Stammzellen gegen Achillessehnen-Entzündung – erste klinische Studie am Menschen

Stammzellen gegen Achillessehnen-Entzündung –
erste klinische Studie am Menschen

ASCAT(1) nennt sich die von Prof. Andy Goldberg, einem der
führenden orthopädischen Chirurgen Großbritanniens geleitete erste
klinische Studie zur Stammzellbehandlung der
Achillessehnen-Entzündung beim Menschen. Die Ähnlichkeit des Namens
der Studie zu ASCOT, dem wohl traditionsreichsten und bekanntesten
britischen Pferderennen, das seit 1711 auf dem Ascot Racecourse in
der Grafschaft Berkshire veranstaltet wird, ist nicht zufällig. Prof.
Goldberg betonte im Sommer 2014 gegenüber BBC(2), dass es die
beeindruckenden Erfolge bei der Stammzellbehandlung von
schwerwiegenden Achillessehnen-Entzündungen bei Rennpferden sind, die
ihn optimistisch stimmen, dass die Stammzellbehandlung auch beim
Menschen anschlagen wird.

„…ein degeneratives Problem erfordert Stammzellen!“

Goldberg arbeitet eng mit Veterinärmedizinern am Royal Veterinary
College der Universität London zusammen, das die Stammzellbehandlung
bei Pferden wesentlich vorangebracht hat. „Pferde haben ähnliche
Probleme mit den Sehnen, wie Menschen“, sagte er gegenüber BBC, „die
Verletzungen sind sich sehr ähnlich. Wir waren in der Lage, das
Problem bei Pferden zu lösen. Der nächste Schritt ist nun die
Übertragung auf den Menschen. Bisher haben wir uns darauf verlassen,
dass sich der Körper selbst repariert, aber ein degeneratives Problem
erfordert Stammzellen.“ In die Studie sollen zunächst 10 Patienten
eingeschlossen werden. Körpereigene Stammzellen werden ihnen aus dem
Beckenkamm entnommen und für vier bis fünf Wochen im Labor vermehrt,
ehe sie in das Gebiet der schmerzhaften Entzündung injiziert werden.
In Großbritannien suchen jährlich etwa 85.000 Patienten mit einer
schmerzhaften Achillessehnen-Entzündung ärztliche Hilfe.

Hoher Erwartungsdruck: Spitzensportler versuchen Comeback mit
ungeprüfter Stammzellbehandlung

Auf Ärzten, die wie Prof. Goldberg Forschungen zu regenerativen
Therapien mittels Stammzellen betreiben, lastet ein hoher
Erwartungsdruck. Nicht nur eine alternde Gesellschaft hat zunehmend
mit degenerativen Erkrankungen zu kämpfen. Besonders hoch sind
Verschleiß und Verletzungsgefahr von Sehnen, Bändern und Muskeln im
Profisport. Verzweiflung und Angst vor einem verletzungsbedingten
Karriereende trieb gefeierte Spitzensportler offenbar dazu, sich mit
Stammzellen behandeln zu lassen, obwohl die Methode noch nicht
genügend wissenschaftlich abgesichert ist. Prominentestes Beispiel
ist der Tennisprofi Rafael Nadal, der nach einer totalen
Rückenblockade und nachfolgender Stammzellbehandlung im Herbst des
vorigen Jahres bereits im Januar 2015 wieder bei den Australian Open
antrat.

Wissenschaftler und Ärzte warnen vor ungenügend geprüften
Stammzellbehandlungen und verweisen auf unkalkulierbare
Gesundheitsrisiken, die Athleten damit eingingen. C. J. Nitkowski,
ein US-amerikanischer Baseballprofi, der sich 2011 einer
Stammzellbehandlung unterzog, beeindrucken derlei Argumente kaum. Ihn
störe das Fehlen sorgfältig kontrollierter wissenschaftlicher Studien
nicht. „Meine Meinung ist die: Ich habe keine Zeit, abzuwarten, was
5- oder 10-Jahresstudien ergeben. Deshalb nutze ich meine Chance
jetzt“, wird er im Wissenschaftsmagazin Scientific American(3)
zitiert. Außerdem, so fügte Nitkowsky hinzu, sei das
Gesundheitsrisiko gering, selbst wenn die Therapie nicht anschlägt.
Schließlich waren es seine eigenen Zellen, mit denen er behandelt
wurde.

Dass auch im Profifußball der Gedanke an die Möglichkeit einer
Stammzellentherapie schon frühzeitig aufkam, zeigt eine Meldung in
der Ärzte Zeitung vom 31.08.2006. Unter der Überschrift
„Fußball-Profis lassen Stammzellen lagern“ stand dort zu lesen:
„Mehrere britische Spitzenfußballer haben einem Bericht der „Sunday
Times“ zufolge Stammzellen aus dem Nabelschnurblut ihrer neugeborenen
Kinder einfrieren lassen, um damit bei Bedarf eigene
Sportverletzungen behandeln zu lassen.“

Junge Stammzellen aufbewahren als langfristige persönliche
Gesundheitsvorsorge

Roland Metzner, Geschäftsführer der Deutschen Stammzellenbank,
meint dazu: „Es stimmt, dass das Regenerationspotenzial junger
Stammzellen sehr viel höher ist als im Alter. Deshalb lagern auch
Eltern die jüngsten Stammzellen aus dem Nabelschnurblut ihrer
Neugeborenen als eine langfristige Gesundheitsfürsorge bei der
Deutschen Stammzellenbank ein. Diese Stammzellen sind aber in erster
Linie eine Vorsorge für die Kinder selbst und deren Geschwister, nur
in wenigen Ausnahmefällen eignen sie sich für die Eltern.
Forschungen, wie die von Prof. Goldberg zur Stammzellbehandlung von
Sehnenverletzungen, sind der richtige Weg, auf seriöse Art neue
Anwendungsgebiete zu erschließen. Ich persönlich bin davon überzeugt,
dass eigene junge Stammzellen in der regenerativen Medizin bei der
Therapie altersbedingter Erkrankungen eine große Zukunft haben
werden.“

Die Deutsche Stammzellenbank bietet die Aufbewahrung des
Nabelschnurblutes des neugeborenen Kindes in höchster Qualität und zu
überschaubaren Kosten als einen wichtigen Vorsorgebaustein eines
umfassenden, integrierten Familienschutzes an. Diesen können Eltern
und Kind zukünftig individuell und flexibel weiter gestalten.

Die Deutsche Stammzellenbank erbringt ihre
medizinisch-therapeutischen sowie wirtschaftlichen Leistungen mit
einem ausgewählten Partnernetzwerk.

(1) ASCAT: Autologous Stem Cells in Achilles Tendinopathy
(Autologe Stammzellen bei Achillessehnenerkrankung)

(2) http://www.bbc.com/news/health-27940932

(3) A Dangerous Game: Some Athlets Risk Untested Stem Cell
Treatments. Scientific American, 15.01.2013

Pressekontakt:
Roland Metzner
DEUTSCHE-STAMMZELLENBANK GmbH
0170 – 76 13 207
roland.metzner@deutsche-stammzellenbank.de

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