patient:innen in deutschlandweit 15 Rehakliniken zeigt, wie zukünftig die Ergebnisqualität in der onkologischen Rehabilitation gemessen werden kann. Die international in der akut-medizinischen Versorgung genutzten Fragebögen sind dazu geeignet, Verbesserungen krankheitsspezifischer und allgemeiner gesundheitsbezogener Lebensqualität von Patient:innen mit Brustkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs auch in der Reha zu ermitteln.

Gemeinsam mit der Professur für Klinische Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat DAS REHAPORTAL von Qualitätskliniken.de auf Basis von Patient Reported Outcome Measurements (PROMs) ein Verfahren zur Ergebnismessung in der onkologischen Rehabilitation entwickelt. Dazu wurden von Anfang November 2020 bis Ende Juli 2021 in bundesweit 15 Rehakliniken verschiedener Träger 1.616 Patient:innen zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Reha befragt. Untersucht wurden Patient:innen mit einer Brustkrebs-, Prostatakrebs- oder Darmkrebserkrankung. Die gestellten Fragen zielten auf die Ermittlung der aktuellen, krankheitsspezifischen Lebensqualität ab. Eine erneute Befragung der Patient:innen am Ende der Reha machte den individuellen Rehaerfolg und damit auch die Leistung der Rehakliniken sichtbar.

Die Studie zeigt, dass sich die verwendeten Befragungsinstrumente hinsichtlich Ihrer Änderungssensitivität, Spezifität und klinischen Relevanz gut zur Erfassung und Darstellung der Ergebnisqualität eignen. Zukünftig kann der Einsatz der gleichen, international gut eingeführten PROMs in möglichst vielen Rehakliniken ein wichtiger Schritt zur Bestimmung des rehabilitativen Outcomes in der klinischen Versorgungspraxis sein. Detailinformationen zur Ergebnismessung in der onkologischen Rehabilitation sind im Studienbericht (https://www.qualitaetskliniken.de/fileadmin/user_upload/Ergebnismessung_in_der_onkologischen_Rehabilitation_Gesamtbericht_20220304_4qd.pdf) einsehbar.

Generell konnten bei den befragten Patient:innen während der Reha mittelhohe Effektstärken bei den krankheitsspezifischen Veränderungen festgestellt werden. Hervorzuheben sind die deutlich positiven Veränderungen im psychischen Bereich bei Brustkrebspatientinnen. Nahezu mittelhohe Effektstärken konnten aber auch bei den von Prostatakrebs und Darmkrebs Betroffenen gemessen werden. Auf Ebene der Rehakliniken sind indikationsabhängig signifikant über- aber auch unterdurchschnittliche Effektstärken festzustellen.

Zur besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde die unterschiedliche Patient:innenstruktur durch eine Risikoadjustierung berücksichtigt. Neben der Belastung zum Beginn der Reha sind u. a. ein höheres Lebensalter, eine niedrige Schulbildung- oder Berufsausbildung, ein geplanter oder bereits gestellter Antrag auf Erwerbsminderungsrente bzw. eine bestehende Erwerbsunfähigkeitsrente Risikofaktoren für ein schlechteres Behandlungsergebnis.

DAS REHAPORTAL hat die aggregierten Einzelergebnisse der Rehakliniken unter „Wie gut sind onkologische Rehakliniken in Deutschland? (https://www.qualitaetskliniken.de/reha/onkologische-rehakliniken/test-2022)“ veröffentlicht. Die Ergebnisse können bereits jetzt Patient:innen und Einweisenden bei der Auswahl einer geeigneten Rehakliniken Orientierung geben. Eine regelmäßige Datenerhebung im Kreis aller im REHAPORTAL teilnehmenden Rehakliniken ist geplant.

Für die Fachbereiche Orthopädie und Psychosomatik konnte DAS REHAPORTAL bereits geeignete Standardinstrumente zur Messung durch PROMs in der Reha definieren und durch Pilotstudien prüfen. Momentan beteiligen sich 25 Rehakliniken an einer weiteren Studie im Bereich Neurologie.

Pressekontakt:

4QD – Qualitätskliniken.de GmbH
Alexander Mühlhause
Friedrichstraße 60
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 – 32 50 36 50
E-Mail: a.muehlhause@qualitaetskliniken.de

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