Kluge Köpfe für mehr Tierwohl

Seit 1991 bringt die Frankenförder Forschungsgesellschaft (FFG) in Luckenwalde erfolgreich kluge Köpfe aus Wissenschaft und Praxis zu brennenden Projektthemen aus Landwirtschaft, Veterinärmedizin und Ernährung zusammen.
(http:///www. frankenfoerder-fg.de)
Auf Initiative von 16 landwirtschaftlichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland, insbesondere aus Brandenburg, gibt es seit Ende letzten Jahres nun das Netzwerk „ProtecTier“(http://www. protectier-netzwerk.de). Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zunächst bis Ende Oktober finanziell unterstützt mit der Option, es für weitere zwei Jahre zu fördern.
Das Netzwerk beschäftigt sich insbesondere mit ethischen Fragen des Tierwohls und der Tiergerechtheit unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Dazu werden auf dem 2. Netzwerktreffen, das am 27. März auf dem Ökohof Gotsgarten in Schmerkendorf im Landkreis Elbe-Elster stattfindet, weitere Weichen gestellt. „Denn“, so untermauert Netzwerkmanagerin und FFG-Geschäftsführerin Doreen Sparborth, „die Verbraucher fordern zurecht mehr Tierwohl und Tiergerechtheit.“ Deshalb arbeiten im Netzwerk auch Tierhalter, Zertifizierer, Dienstleister und Verarbeiter eng zusammen. Das sind in Brandenburg u.a. die Baruther Urstromtal Rinderhaltung GmbH,der Ökohof Gotsgarten, die Tierarztpraxis Bestensee, die CellTrend GmbH Luckenwalde und die Fachhochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.
„Obwohl sich strukturelle Veränderungen andeuten und es Änderungen im Konsumbewusstsein gibt, ist in Deutschland ganz klar die intensive Tierhaltung das gängige Produktionsverfahren“, verweist FFG-Mitarbeiterin Julia Dollinger auf eine der größten Herausforderungen in der Landwirtschaft. Die Netzwerkpartner wollen deshalb zunächst Defizite in den Haltungssystemen, Verfahren und Produktionsprozessen ermitteln, um dann geeignete Indikatoren zu finden, die das Tierwohl, wie Gesundheit und Verhalten, wesentlich verbessern helfen. Dabei sind alle Ideen gefragt, die Innovationen für tiergerechte Haltungs- und Bewertungssysteme bei verschiedenen Tierarten bis zur Anwendungsreife bringen. Von den vier Netzwerkvorhaben, die seit Oktober konkret entstanden sind, steht das Forschungsprojekt zur individuell dosierten Rohfaserzugabe für Mastschweine kurz vor der Antragsreife. Das Forschungsprojekt unter Leitung der Landwirtschaftlich Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Uni Berlin hat in einer Versuchsanlage bereits erste Ergebnisse erbracht. Es soll nun weiterentwickelt und in der Praxis erprobt werden. Dabei geht es um den Einsatz eines Futterautomaten, der mit einer Messwaage kombiniert, die Rohfaserzugabe zum Futtermittel entsprechend individueller Merkmale des Schweins, wie Wachstum oder Gewicht, passgenau dosiert. Durch diese zusätzliche Rationskomponente hat das Schwein ein stärkeres Sättigungsgefühl und es werden Verhaltensstörungen reduziert.

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