Internationalisierungsstrategie stärkt Deutschlands
Rolle in der globalen Wissensgesellschaft
Am heutigen Freitag berät der Bundestag über die neue Strategie
der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung,
Wissenschaft und Forschung. Hierzu erklären der bildungs- und
forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Albert Rupprecht, und die zuständige Berichterstatterin,
Claudia Lücking-Michel:
Albert Rupprecht: „Mehr als 90 Prozent des weltweiten Wissens
entsteht außerhalb Deutschlands. Und wissenschaftliche Exzellenz lebt
vom Austausch und Wettbewerb der weltweit Besten. Internationale
Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung ist deshalb von
essentieller Bedeutung, um die globalen Wissensressourcen für
Deutschland zu erschließen und die Wettbewerbsfähigkeit unseres
Landes als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu sichern. Die
neue Internationalisierungsstrategie schafft hierfür einen wichtigen
Handlungsrahmen. Sie ist zugleich ein starkes Plädoyer für Offenheit,
Gemeinsamkeit und Freiheit des Denkens.
Wir als Unionsfraktion setzen uns dafür ein, dass nunmehr auf der
Grundlage der neuen Strategie mit allen betroffenen Ressorts und
allen relevanten, vom Bund finanzierten Organisationen eine “Roadmap
Internationalisierung“ mit konkreten und präzisen Zielen, Maßnahmen
und Meilensteinen erarbeitet wird. Denn nur über eine verstärkte
Abstimmung und Vernetzung des deutschen Engagements in Bildung,
Wissenschaft und Forschung im Ausland kann eine intensivere und
nachhaltigere Kooperation und bessere Kohärenz in der internationalen
Zusammenarbeit erreicht werden.“
Claudia Lücking-Michel: „Die neu aufgelegte
Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung kommt zur rechten
Zeit. Der Brexit und der verhängte Einreise-Stopp für eine Reihe von
Ländern durch die USA stehen für einen Isolationismus, der auch
gravierende Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit in
Wissenschaft und Forschung hat.
Wir dagegen zeigen: Offenheit, nicht Abschottung, ist Garant für
Spitzenforschung und Innovation und damit für unseren Wohlstand. Wir
als Unionsfraktion setzen uns dafür ein, die internationale
Zusammenarbeit mit Partnern in Europa und in aller Welt auszubauen.
Dazu gehört neben der wissenschaftlichen Zusammenarbeit auch der
Bereich der beruflichen Bildung, der erstmals in der Strategie
berücksichtigt wird. Von interkultureller Erfahrung profitieren
deutsche Fachkräfte, zugleich ist das deutsche Modell der beruflichen
Bildung weltweit ein Vorbild und kann helfen, Zukunftsperspektiven
vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern zu schaffen.“
Hintergrund:
Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, die im Jahr 2008
beschlossene Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung
von Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln. Mit der am
01.02.2017 vom Kabinett verabschiedeten (neuen) Strategie der
Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft
und Forschung wird diese Vereinbarung umgesetzt. Die
weiterentwickelte Strategie reagiert auf neue Trends und
Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren ergeben haben und
die sich maßgeblich auf die internationale Zusammenarbeit in Bildung,
Wissenschaft und Forschung auswirken. Dazu gehören die zunehmende
Globalisierung, die Digitalisierung, die Weiterentwicklung des
Europäischen Forschungsraums und die Herausbildung neuer globaler
Innovationszentren außerhalb der etablierten Wissenschaftsstandorte.
Unter dem Leitmotiv „Internationale Kooperation: vernetzt und
innovativ“ definiert die Strategie folgende fünf handlungsleitende
Ziele: (1) Exzellenz des deutschen Wissenschafts- und
Forschungssystems auf anhaltend hohem Niveau halten und steigern; (2)
Deutschlands Innovationskraft international stärker entfalten; (3)
Berufsbildung und Qualifizierung internationaler ausbauen; (4)
Schwellen- und Entwicklungsländer verstärkt als Partner in die
Ausgestaltung der globalen Wissensgesellschaft einbinden; sowie (5)
europäische und internationale Zusammenarbeit zur Lösung globaler
Herausforderungen intensivieren.
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