Mit den durch Professor Langhals entwickelten Perylenfarbstoffen, die sich in der Zwischenzeit weit von den elementaren Strukturen entfernt haben, können Fluoreszenz-Solarkollektoren aufgebaut werden, die ein ganzes Bündel von Vorteilen hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Einsatzflexibilität aufweisen.
Fluoreszenz-Solarkollektoren bestehen im Wesentlichen aus einer großen „Lichtsammelfläche“, die das Licht selektiv an die Kante umlenkt. Dort befinden sich reguläre Solarzellen, die aus dem umgelenkten Licht Strom generieren. Ein wesentlicher Vorteil dieser Fluoreszenz-Solarkollektoren: sie enthalten keinerlei Schwermetalle oder andere bedenkliche Stoffe und sind dadurch auch im Entsorgungsfall äußerst umweltfreundlich.
Diese Lichtsammelflächen können so eingefärbt werden, dass sie Teile des Lichtes weiterhin durchlassen – die Transparenz lässt sich genau nach den Anforderungen einstellen, bis hin zur völligen Durchsichtigkeit in optischer Qualität. Die erreichbaren Wirkungsgrade sind stark abhängig von der Systemkonfiguration, aber Werte vergleichbar zu konventionellen kristallinen Kollektoren sind erreichbar.
So wird z.B. ein völlig durchsichtiges Fassadenelement oder Fenster gleichzeitig ein Solarkollektor. Bei der Gestaltung der Lichtsammelfläche bestehen, ganz im Gegensatz zu anderen Kollektorprinzipien, viele Freiheitsgrade hinsichtlich der Kontur. So werden viele neue Anwendungen möglich, in denen – anders als bisher – sinnvoll Strom gewonnen werden kann. Das System ist in Zusammenarbeit der LMU mit Volker Josel, Inhaber des Münchner Beratungshauses vobiscon, entwickelt worden und soll baldmöglichst in ein kommerzielles Produkt umgesetzt werden. Entsprechende Gespräche mit der Industrie laufen bereits. Das Ziel sind neue Produkte mit neuen interessanten Eigenschaften, die nicht sofort im scharfen Preiswettbewerb stehen, sich dafür durch Nachhaltigkeit auszeichnen.