In Süd- und Südostasien trägt Aquakultur (die kontrollierte Aufzucht von Fisch und Meeresfrüchten) mittlerweile entscheidend zum Wirtschaftswachstum bei. Das SEAT-Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, den Handel mit Fisch und Meeresfrüchten aus Aquakulturen zwischen der EU und Asien zu verbessern. David Little, Projektleiter von SEAT und leitender Wissenschaftler der Universität von Stirling erklärt: „Wir importieren große Mengen an Fisch und Meeresfrüchten, die ursprünglich aus unseren eigenen Meeren stammen. Seit kurzem kommen diese aus Fischereiabkommen mit anderen Ländern und oft auch aus den Aquakulturen asiatischer Entwicklungsländer.“
Europa legt bekanntermaßen großen Wert auf eine hohe Produktqualität und auf eine Handelskette, die Tierschutz, fairen Handel, Umweltschutz und Lebensmittelsicherheit großschreibt. Wenn Entwicklungsländer diese Kriterien erfüllen könnten, würden sich große Vorteile für ihre Wirtschaft, Umwelt und ihre gesamte Gesellschaft ergeben.
„Es ist eine Sache, dass Lebensmittel sicher sind, und das sind sie zweifelsohne, aber auf lange Sicht müssen sie auch all die nachhaltigen Kriterien erfüllen, die die europäischen Verbraucher erwarten“, so Prof. Little. „Wir setzen uns dafür ein, dass Zuchttiere artgerecht gehalten werden und dass Menschen, die ihr Einkommen mit der Zucht von Fisch oder Meeresfrüchten verdienen, unter fairen Bedingungen arbeiten. Dies gilt sowohl für Inhaber von Zuchtbetrieben als auch für deren Arbeiter.“
SEAT konzentriert sich auf die Aquakulturen in China, Bangladesch, Thailand und Vietnam und dabei hauptsächlich auf den Handel mit Krabben, Süßwassergarnelen, Pangasiusfisch und Tilapiafisch. Insgesamt sind in Europa und Asien 13 Projektpartner für verschiedene Bereiche der Handelskette verantwortlich. Dazu meint Prof. Little: „Unser Ziel ist es, den fairen Handel mit den Aquakulturerzeugnissen der Entwicklungsländer voranzutreiben. Für uns ist es deshalb wichtig mit Menschen zusammenzuarbeiten, die an der Realisierung dieses Ziels arbeiten, ganz gleich ob sie sich um Verbesserungen in der Wertschöpfungskette kümmern oder um die Vermeidung einer möglichen Kontaminierung, z.B. durch Restbestände von Pestiziden.“
Die Universität von Stirling wurde für den „Times Higher Education Award“ für die Internationale Kollaboration des Jahres für ihre Leitung und Koordination des SEAT-Projekts nominiert.