Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins
Nationale Kohorte, der Deutschlands größte Gesundheitsstudie (NAKO)
durchführt, wurde der wissenschaftliche Vorstand in Kiel am
15.10.2015 für die nächsten drei Jahre neu gewählt. Der alte Vorstand
ist der neue Vorstand – mit einer Ausnahme: Mit Professor Dr. Rudolf
Kaaks, Leiter der Abteilung Epidemiologie von Krebserkrankungen am
Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, scheidet ein
wichtiger Mitbegründer des Forschungsprojektes NAKO aus dem Amt.
Seine Nachfolgerin ist Professorin Dr. Annette Peters, Direktorin des
Instituts für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum in München
(HMGU). Als Vorstandsvorsitzender bestätigt wurde Professor Dr.
Karl-Heinz Jöckel, Direktor des Instituts für Medizinische
Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen.
Ebenfalls verabschiedet hat sich Professor Dr. Dr. Erich Wichmann,
emeritierter Professor der LMU und ehemaliger Direktor des Instituts
für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München, ein weiterer
Initiator der Studie, der dem Vorstand zuletzt als Berater mit Rat
und Tat und viel Engagement zur Seite gestanden hat.
„Das waren intensive Jahre, die ich nicht missen möchte, aber ich
halte es jetzt für den richtigen Zeitpunkt, mich wieder verstärkt
meiner eigenen Forschung zu widmen“, so Prof. Kaaks im Rahmen seiner
Abschiedsrede. Damit war nicht nur seine dreijährige
Vorstandstätigkeit gemeint. Bereits seit 2007 engagiert sich Prof.
Kaaks für die NAKO und gilt zu Recht als einer der Gründerväter. Mit
seiner Entscheidung, sich nicht wieder zur Wahl aufstellen zu lassen,
möchte er einer jüngeren Kandidatin die Gelegenheit bieten, die NAKO
auf Führungsebene mitzugestalten. Das Studienzentrum in Mannheim wird
er auch in Zukunft wissenschaftlich leiten. Gerne überlässt er seinen
Platz im Vorstand Prof. Annette Peters als Vertreterin der
Helmholtz-Gemeinschaft und findet in ihr eine ideale Besetzung. „Wir
freuen uns, eine so qualifizierte und anerkannte Wissenschaftlerin im
Team zu haben“, fügte Prof. Jöckel, neuer und gleichzeitig alter
Vorstandsvorsitzender, hinzu und sprach damit der
Mitgliederversammlung aus dem Herzen. Peters zu ihrer Wahl: „Ich
nehme die Herausforderung gerne an und freue mich auf die neuen
Aufgaben.“ Neben Prof. Jöckel, haben die Mitglieder des Vereins auch
den Professoren Ahrens und Hoffmann das uneingeschränkte Vertrauen
erneut ausgesprochen.
Professor Dr. Wolfgang Ahrens (wissenschaftlicher Leiter des
Studienzentrums in Bremen) ist stellvertretender Institutsdirektor
und Leiter der Abteilung Epidemiologische Methoden und
Ursachenforschung am Leibniz Institut für Präventionsforschung und
Epidemiologie, BIPS GmbH, in Bremen. Professor Dr. Wolfgang Hoffmann
(Leiter des Integrationszentrums Greifswald) ist Leiter der Abteilung
Versorgungsepidemiologie und Community Health und Geschäftsführender
Direktor des Instituts für Community Medicine an der
Universitätsmedizin Greifswald. Der neue Vorstand des Vereins,
bestehend aus den vier wissenschaftlichen Vorständen und dem
administrativen Vorstand, Rechtsanwalt Henrik Becker, nimmt seine
Tätigkeit für die nächsten drei Jahre umgehend auf.
Prof. Wichmann hält den Zeitpunkt seines Rückzugs für ein gutes
Timing: „Das Projekt ist nun gut auf die Bahn gebracht und ich freue
mich, dass ich meinen Beitrag dazu leisten konnte.“ Die Mitglieder
dankten ihm, wie auch Professor Kaaks für ihren unermüdlichen und
langjährigen Einsatz für die NAKO. Beide Experten bestätigten, dass
die NAKO im Rahmen von spezifischen Fragestellungen und Teilprojekten
auch in Zukunft auf die Kompetenz und den Erfahrungsschatz des einen
wie des anderen zurückgreifen könne.
Hintergrund NAKO
In der NAKO werden seit 2014 200.000 Männer und Frauen zwischen 20
und 69 Jahren bundesweit in 18 Studienzentren medizinisch untersucht
und nach ihren Lebensumständen befragt. Ziel ist es, chronische
Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, Krebs, Diabetes,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Demenz genauer zu
erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser in der
Bevölkerung weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern. Das Projekt
wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14 Ländern und
der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Weitere Informationen unter
www.nationale-kohorte.de
Bildmaterial finden Sie unter folgendem Link: http://ots.de/py4YB
Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Presse:
Julia Geulen
Geschäftsstelle Verein Nationale Kohorte e.V.
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Im Neuenheimer Feld 581
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E-Mail: j.geulen@nationale-kohorte.de