Landwirtschaftliche Fachliteratur des 19. Jahrhunderts bleibt in Westfalen

Dem Landwirtschaftsverlag Münster ist es in Zusammenarbeit mit dem Buchantiquar
Winfried Geisenheyner gelungen, diesen wertvollen Buchbestand auf einer Auktion am ver-gangenen Wochenende zu erwerben und für die Westfälische Bibliothek der Landwirtschaft Münster-Hiltrup zu sichern. Darunter befinden sich seltene Stücke wie ein früher Jahrgang der 1844 gegründeten „Landwirthschaftlichen Zeitung für Westfalen und Lippe“ (Vorläuferin des „Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe“), die 1846 in Münster publizierte „Kurze Anleitung zur Aufzucht und Verbesserung der Pferde“ und eine Abhandlung „Ueber die Erziehung der Kernobstbäume, vorzüglich in gebirgigen Gegenden“, gedruckt 1834 in Arnsberg. Doch man nahm nicht nur regionale Literatur zur Kenntnis. Bücher wie z. B. „Vom englischen und schottischen Ackerbau“ sorgten ebenso für Wissenstransfer wie damals hochaktuelle Informationen etwa über Guano als neues Düngemittel und den Einsatz von Lokomobilen in der Landwirtschaft.

Der Buchbestand findet Eingang in die Westfälische Bibliothek der Landwirtschaft Münster-Hiltrup, die sich im Aufbau befindet und in absehbarer Zeit auch der Forschung zugänglich gemacht werden soll. Die Bibliothek dokumentiert mit nunmehr ca. 5000 Bänden die Moder-nisierung der Landwirtschaft von der Aufklärung im 18. Jahrhundert bis zum Strukturwandel der Nachkriegszeit, der Schwerpunkt liegt dabei auf praxisorientierter Ratgeber- und Ausbil-dungsliteratur. In kaum einem Bereich ist das Bewusstsein für die eigenen historischen Tra-ditionen so wichtig wie in der Landwirtschaft.

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