Die Gesundheitswirtschaft des Landes
Sachsen-Anhalt nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Die Investitions-
und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH stellt Ihnen heute ein
Projekt des Forschungsstandortes für die Medizintechnik vor.
Ingenieure, Informatiker und Ärzte haben eine Sprache gelernt
Je größer der Schnitt, umso bedeutender der Chirurg! Dieses sich
bis heute hartnäckig haltende Klischee stammt tatsächlich mehr und
mehr aus vergangenen Zeiten. Heute sind die Operateure in vielen
Fällen bemüht mit möglichst kleinen Schnitten und modernsten
Werkzeugen tief in das Körperinnere zu gelangen, um Krankheitsherde
gezielt zu entdecken und zu entfernen. Das provoziert geradezu
Innovationen. Dachten sich die Ingenieure und Informatiker an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Und machten sich auf den Weg
zum Universitätsklinikum.
Seit dem 1. Juni 2008 arbeitet die Nachwuchsforschungsgruppe der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg um Prof. Dr. Georg Rose
(Lehrstuhl für Medizinische Telematik und Medizintechnik) sowie Prof.
Dr. Bertram Schmidt (Lehrstuhl für Mikrosystemtechnik) der Fakultät
für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Entwicklung
intelligenter Katheter für schonende Operationstechniken. Das
Forschungsprojekt wird als InnoProfil vom BMBF bis 2012 mit 5,7
Millionen Euro gefördert. Im Fokus des INKA-Teams stehen die
interventionellen Behandlungen, bei denen Katheter und Nadeln zum
Einsatz kommen wie z.B. die Therapie von Gefäßerkrankungen in Herz
oder Gehirn oder die Behandlung von Tumoren. Im Rahmen der Initiative
besteht eine enge Kooperation mit den Projekten TEPROSA (Fokus
Mikrosystemtechnik und Miniaturisierung) und TASC an der Universität
Magdeburg, die ebenfalls durch die BMBF-Innovationsinitiative
Unternehmen Region gefördert werden.
Telemedical Acute Stroke Care, oder einfach TASC, zählt ohne Frage
zu den Forschungsprojekten in Magdeburg, die beispielgebend für die
angewandte Forschung sind. Aus dem Projekt haben sich nicht nur
technische Innovationen für die Erfassung, Übertragung und
Dokumentation von Daten bei telemedizinischen Anwendungen ergeben,
sondern es entstand ein neues Telemedizin-Netzwerk in Sachsen-Anhalt
zur Diagnose und Therapie von Schlaganfällen. Neben den Stroke Units
(Notfall-Intensivstationen) in Magdeburg und Bernburg konnten bisher
schon sechs „Satellitenkliniken“ angeschlossen werden.
Die Behandlung von Schlaganfallpatienten vor allem in ländlichen
Gebieten Sachsen-Anhalts konnte durch TASC wesentlich verbessert
werden. Die telemedizinische Akutversorgung von Schlaganfällen über
jede räumliche Distanz hinweg erfolgt durch die
Schlaganfall-Spezialisten der Stroke Unit im Universitätsklinikum
Magdeburg sowie am Klinikum Bernburg. Dabei werden die Patientendaten
bei Verdacht auf Schlaganfall durch ein speziell dafür
neuentwickeltes technisches System in Echtzeit vom behandelnden Arzt
vor Ort an die Stroke Unit übertragen.
In Zusammenarbeit mit der AOK Sachsen-Anhalt wurden
aussagekräftige Daten und Fakten ermittelt, auf deren Grundlage ein
betriebswirtschaftliches Modell für den dauerhaften Betrieb des TASC
Telemedizin-Netzwerks Sachsen-Anhalt entstanden ist. Eine
Unternehmensausgründung aus dieser Initiative heraus wird zurzeit
vorbereitet. Sie soll 2012 starten und wird Modellcharakter in
Deutschland haben.
Aber noch weitere hochkarätige Vorhaben finden sich auf dem
Maßnahmenplan von Professor Georg Rose: „Nachdem wir mit dem
erfolgreichen Innovationsforum ASTER im Jahr 2007 die Möglichkeiten
der Akutmedizin im Rettungswagen untersucht haben, werden wir im
kommenden Jahr dieses Thema wieder aufgreifen. Nur wenn wir die ganze
Kette vom Eintritt eines medizinischen Notfalls, über die erste
Diagnose durch den Notarzt, weiter über den Transport des Patienten
in die Klinik bis hin zur intensiven Diagnose im Krankenhaus und
ersten Therapiemaßnahmen technisch und medizinisch so im Griff haben,
dass der Patient – wo auch immer er sich in dieser Kette gerade
befindet – optimal betreut wird, haben wir eine Innovation erreicht.“
Daran wird im Rahmen der neuen WK-Potenzial-Initiative ASTER
gearbeitet.
Auf der Wunschliste der Magdeburger Medizintechniker für das
kommende Jahr steht auch ein Forschungszentrum. In Form einer engen
Kooperation mit der Industrie soll dieses Medizintechnikzentrum in
der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts entstehen. Was nur logisch wäre,
da an der Otto-von-Guericke-Universität die Medizintechnik inzwischen
zu den Forschungsschwerpunkten gehört. Es hat sich also gelohnt, dass
Ingenieure, Informatiker und Mediziner in Magdeburg eine gemeinsame
Sprache gelernt haben.
ÜBER DIE IMG
Die IMG ist die Ansiedlungs- und Marketingagentur des deutschen
Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Mitarbeiter der IMG bieten alle
Leistungen rund um die Ansiedlung im Land – von der Akquisition bis
zum Produktionsstart. Außerdem vermarktet die IMG den Wirtschafts-
und Wissenschaftsstandort und entwickelt touristische Konzepte. Vom
Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft als One-Stop-Agency
beauftragt, begleiten wir Sie bei der Realisierung Ihres Projektes.
Die IMG ist Ihr Partner bei der Standortsuche, bei Förder- und
Finanzierungsfragen, im Umgang mit Behörden und bei allen Fragen der
Projektrealisierung. Unser Service ist vertraulich und kostenfrei.
www. investieren-in-sachsen-anhalt.de
Autor:Matthias Ulrich
Quelle: BMBF/Unternehmen Region Bilduntertitel: Die
INKA-Nachwuchsforscher um Axel Boese verfügen im Angiographielabor
über modernste Geräte zur Darstellung von Gefäßen im menschlichen
Körper.
Pressekontakt der IMG:
Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
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