Sigmund Freud PrivatUniversität SFU Berlin I Psychotherapeut*in werden

Das bisherige Psychologiestudium führt in Deutschland ab dem Wintersemester 2020/21 nicht mehr in den Psychotherapeut*innen Beruf. Mit der bundeseinheitlichen Berufsbezeichnung „Psychotherapeut*in“ ist der Wegfall des Zusatzes „Psychologische*r“ entschieden, was die spezifische Entwicklung weg von der Psychologie als Kernwissenschaft deutlich macht. Ärztliche Psychotherapeut*innen (Facharzt*innen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) können sich ebenso für den Berufstitel „Psychotherapeut*in“ entscheiden, aber auch die Adnex „Ärztliche*r“ Psychotherapeut*in führen.
Das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) hat die Psychotherapeut*innen Ausbildung derart grundlegend reformiert, dass sich nicht nur für den künftigen Psychotherapeut*in und Kolleg*innen in der Übergangszeit (von 12 Jahren exkl. Härtefallregelungen) Neuerungen ergeben, sondern auch für etablierte Kolleg*innen. Das Gesetz hat den Psychotherapeutenberuf auf eine neue Rechtsgrundlage gestellt, für Kompetenzerweiterungen gesorgt und die Eigenständigkeit und Analogie zur Profession der Ärzt*innen in der Versorgung anerkannt und aufgewertet. Die Erweiterungen der sog. Psychotherapierichtlinie sind ein dynamische Geschehen und können im Sinne der steten Weiterentwicklung weiter angepasst und verbessert werden.

Das an die Stelle der bisherigen postgradualen Ausbildung tritt ein geregeltes universitäres Studium (Bachelor und Master), welches zur Erteilung der Approbation als Psychotherapeut*in führt. Die Inhalte des Studiums, Mindestanforderungen und Regelungen werden von der „Approbationsordnung für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (PsychTh-ApprO)“ vorgeschrieben. Das bereits akkreditierte Psychotherapie Curriculum an der SFU Berlin sieht sowohl in der Lehre als auch in der Forschungsausrichtung ab dem 1. Semester im BA PTW Programm die Lehrveranstaltungen Problemgeschichte und Theorieentwicklung der Psychotherapeutischen Schulen vor: Tiefenpsychologie, Systemische Therapie, Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Gesprächspsychotherapie, Kreative sowie Übende Verfahren. Die personelle Besetzung der Lehre durch die spezifischen Expertisen und Qualifikationen des Lehrpersonals gehören zu unseren Mindeststandard gem. der Akkreditierungsauflagen.

Psychotherapie als eigene akademische Disziplin und Studienfach fördert die Qualitätssicherung und stimuliert entsprechende Forschungsimpulse. Die Psychotherapiewissenschaft wird nicht mehr als Appendix, Paradisziplin oder Subfach von ausschließlich Psychologie oder Medizin in den akademischen und professionellen Fächerkanon eingeordnet. Die Zeit wurde reif, methodisch und inhaltlich die Kontur der Psychotherapie als Wissenschaft und Profession im Zusammenhang all ihrer Bezugswissenschaften im Rahmen einer Psychotherapiewissenschaft zu definieren und inhaltliche und strukturelle Aspekte einzubinden. Die Integration (angrenzender) Wissenschaften und Methoden sowie die gleichzeitig eigenständige und gerechtfertigte Positionierung gemäß ihres Wesens der Methodenvielfalt in der „scientific und practioner communities“ sind schlussendlich die komplexe Herausforderung an die (postmoderne) und zukunftsgerichtete Psychotherapiewissenschaft. Die spezifischen Wissenschafts-, Methoden-, Theorie- und Professionsverständnisse spiegeln einen Teil der Vielschichtigkeit und den dynamisch anhaltenden Diskurs der menschlichen Kultur- und Ideengeschichte wider.

Um die zeitnahe und bundesweite Umsetzung des neuen Studiums an den etablierten Universitäten zu gewährleisten, gestaltet sich die Approbationsordnung so, dass an Psychologischen Fakultäten und Instituten im Sinne einer freien Spitze, die Psychologie nach wie vor als Kernwissenschaft der Psychotherapie im Zuge eines polyvalenten Bachelorstudiums curricular aufgebaut werden kann. Die Ausgestaltung der Approbationsordnung erlaubt jedoch zeitgleich die Etablierung des Direktstudiums der Psychotherapie bereits im Bachelor ab dem 1. Semester. Es bleibt spannend, wie die diversen Wissenschaften und Hochschullehrer*innen künftig die Psychotherapie werden platzieren und aufgreifen; denkbar sind die eher minimalen Anpassungen gem. der Approbationsordnungsvorgaben der Studieninhalten von bisherigen Psychologiestudiengängen, was eine Hinwendung weg von der akademischen Psychologie und ihren weiteren Anwendungsfeldern und employ abilities nach sich zöge, hin zur Etablierung der Psychotherapie an staatlichen medizinischen, humanistischen, sozialwissenschaftlichen oder geisteswissenschaftlichen Fakultäten oder Privatuniversitäten bis hin zur Durchsetzung von eigenen Fakultäten für Psychotherapie als Auslegung der Psychotherapiewissenschaft als genuine Einzelwissenschaft. An der Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) werden die Fächer Psychologie und Psychotherapie sowohl wissenschaftstheoretisch als auch professionspraktisch differenziert im Sinne von „2 Leidenschaften“ aufgefasst und werden daher folgerichtig an zwei unterschiedlichen Fakultäten in Forschung und Lehre betrieben. Somit ist aus professionstheoretischer Sicht, die Entwicklung einer beruflichen spezifischen Erstidentität möglich.

Die Bewerbungsphase für das Wintersemester 2020/21 an der SFU Berlin ist eröffnet. Aufgrund der derzeitigen besonderen Umstände i.R. des Superspreadings und der damit verbundenen temporären Umstellung auf online Kommunikationsformate an der SFU Berlin besteht die Möglichkeit, das Bewerbungsverfahren und die Aufnahmegespräche online sowohl für das Präsenzstudium der Psychotherapiewissenschaft als auch für die Psychotherapeut*innen Ausbildung zu absolvieren. Wir ersuchen um direkte Anmeldung per Email an Departmentleiter Prof. Dr. Georg Franzen: georg.franzen@sfu-berlin.de

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