Klimaretter Insektenmehl: „planet e.“ im ZDFüber Futtermittel-Alternativen (FOTO)

Mehr als 66 Millionen Tonnen Treibhausgase produziert die deutsche
Landwirtschaft jährlich. Hinzu kommen etwa sechs Millionen Tonnen aus
dem Import von Sojafutter für die konventionelle Viehhaltung. Eine
Alternative könnten heimisch gezüchtete Insekten sein. Darüber
berichtet im ZDF „planet e.“ am Sonntag, 18. August 2019, 16.30 Uhr,
in „Klimaretter Insektenmehl – Revolution in der
Futtermittelindustrie?“. In der ZDFmediathek ist die Doku von Gabriel
Stoukalov und Saskia Heim ab Freitag, 16. August 2019, 10.00 Uhr, zu
sehen.

Heinrich Katz aus Brandenburg betreibt die erste industrielle
Insektenfarm Deutschlands. Etwa 300 Tonnen Larven-Mehl stellt die
Firma pro Jahr her und versorgt damit Haustiere ebenso wie
Aquakulturen. In der freien Natur gehören Insekten zum festen
Speiseplan von Schwein und Huhn, sind nährstoffreich und vermutlich
umweltfreundlicher als Soja. Experten gehen davon aus, dass künftig
bis zu zehn Prozent der Sojaimporte durch Insekten-Mehl ersetzt
werden könnten. In Europa sind Insekten als Futtermittel allerdings
bislang verboten. Heinrich Katz setzt sich gemeinsam mit dem
internationalen Verband der Insektenproduzenten (IPIFF) für die
Legalisierung des Insekten-Mehls als Futtermittel ein. Für Menschen
sind Insekten seit 2018 als Nahrungsmittel anerkannt, für Nutztiere
wird dieses Thema in der Europäischen Union noch diskutiert. In
diesem Jahr könnte möglicherweise noch über die Zulassung von
Insekten als Futtermittel entschieden werden. Sollte die Abstimmung
positiv verlaufen, öffnet sich für Unternehmer wie Heinrich Katz ein
komplett neuer Markt.

Ist das Insektenprotein tatsächlich nachhaltiger als Soja? In der
Forschung besteht kein Konsens. Nutztierwissenschaftler Dr. Christoph
Sandrock vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau misst
deswegen in seinem Labor in der Schweiz den tatsächlichen
CO2-Ausstoß, den Larven der Schwarzen Soldatenfliege verursachen.
Finale Ergebnisse liegen noch nicht vor, doch ein Kernproblem
zeichnet sich schon ab: Wie nachhaltig die Larven am Ende wirklich
sind, hängt davon ab, womit man sie füttert. Wenn die Insekten selbst
sich nachhaltig ernähren, sind sie demnach auch wirklich nachhaltige
Nahrung.

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 -70-13802;
Presse-Desk, Telefon: 06131 – 70-12108, pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
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