Erziehung bedeutet auch und gerade im „digitalen Zeitalter“,
Kinder auf ihrem Weg zum selbstständig denkenden Erwachsenen zu
begleiten. Der erwachsene Mensch soll dann erstens einschätzen
können, welchen Anteil der Lebenszeit er vor einem Bildschirm
verbringen möchte. Und zweitens soll er für den Zeitanteil, der vor
und mit dem Bildschirm verbracht wird, Fähigkeiten zur
kritisch-reflektierten und technisch versierten Nutzung sowie
Fähigkeiten zur Vermeidung von Nutzungsrisiken erworben haben. „Neben
den großen Chancen und Potenzialen, die eine zunehmende
Digitalisierung für einige Bereiche der Lebens-, Arbeits- und
Lernwelt birgt, mehren sich Forschungsbefunde über Risiken und
Gefahren“, sagt Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik an
der Alanus Hochschule. Gemeinsam mit ihrem Team hat Bleckmann ein
Forschungsprojekt gestartet, das die Medienerziehung an
reformpädagogischen Bildungseinrichtungen untersucht.
Denn: „Weder die medienerzieherischen Qualifikationen,
Erfahrungen, Einstellungen und subjektiven Fortbildungsbedarfe von
reformpädagogischen Fachkräften, noch die medienpädagogische Praxis
in reformpädagogischen Bildungseinrichtungen, noch deren Bewertung in
den Augen von Eltern und Schülern, noch die übergeordnete Ebene der
medienpädagogischen Aus- und Weiterbildung reformpädagogischer
Fachkräfte wurden bisher für Deutschland systematisch
wissenschaftlich untersucht“, so Bleckmann. Das Forschungsprojekt
„Medienerziehung an reformpädagogischen Bildungseinrichtungen“ läuft
bis 2022 und ist in mehrere Teilprojekte gegliedert. Ziel ist es, den
Status Quo der Medienerziehung an reformpädagogischen
Bildungseinrichtungen zu beschreiben, Herausforderungen zu
charakterisieren sowie direkt für die Praxis nutzbare Lösungsansätze
für den Bereich der Arbeit mit Kindern und Eltern wie auch für den
Bereich der Aus- und Weiterbildung zu sammeln und zu entwerfen. Am
Beginn des Projekts steht eine deutschlandweite Befragung
reformpädagogisch arbeitender Bildungseinrichtungen von der Krippe
bis zur Oberstufe, die sowohl pädagogische Fachkräfte, Eltern wie
auch ältere Schüler umfasst.
„Während über Medienmündigkeit als Zielperspektive ein sehr
weitgehender Konsens besteht, mithin kaum bestritten wird, dass
Medienkompetenzförderung und Medien(sucht)prävention als Ziele Hand
in Hand gehen sollten, herrscht viel Uneinigkeit in Forschung,
Politik und Praxis über erfolgversprechende Wege zu diesem
gemeinsamen Ziel“, sagt Bleckmann.
Hauptförderer des Forschungsprojekts ist die Software AG Stiftung.
Durch die großen deutschsprachigen Verbände von Bildungseinrichtungen
im Bereich der Montessori- und Waldorfpädagogik wird das Projekt
zusätzlich sowohl gefördert bzw. organisatorisch mitgetragen.
Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit der Projektleitung
Paula Bleckmann oder den Projektmitarbeitern Sebastian Kurten,
Valentina Nartschenko und Saskia Wedel.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
https://bit.ly/2DntWSW
Pressekontakt:
Pressesprecherin Dr. Julia Wedel
Tel.: +49 (0)2222 9321 – 1942
Fax: +49 (0)2222 9321 – 21
E-Mail: julia.wedel@alanus.edu
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