– Unternehmen SpinDiag erhält zur Vorbereitung der klinischen Prüfung seines innovativen Diagnosetests eine Förderung durch das Bundesforschungsministerium
– Projekt-Förderung wäre ohne BioLAGO-Netzwerk nicht zustande gekommen
– Lebensretter: Schnelltest soll Infektionen mit Antibiotika-resistenten Keimen um bis zu 40 Prozent senken
D-Konstanz | Das Unternehmen SpinDiag hat einen Schnelltest entwickelt, mit dem gefährliche Krankenhauskeime in Rekordzeit von 30 Minuten aufgespürt werden können. Mithilfe des bodenseeweiten Gesundheitsnetzwerks BioLAGO und dessen Kompetenznetz für Diagnostik „DiagNET“ konnte das Start-up nun eine weitere Hürde auf dem Weg in die Kliniken nehmen. BioLAGO brachte SpinDiag mit einem Auftragsforschungsinstitut zusammen. Damit wurden die Weichen für eine klinische Prüfung des Vor-Ort-Tests gestellt, deren Vorbereitung nun durch das Bundesforschungsministerium gefördert wird.
Jährlich sterben laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene bundesweit etwa 30.000 Menschen infolge einer Klinik-Infektion, oft mit Antibiotika-resistenten Bakterien. Hat sich ein Patient infiziert, können heutige Tests erst in 48 bis 72 Stunden Resistenzen nachweisen. In vielen Fällen hat sich der Keim dann schon im Krankenhaus ausgebreitet. Mit dem von SpinDiag entwickelten, handlichen Diagnosegerät ist ein Nachweis in gut einer halben Stunde möglich. Damit könnten Ansteckungen mit den gefürchteten Keimen um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Seit zwei Jahren arbeitet das Freiburger Unternehmen, hervorgegangen als Ausgründung der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung in Villingen-Schwenningen, an der Produktreife und der Zulassung des Tests. Durch das Gesundheitsnetzwerk BioLAGO, dem SpinDiag als Mitglied angehört, konnte nun ein wichtiger Schritt gemacht werden.
Partnervermittlung durch BioLAGO führt zur BMBF-Förderung
So vermittelte BioLAGO mit seinem Kompetenznetz für Diagnostik „DiagNET“ die SpinDiag an ein Auftragsforschungsinstitut, um eine klinische Prüfung des Schnelltests in Angriff zu nehmen. Diese Allianz führte dann zu einer erfolgreichen Einwerbung von Fördermitteln im Programm „Medizintechnische Lösungen in die Patientenversorgung überführen – Klinische Evidenz ohne Verzögerung belegen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel der beiden BioLAGO-Mitgliedsunternehmen ist es gemeinsam eine klinische Studie des SpinDiag-Tests vorzubereiten und durchzuführen, das BMBF schießt mit 150.000 Euro die Hälfte der Kosten bei. „Ohne die Vermittlung durch BioLAGO wäre das Förderprojekt so nicht zustande gekommen“, sagt Daniel Mark, Geschäftsführer von SpinDiag. „Diagnostiklösungen für eine verbesserte Gesundheitsversorgung in den Markt zu verhelfen ist unsere Aufgabe. Wir freuen uns durch Vernetzung ein BMBF-Förderprojekt ermöglicht zu haben“, so BioLAGO-Geschäftsführer Andreas Baur. Damit zahlreiche Patienten von der neuen Technologie profitieren können, plant SpinDiag die Markteinführung seines Schnelltests in 2020. Das Projekt „DiagNET“ wird gefördert im Programm „Interreg V Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein sowie durch den Landkreis Konstanz und die Stadt Konstanz.