Spitzenforschungslabor des Hasso-Plattner-Instituts rechnet auch mit riesigen Mengen an Biodaten / Tagung in Potsdam

Am Hasso-Plattner-Institut (HPI) kommen am
Mittwoch, 10. April, führende Informatikforscher zusammen, um über
bisherige Ergebnisse von Studien im HPI-Spitzenforschungslabor
„Future SOC Lab“ zu diskutieren. Auch neue Projektideen werden
erörtert. HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel und Prof. Andreas
Polze, Leiter des Fachgebiets Betriebssysteme und Middleware,
begrüßen die Wissenschaftler aus Universitäten, Forschungsinstituten
und Unternehmen. Die Experten beschäftigen sich zum Beispiel mit der
Zukunft von Cloud und serviceorientiertem Computing, mit der nächsten
Generation der Analyse von operativen Unternehmensdaten und mit
Test-Laboren im Internet, auf die Wissenschaftler verteilt zugreifen
können.

Auf der Veranstaltung berichtet unter anderem ein Experte des
Berliner Naturkundemuseums über Versuche, riesige Datenmengen zur
Artenvielfalt auszuwerten und die Ergebnisse auf Landkarten zu
übertragen. Ein Forscher der Berliner Humboldt-Universität stellt
Ergebnisse einer empirischen Studie zum Einfluss von
Software-Diensten auf das Handeln von Regierung und Verwaltung vor.
Auch neue Anwendungen der am HPI maßgeblich erforschten und mit
entwickelten In-Memory-Datenbanktechnologie stehen auf dem Programm.

Die Infrastruktur des HPI-Spitzenforschungslabors nutzen auch
Forscher des Potsdamer Max-Planck-Instituts für molekulare
Pflanzenphysiologie. Ihnen geht es darum, auf der Basis
mathematischer Modelle bestimmte Eigenschaften biochemischer Abläufe
in Zellen zu berechnen. Dafür haben Wissenschaftler des HPI
vorhandene Algorithmen auf die neu verfügbare Hardware angepasst und
verbessert.

Wissenschaftler des HPI untersuchen im Future SOC Lab zum
Beispiel, wie intelligente Erkennungsmethoden für komplexe Angriffe
auf die Sicherheit von Netzwerken entwickelt werden können. Sensoren,
die solche Einbruchsversuche melden, und Sammler von
Störungsprotokollen erzeugen mit Hilfe leistungsfähigster Hard- und
Software Warnhinweise, die dann nach bestehenden Zusammenhängen
untersucht werden. Solche Angriffsszenarien visualisieren die
HPI-Forscher mit verschiedenen Techniken.

Hintergrund zum HPI Future SOC Lab

Das im Juni 2010 eingerichtete HPI Future SOC Lab stellt zusammen
mit seinen internationalen Industriepartnern (EMC, Fujitsu, Hewlett
Packard und SAP) eine leistungsfähige Infrastruktur für akademische
Forschung bereit, die sonst nur in großen Unternehmen zu finden ist.
Für die Projekte stehen modernste Hochleistungssysteme mit sehr
vielen Rechenkernen, hoher Arbeitsspeicherkapazität und großem
Festplattenspeicher-Volumen zur Verfügung. Zuletzt waren dem
umfangreich ausgestatteten Spitzenforschungslabor im vergangenen
Frühjahr ein Clustersystem mit 1000 Kernen und im Sommer ein
leistungsfähiger Server von Fujitsu (RX900S1) sowie aktuelle
Netzwerktechnik hinzugefügt worden, unter anderem für Untersuchungen
an der neuesten In-Memory Lösung HANA der SAP AG. Seit der
Labor-Eröffnung konnten über 100 Forscher mehr als 30 Projekte
erfolgreich abschließen.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
„IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente
universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012
ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.

Pressekontakt:
HPI-Pressesprecher Hans-Joachim Allgaier, M.A., Telefon +49 331
5509-119, presse@hpi.uni-potsdam.de.

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