Die Technology Academy Finland hat heute Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrieorganisationen in aller Welt dazu aufgerufen, Kandidaten für den 6. Millennium-Technologiepreis zu nominieren, der zu den weltweit renommiertesten Wissenschafts- und Technologiepreisen zählt. Die Nominierungsfrist beginnt am 14.1.2013 und endet am 31.7.2013. Die Gewinner des Hauptpreises werden im Juni 2014 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Helsinki bekanntgegeben.
Der mit mindestens einer Million Euro dotierte Millennium-Preis wird alle zwei Jahre von der Technology Academy Finland (TAF) verliehen, einer unabhängigen Stiftung, die von der finnischen Industrie in Partnerschaft mit akademischen und Regierungsinstitutionen gegründet wurde.
Ausgezeichnet werden damit die Urheber von Innovationen, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität beigetragen haben oder in Zukunft beitragen können. Diese Innovationen müssen praktisch erprobt sein und nachweislich bedeutende Veränderungen bewirken, indem sie zu weiterführender bahnbrechender Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Wissenschaft und Technologie anregen. Der Preis kann an Einzelpersonen und Teams vergeben werden. Als Preisträger kommen Wissenschaftler jeglicher Nationalität und aus allen Bereichen mit Ausnahme der Militärtechnologie in Frage.
Die Verleihung des Millennium-Preises bedeutet für die Preisträger den Durchbruch zu internationaler Prominenz. Alle bisherigen sechs Gewinner des Hauptpreises haben es zu weltweiter Anerkennung gebracht.
Zuletzt ging der Millennium-Preis 2012 an Linus Torvalds und Shinya Yamanaka. Linus Torvalds entwickelte das kostenlose Open-Source-Betriebssystem Linux, das in vielen Smartphones und Tablet-Geräten verwendet wird, und Dr. Yamanaka fand ein bahnbrechendes Verfahren zur Gewinnung nichtembryonischer Stammzellen, das die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden zum Beispiel für Herzkrankheiten, Diabetes und Rückenmarksverletzungen ermöglicht. Dr. Yamanaka erhielt im gleichen Jahr auch den Nobelpreis für Medizin.
Kommentar von Dr. Ainomaija Haarla, President and CEO der Technology Academy Finland:
„Seit seiner Gründung vor elf Jahren ehrt der Millennium-Preis begabte Wissenschaftler, die mit ihrer innovativen Arbeit zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen – sei es durch kostenlose und frei zugängliche Kommunikationstechnologien, durch kosteneffiziente und nachhaltige Energiequellen oder durch neue Verfahren zur Bereitstellung von Medikamenten gegen schwere Krankheiten.
Sofern sie von einer fachkundigen Jury nach strengen Kriterien vergeben werden, können Wissenschaftspreise durchaus zu Innovationen anregen, indem sie öffentliche Aufmerksamheit erregen und das Interesse von Geldgebern wecken. Das Prestige des Millennium-Technologiepreis steht und fällt mit dem Niveau seiner Kandidaten, und wir freuen uns auch diesmal wieder auf Spitzennominierungen.“
Bei der Förderung des Preises arbeitet die Technology Academy Finland partnerschaftlich mit führenden finnischen Unternehmen sowie mit akademischen und Regierungsinstitutionen zusammen. Zu diesen Partnern gehört auch die Aalto-Universität, deren Präsidentin, Dr. Tuula Teeri, nachdrücklich feststellt: „Die akademische Forschung spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Innovationen und beim Aufbau einer besseren Welt. Die Aalto-Universität ist stolz darauf, zur Verleihung dieses renommierten Preises beitragen zu können.“
Sorgfältiges Auswahlverfahren
Der Preis ist bekannt für seinen sorgfältigen Prüfungs- und Entscheidungsprozess, der von hochkarätigen Fachexperten durchgeführt wird. Die Auswahl und Bewertung der Nominierungen obliegt dem internationalen Auswahlkomitee, das mit acht Wissenschaftlern von Weltruf besetzt ist. Die Auswahl der Komiteemitglieder erfolgt durch den Vorstand der Technology Academy Finland auf Grundlage von Vorschlägen der Aalto-Universität.
Das Auswahlkomitee bewertet die nominierten Kandidaten anhand einiger wichtiger Kriterien. Erstens muss eine Innovation ihre positiven Auswirkungen auf eine große Zahl von Menschen schon in der Praxis bewiesen haben. Zweitens muss sie die nachhaltige Entwicklung fördern. Drittens müssen die Kandidaten die Absicht haben, ihre bahnbrechende Forschungsarbeit selbst weiterzuführen. Viertens darf sich kein Kandidat selbst vorschlagen; eine Nominierung kann ausschließlich durch Wissenschafts- oder Ingenieursakademien, Universitäten, Forschungsinstitute, Industrieunternehmen und Verbände erfolgen.
Das internationale Auswahlkomitee beginnt den Bewertungsprozess mit der Prüfung des von den vorschlagenden Organisationen vorbereiteten Hintergrundmaterials. Als nächsten Schritt unternimmt es, unterstützt von externen Experten, eigene Nachforschungen in Bezug auf die vielversprechendsten Kandidaten und erstellt anhand der Ergebnisse eine Shortlist für den Vorstand der Technology Academy Finland. Nach deren Billigung schlägt das internationale Auswahlkomitee für den Hauptpreis einen oder mehrere Gewinner vor, die dann vom Vorstand endgültig zu bestätigen sind.
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