Mobilität der Zukunft / Alternative Antriebe immer noch nicht angekommen / ADAC: Hersteller ohne „gemeinsames Strategiegebäude“

Alternative Antriebe sind beim Verbraucher immer
noch nicht angekommen. Nach Ansicht von ADAC Präsident Peter Meyer
könnte ein Grund dafür darin liegen, dass es den Automobilherstellern
bisher nicht gelungen ist, „ein gemeinsames Gebäude zu schaffen, in
dem sie, aufeinander abgestimmt, die Zukunft planen“. Anlässlich des
Symposiums „Mobilität der Zukunft“, das der Automobilclub heute in
Berlin durchführt, ruft Meyer die Konzerne auf, ihre
Forschungsanstrengungen zum reinen Stromauto, diversen Hybridmodellen
und zur Brennstoffzelle „effektiv zu bündeln“.

In Anwesenheit des Vizepräsidenten der EU-Kommission Antonio
Tajani sowie Vertretern der Automobil- und Zulieferindustrie,
darunter die Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche (Daimler) und
Elmar Degenhart (Continental AG) stehen die Themen
„Antriebstechniken“ und „Vernetztes Fahrzeug“ im Mittelpunkt der
Diskussionen.

Hinsichtlich alternativer Antriebstechnologien macht sich der ADAC
unverändert für eine Elektrifizierung von Fahrzeugen stark, jedoch
nicht exklusiv für „batterieelektrische“ Lösungen. Auch Hybridmodelle
als Brückentechnologie ins Elektrozeitalter müssen zum Beispiel mehr
Anerkennung finden. Kombiniert mit einem zunehmenden Anteil an
erneuerbaren Energien wird das reine E-Auto allerdings eines Tages
seine Vorteile ausspielen – vor allem in den immer dichter
besiedelten Großstädten.

Aber auch andere alternative Antriebe sollten nach Ansicht des
ADAC Präsidenten nicht vernachlässigt werden. Händler rief Meyer auf,
den Mut zu haben, diese Fahrzeuge auch aktiv anzubieten. Beispiel
Erdgasautos: Ihr Anteil am Gesamtbestand der Fahrzeuge beträgt gerade
mal 0,17 Prozent. Dabei handelt es sich bei Erdgas um eine moderne
Technik, die dem Diesel- oder Benzinmotor in puncto Schadstoffe
überlegen ist. Allerdings verhindert auch die Infrastruktur mit nur
rund 1 000 Tankstellen in Deutschland eine größere Akzeptanz beim
Verbraucher.

Weil Deutschland bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten um 40 Prozent
verringern will, müssen Technologien, die das Auto mit der
Straßeninfrastruktur vernetzen sowie die
Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation allen Autofahrern zur Verfügung
stehen. Auch wenn sich Sicherheitsfunktionen leicht mit Infotainment
vermischen, darf der Fahrer nicht abgelenkt werden. Der Gesetzgeber
ist aufgefordert, die technischen Standards für die neuen
Technologien zu definieren. Dabei muss laut ADAC der Datenschutz eine
wichtige Stellung einnehmen: Es darf nicht sein, dass die Fahrweise
überwacht wird und die daraus gewonnenen Daten an Dritte
weitergegeben werden.

Pressekontakt:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Christian Buric
Tel.: +49 (0)89 7676 3866
E-Mail: christian.buric@adac.de

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