Die Aufnahmen von gequälten und misshandelten
Laboraffen im Tübinger Max Planck Institut machten weltweit
Schlagzeilen und mobilisierten die Öffentlichkeit zu den größten
Protesten gegen Tierversuche. Besonders das Schicksal der halbseitig
gelähmten, schwer verletzten Äffin Stella, die sinnlos leiden musste,
berührte Millionen Menschen. Dass die Behörden den Mut fanden, die
hochrangigen Tierexperimentatoren wegen des Verdachts auf
Tierquälerei vor Gericht zu stellen, war einmalig.
Die heutige völlig überraschende Absage des Prozesses ist damit
ein Schlag ins Gesicht der Öffentlichkeit, die ein Recht auf eine
saubere und öffentliche Aufarbeitung der Taten verdient hätte. Denn
die Tierversuchsindustrie setzt traditionell auf Abschottung und
totale Geheimhaltung. Das setzt sich jetzt fast 5 Jahre nach dem
Beginn der Ermittlungen und 19 Tage vor dem Prozess mit einem
überraschend eingereichten, Geheimgutachten fort, dessen Inhalt und
Urheber unter Verschluss bleiben werden. „Das ist ein erneuter Fall,
in dem die Öffentlichkeit ausgesperrt wird und fragwürdige geheime
Gefälligkeitsgutachten der Tierversuchsindustrie die
rechtsstaatliche Aufarbeitung ausbremsen. Da verwundert es kaum mehr,
dass die Menschen ihr Vertrauen in das System verlieren.“, so
Friedrich Mülln, der für SOKO Tierschutz die Kampagne geleitet hat.
SOKO Tierschutz fordert ein Ende der sinnlosen, grausamen und
gefährlichen Tierversuche, und den Einsatz fortschrittlicher Systeme
zum Ersatz dieser veralteten Versuche auf Kosten von Millionen
Tieren. Der für den 7. Januar geplante Protest der Organisation wird
zu einem Protest für das Recht auf Information und
Rechtsstaatlichkeit auch im Tierlabor umgewidmet. “ Es kann nicht
sein, dass Schwarzfahrer in Deutschland vor Gericht kommen und
Tierquäler nicht“, so Mülln.
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