Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler in Kiel ausgezeichnet
Die Sieger des 46. Bundeswettbewerbs Jugend forscht stehen fest.
Bundespräsident Christian Wulff hat heute Deutschlands beste
Jungforscherinnen und Jungforscher im Kieler Schloss ausgezeichnet.
„Unser Land braucht qualifizierte und engagierte Nachwuchskräfte in
Naturwissenschaften, Mathematik und Technik, die ihre Fähigkeiten
später in Hochschulen, Unternehmen und in den Schulen einsetzen.
Jugend forscht ist ein exzellentes Instrument zur Entdeckung und
Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, sagte
Wulff, der die Spitzenleistungen der Finalisten würdigte. Der
diesjährige Bundeswettbewerb im Kieler Landtag wurde gemeinsam
ausgerichtet vom Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V. und der
Stiftung Jugend forscht e. V.
Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit
gewannen Joshua Kühner (20), Till Hülsmann (21) und Jonatan Molinski
(19) aus Hessen. Die drei jungen Wissenschaftler entwickelten eine
laserbasierte Methode zur Kryptografie in Glasfasern. Ihr Verfahren
zur Verschlüsselung ermöglicht eine schnelle und abhörsichere
Datenübertragung. Gabriel Salg (16) und Nicolas Scheidig (16) aus
Bayern wurden mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste
Arbeit ausgezeichnet. Die Jungforscher nutzten Schwefelwasserstoff
und seine Methylverbindungen für die Entwicklung einer neuen
Zauberformel zur Beseitigung von Mundgeruch.
Den Preis der Bundesministerin für Bildung und Forschung für die
beste interdisziplinäre Arbeit erhielten Simeon Völkel (20), Felix
Engelmann (19) und Carina Lämmle (16) aus Baden-Württemberg. Sie
untersuchten das Fließverhalten von Flüssigkeiten in einer
rotierenden Glasschraube in Abhängigkeit von Rotation,
Schraubendurchmesser und Materialeigenschaften. Im Fachgebiet
Arbeitswelt siegte Daniel Weiß (21) aus Baden-Württemberg, der das
sogenannte WIG-Schweißverfahren verbesserte. Dabei wird die Elektrode
in eine permanente Drehung versetzt, die das Verschweißen mit dem
Werkstück im Falle einer unbeabsichtigten Berührung verhindert.
Welche Bedeutung das Pflanzenhormon Ethen – ein farbloses Gas –
für den Reifeprozess von Äpfeln hat, analysierte die
Biologie-Bundessiegerin Charlotte Decker (18) aus Nordrhein-Westfalen
mithilfe eines Gaschromatographen. Über den ersten Preis im Fach
Chemie freute sich Nico Fleck aus Nordrhein-Westfalen. Am Beispiel
der sogenannten Finkelsteinreaktion, bei der sich organische Moleküle
mit Iod verbinden, untersuchte der 15-Jährige den Einfluss
verschiedener Katalysatoren und Lösungsmittel.
Mit einem Spezialteleskop untersuchte Benedikt Gröver (20) aus
Nordrhein-Westfalen den Nebel eines vor tausend Jahren explodierten
Riesensterns. Dem Sieger in Geo- und Raumwissenschaften gelang es,
die Überreste dieser sogenannten Supernova in ihre farblichen
Bestandteile aufzuteilen und so zum Beispiel die chemischen Elemente
zu bestimmen. Danial Sanusi (18), Xianghui Zhong (17) und Fabian
Henneke (18) aus Bremen überzeugten die Jury im Fachgebiet
Mathematik/Informatik mit ihrer Untersuchung mehrdimensionaler
geometrischer Objekte.
Benjamin Walter aus Sachsen stellte sich die Frage, ob sich durch
die Wechselwirkung des organischen Moleküls Coronen mit einer
Germaniumoberfläche der Halbleiter Graphen erzeugen lässt. Der
16-Jährige siegte in Physik. Kilian Böll (19) aus Bayern war im Fach
Technik erfolgreich. Er entwickelte ein völlig neues Flugkonzept.
Durch Verwendung eines einfachen aerodynamischen Prinzips können
Helikoptermodelle jetzt selbständig schweben und sich leichter
steuern lassen.
Der Preis „Jugend forscht Schule 2011“ der Kultusministerkonferenz
der Länder ging an das Alte Gymnasium in Bremen für sein
vorbildliches Konzept zur Talentförderung.
Eine Liste aller Preisträger sowie Fotos der Teilnehmer gibt es im
Internet auf www.jugend-forscht.de .
Pressekontakt während des Bundeswettbewerbs (Pressebüro):
Dr. Daniel Giese, Stiftung Jugend forscht e. V.
Michael Legband, Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V.
Tel.: 0431 5300-1643
Fax: 0431 5300-1645
E-Mail: presse@jugend-forscht.de