Eine unabhängige und prominent besetzte Jury hat zehn innovative
Versorgungslösungen für den MSD Gesundheitspreis 2018 nominiert.
Erstmals wird in diesem Jahr auch ein Publikumspreis vergeben.
Interessierte können noch bis zum 11. September 2018 um 9:00 Uhr ihre
Stimme unter www.msd.de/jede-stimme-zaehlt abgeben. Der MSD
Gesundheitspreis 2018 wird am 12. September im Rahmen des 8. MSD
Gesundheitsforum verliehen. Die Verleihung wird erstmalig auch live
auf www.msd.de/gesundheit-im-dialog/gesundheitspreis/ übertragen.
Insgesamt 64 Projekte hatten sich für den MSD Gesundheitspreis
2018 beworben. Die Jury hat folgende Projekte nominiert:
– Baby on time (AOK Nordost – Die Gesundheitskasse)
– elVi – Die elektronische Visite (MuM – Medizin und Mehr eG)
– Nationales Zweitmeinungsprojekt Hodentumoren (Helios Klinikum
Berlin-Buch; Universitätsklinik Ulm)
– PBM – Patient Blood Management (Universitätsklinikum Frankfurt,
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie)
– Sepsisdialog (Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für
Anästhesiologie)
– smart medicationTM (Verein zur Förderung der Telemedizin in der
Hämostaseologie (VFTH e.V.); Rösch & Associates GmbH)
– Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (Stiftung Ambulantes
Kinderhospiz München)
– Straßenambulanz (Caritasverband Hannover e. V.)
– Telemedizin mit der PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“ (Monks
Ärzte-im-Netz GmbH; BVKJ Bayern – Berufsverband der Kinder- und
Jugendärzte e. V.; PaedNetz Bayern e. V.)
– VEmaH – Versorgungssituation von Erwachsenen mit angeborenen
Herzfehlern durch Allgemeinärzte, Hausärzte oder
Allgemein-Internisten (Institut für Allgemeinmedizin (LMU);
Deutsches Herzzentrum München (TUM); Hausärztliche
Gemeinschaftspraxis Martinsried)
Der MSD Gesundheitspreis wird in diesem Jahr bereits zum siebten Mal
vergeben und ist mit insgesamt 110.000 Euro dotiert, die auf bis zu
sieben Projekte verteilt werden – darunter vier Sonderpreise in den
Kategorien:
– Lösung von Versorgungsproblemen durch Digitalisierung
– Arztnetze/Community Medicine
– Verbesserung der konkreten Versorgung auf Ergebnis- und
Prozessebene durch Patientenbeteiligung
– Medizinische oder organisatorische Breakthrough
Innovation/Leuchtturmprojekt
Publikumspreis
Erstmalig wird in diesem Jahr auch ein Publikumspreis vergeben,
der mit weiteren 5.000 Euro dotiert ist. Interessierte können noch
bis zum 11. September 2018 um 9:00 Uhr für eines der zehn nominierten
Projekte ihre Stimme abgeben: www.msd.de/jede-stimme-zaehlt.
„Mit dem MSD Publikumspreis wollen wir zunächst die Sichtbarkeit
der nominierten Projekte weiter steigern“, erklärt Dr. Susanne
Fiedler, Geschäftsführerin von MSD Deutschland. „Zum anderen wollen
wir damit aber auch all denjenigen eine Stimme geben, für die diese
Projekte eigentlich initiiert wurden: den Patienten. Zwar ist seit
2014 eine Vertreterin einer Patientenorganisation Teil unserer Jury –
mit dem MSD Gesundheitspreis wollen wir diese Patientenbeteiligung
aber weiter ausbauen.“
„Den Publikumspreis und die damit verbundene Öffnung des MSD
Gesundheitspreises begrüße ich sehr“, sagt Birgit Dembski,
Fachbereichsleiterin Gesundheitspolitik und Mukoviszidose e.V. „Die
interessierte Öffentlichkeit, andere Akteure im Gesundheitswesen und
die Patienten bekommen so ja nicht nur eine Stimme, sie haben auch
die Möglichkeit, sich im Vorfeld intensiv mit diesen Projekten
auseinanderzusetzen. Damit erhoffen wir uns eine weitere Stärkung des
Dialogs im Gesundheitswesen.“
Der MSD Gesundheitspreis steht unter der Schirmherrschaft von
Melanie Huml, bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege.
Die Jury besteht aus Prof. Volker E. Amelung, Birgit Dembski, Dr.
Rainer Hess, Dr. Rolf Koschorrek, Prof. Friedrich-Wilhelm Schwartz,
Prof. Peter C. Scriba und Dr. Jutta Wendel-Schrief.
Die nominierten Projekte im Porträt
Baby on time
AOK Nordost – Die Gesundheitskasse
Baby on time ist ein strukturiertes Vorsorge- und
Betreuungsprogramm für werdende Mütter – mit dem Ziel, Frühgeburten
zu vermeiden. Die schwangeren Frauen erhalten neben umfangreichen
Informations- und Beratungsangeboten auch zusätzliche
Vorsorgeuntersuchungen, um Risikofaktoren für Frühgeburten
rechtzeitig zu identifizieren – etwa Schwangerschaftsdiabetes oder
Vaginalinfektionen. Für die Frauen mit einem erhöhten
Frühgeburtsrisiko stehen dann zahlreiche Zusatzleistungen zur
Verfügung. Bisher haben etwa 4.000 Frauen an dem Programm
teilgenommen; die Frühgeburtenrate konnte dabei um etwa ein Drittel
gesenkt werden.
elVi – Die elektronische Visite
MuM – Medizin und Mehr eG
Die elektronische Visite (elVi) ermöglicht die Durchführung von
Videosprechstunden und steigert so Effizienz und Effektivität in der
Versorgung von Patienten. Beim Einsatz der elVi in Pflegeheimen
können die Pflegekräfte beispielsweise bei Bedarf jederzeit Ärzte
verschiedener Fachrichtungen hinzuziehen. Patienten müssen nicht mehr
wie bisher etwa für Routinekontrollen weite und anstrengende Wege zum
Arzt auf sich nehmen. Damit steigen Behandlungssicherheit und
Compliance. Pflegekräfte und Ärzte haben mehr Zeit für die Versorgung
der Patienten, weil Fahrtzeiten für Patientenbegleitung und
Hausbesuche entfallen.
Nationales Zweitmeinungsprojekt Hodentumoren
Helios Klinikum Berlin-Buch; Universitätsklinik Ulm
Das nationale Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren ist ein
Online-Konsiliarsystem, mit dem sich Urologen bei der Therapieplanung
von einem spezialisierten Zweitmeinungszentrum beraten lassen können.
Das System ist beteiligungsoffen. Alle Ärzte in Deutschland, der
Schweiz und Österreich, die einen Hodentumor-Patienten behandeln,
können sich unentgeltlich an eines der 32 Zweitmeinungszentren
wenden. Die Zweitmeinung führte seit Projektstart im Jahr 2006 bei 40
Prozent der Patienten zu einer Änderung der Therapie – und hierbei
bei 30 Prozent zu einer Reduktion des geplanten Therapieumfangs.
Aktuell wird fast jeder dritte neu an einem Hodentumor erkrankte
Patient in dem Netzwerk vorgestellt.
PBM – Patient Blood Management
Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Anästhesiologie,
Intensivmedizin und Schmerztherapie
Das Patient Blood Management ist ein medizinisches Konzept, mit
dem Blutverluste während eines Krankenhausaufenthalts so gut wie
möglich vermieden werden sollen. Das Konzept umfasst mehr als 100
Einzelmaßnahmen und basiert auf drei Säulen: der frühen Diagnose und
Therapie von Blutarmut bereits vor dem Krankenhausaufenthalt, der
Minimierung des Blutverlusts und fremdblutsparenden Maßnahmen während
des Krankenhausaufenthalts sowie dem rationalen Einsatz von
Blutkonserven. Im Pilotprojekt konnte der Einsatz von
Fremdblutkonserven deutlich reduziert werden – bei gleichzeitig hoher
Patientensicherheit.
Sepsisdialog
Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Anästhesiologie
Der Sepsisdialog ist ein Qualitätsmanagementprojekt, mit dem Ziel,
die Sterblichkeit bei Sepsis zu reduzieren. Neben zahlreichen
Schulungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu Prävention, Diagnose und
Therapie der Sepsis setzt das Projekt vor allem auf eine Optimierung
der mikrobiologischen Diagnostik. So steht in der Universitätsklinik
Greifswald eine patientennahe Schnelldiagnostik zur Verfügung, die
innerhalb von ein bis sechs Stunden Ergebnisse liefert (bisher 24 bis
48 Stunden). Der lebensbedrohliche Notfall Sepsis kann so deutlich
schneller und effektiver behandelt werden. Seit Beginn des Projekts
konnte die Sterblichkeit bei Sepsis um etwa 20 Prozent reduziert
werden.
smart medicationTM
Verein zur Förderung der Telemedizin in der Hämostaseologie (VFTH
e.V.); Rösch & Associates GmbH
smart medicationTM ist ein digitales Tagebuch, mit dem
Hämophilie-Patienten schnell und unkompliziert die tägliche
Substitution mit dem lebenswichtigen Gerinnungsfaktor dokumentieren
können – egal ob per Smartphone-App oder auf dem Computer. Zudem
können sie Blutungen und die damit verbundenen Schmerzen leicht
erfassen und beispielsweise Schwellungen auch fotografieren. Die
Daten stehen dem behandelnden Arzt unmittelbar zur Verfügung. Er hat
somit jederzeit Einblick in den Behandlungsverlauf und kann bei
Auffälligkeiten umgehend korrigierend eingreifen. Bei zahlreichen
Patienten konnte die Anzahl an Blutungen so deutlich reduziert
werden.
Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München
Seit 2004 betreut die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München
(AKM) Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich
schwersterkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen
und jungen Erwachsenen in München und ganz Bayern. Ebenso betreut die
Stiftung schwerkranke junge Erwachsene und Eltern mit im Haushalt
lebenden Minderjährigen. Die Stiftung AKM will den Familien in dieser
schwierigen Zeit eine feste Stütze sein und Momente der Sicherheit,
Geborgenheit und Normalität schenken. An erster Stelle steht die
Sicherung der medizinischen und therapeutischen Versorgung der
Patienten; aber auch die Geschwisterkinder und die Eltern werden
umfassend betreut. Zum Angebot gehört darüber hinaus die finanzielle
Unterstützung sowie Hilfe mit den Behörden.
Straßenambulanz
Caritasverband Hannover e. V.
Die Straßenambulanz des Caritasverbandes Hannover ist eine
schnelle und unbürokratische Versorgung von Wohnungslosen und
Menschen an der Armutsgrenze. Dazu fahren ehrenamtlich tätige
Ärztinnen und Ärzte, Begleitpersonen und Fahrer mit einem
entsprechend ausgestatteten Ambulanzfahrzeug soziale Brennpunkte in
der Stadt Hannover an. Die Versorgung erfolgt dann entweder im
Fahrzeug oder in den Räumen von Tagestreffpunkten oder Unterkünften
für Wohnungslose. Im Gebäude des Caritasverbandes stehen ebenfalls
Sprechzimmer zur Verfügung. Langfristiges Ziel des Projekts ist die
Reintegration der Betroffenen in die medizinische Regelversorgung.
Telemedizin mit der PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“
Monks Ärzte-im-Netz GmbH; BVKJ Bayern – Berufsverband der Kinder-
und Jugendärzte e. V.; PaedNetz Bayern e. V.
Die PraxisApp „Mein Kinder- und Jugendarzt“ bietet für die
Kommunikation zwischen Pädiater und Patienten zahlreiche neue
Möglichkeiten. So können Ärzte nicht nur schnell und unkompliziert
Praxisinformationen oder Terminerinnerungen auf das Smartphone der
Patienten schicken, sie können über die App ihren Patienten auch eine
Online-Sprechstunde anbieten oder mithilfe von digitalen Tagebüchern
chronische Krankheitsverläufe ihrer Patienten beobachten. Ärzte und
Praxisteams werden so spürbar entlastet und können ihre Ressourcen
effizienter für die Versorgung der Patienten einsetzen. Patienten und
Eltern sparen sich zeitaufwändige und belastende Praxisbesuche.
Bisher nutzen bereits 190.000 Patienten die App.
VEmaH – Versorgungssituation von Erwachsenen mit angeborenen
Herzfehlern durch Allgemeinärzte, Hausärzte oder
Allgemein-Internisten Institut für Allgemeinmedizin (LMU); Deutsches
Herzzentrum München (TUM); Hausärztliche Gemeinschaftspraxis
Martinsried
Die VEmaH-Studie untersucht die Versorgungssituation von
Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EmaH). Auf Grundlage der
Daten sollen Maßnahmen entwickelt werden, die das Bewusstsein für die
Probleme dieser Patienten erhöhen – bei den Betroffenen sowie bei den
Allgemeinärzten, aber auch bei den Familienangehörigen und in der
Gesellschaft allgemein. Dazu gehören Awareness-Kampagnen,
Patientenschulungen sowie Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für
primärversorgende Ärzte. Ziel ist es, möglichst viele der 300.000
Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler in Deutschland an
EmaH-zertifizierte Spezialisten oder Zentren anzubinden um somit eine
optimierte Versorgung und Nachsorge sicherzustellen.
Pressekontakt:
Melanie Stahr, Manager Corporate Communications MSD Deutschland,
+49 89 4561-1452, melanie.stahr@msd.de
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