Für sich selbst wählen Mediziner unter Umständen
andere Therapien aus als für ihre Patienten, berichtet das Magazin
GEO in seiner Juni-Ausgabe. Das bedeutet zwar nicht, dass die
Empfehlung für die Betreuten schlecht ist, doch sollte das Thema
unterschiedlicher Bewertungskriterien im Zweifel in der Sprechstunde
angesprochen werden. Grundlage ist eine Studie von Peter Ubel von der
Universität Durham. Der Forscher hat 242 Ärzte befragt, für welche
Behandlung sie sich im fiktiven Fall einer Krebserkrankung
entscheiden würden – einmal waren sie vorgeblich selbst betroffen und
einmal einer ihrer Patienten. Für sich selbst wählten 37,8 Prozent
der Ärzte einen nebenwirkungsarmen, aber relativ riskanten Eingriff,
für ihre Patienten zogen sie den riskanten Eingriff aber nur in 24,5
Prozent der Fälle in Betracht – die große Mehrheit würde dadurch
länger unter Nebenwirkungen leiden, der Eingriff selbst aber selten
tödlich sein. Das heißt: Ärzte haben offenbar recht großes Vertrauen
in die Kunst ihrer Kollegen, wenn sie sich in deren Hände begeben.
Bei Patienten dagegen fürchten sie womöglich das Sterberisiko, weil
deren Angehörige sie bei Tod verklagen könnten.
Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich,
hat 158 Seiten und kostet 6,30 Euro.
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