Internationaler Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober 2018 / Sport statt Depression (FOTO)

Morgen ist Internationaler Tag der seelischen Gesundheit. Die
Initiatoren wollen Berührungsängste abbauen und auf Möglichkeiten der
Therapie hinweisen. Eine davon ist die Sporttherapie. Kann Sport bei
Depressionen helfen? Das ist die Kernfrage einer Studie, der sich
vier Betriebskrankenkassen und weitere Partner angenommen haben. Die
wissenschaftliche Studie wird von der Universität Potsdam und der
Freien Universität Berlin durchgeführt.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jeder
vierte Arztbesuch wegen psychischer Störungen stattfindet. Studien
aus Deutschland gehen davon aus, dass ca. 8 Millionen Einwohner
psychische Störungen haben, die behandlungsbedürftig sind.
Gleichzeitig müssen Patienten teilweise monatelang auf einen
Therapieplatz warten.

Hier setzt die Sporttherapie bei Depression, kurz Step.de an. „Es
soll geprüft werden, ob die Sporttherapie bei Depressionen in die
Regelversorgung aufgenommen und künftig allen Patientinnen und
Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen zugänglich
gemacht werden kann“, erklärt Lars Straubing, Leiter
Versorgungssteuerung bei der BKK VBU. Sporttherapie spiele bisher im
ambulanten Bereich keine Rolle. „Sie kann aber als neues Angebot
bestehende Engpässe in der Behandlung beseitigen helfen, indem sie
Wartezeiten überbrückt und so auch der Gefahr, dass Depressionen
chronisch werden, vorbeugt.“ Zudem könne Sporttherapie Menschen, die
Berührungsängste mit einer Psychotherapie haben, den Zugang zu
therapeutischer Hilfe erleichtern. Besonders Männern fällt es
schwerer, Hilfe bei Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen.

Vier Monate Sport treiben

Das Projekt läuft drei Jahre und wird vom Innovationsfonds
gefördert. Über die teilnehmenden Krankenkassen Bahn BKK, BMW BKK,
BKK Gildemeister Seidensticker und BKK VBU werden geeignete Patienten
aus Berlin und seinem Umland an Psychotherapeuten vermittelt. Diese
entscheiden gemeinsam mit den Betroffenen, ob im Einzelfall eine
Sporttherapie erfolgversprechend ist. Nach einem persönlichen
Gespräch mit dem begleitenden Psychotherapeuten und einem
körperlichen Eignungstest trainieren die Patienten in kleinen Gruppen
von vier bis zwölf Teilnehmern über vier Monate ca. zweimal
wöchentlich. Angeleitet werden die Sporteinheiten von
Sporttherapeuten, die für ihre Arbeit mit seelisch erkrankten
Patienten speziell geschult sind. Zudem betreut und unterstützt der
Psychotherapeut seinen Patienten durch regelmäßige Telefonate. Nach
der Bewegungstherapie wird in einem Nachsorgegespräch der weitere
Behandlungsbedarf geklärt.

Fragen via App beantworten

Insgesamt sollen 480 Patienten an der Studie teilnehmen. Es gibt
zwei Patientengruppen: Eine wird herkömmlich behandelt, die andere
erhält die Sporttherapie mit psychotherapeutischer Begleitung. Um die
individuellen Therapieverläufe beobachten zu können, fordert eine App
die Studienteilnehmer zweimal pro Woche auf, kurze Fragebögen zu
beantworten. Die wissenschaftliche Betreuung des Projekts haben die
Universitäten Potsdam und die Freie Universität Berlin übernommen.
Weitere Partner der Studie sind der Sport- und Gesundheitspark und
die Convema.

Pressekontakt:
Ellen Zimmermann
BKK VBU
Lindenstraße 67
10969 Berlin
Tel.: 030 / 7 26 12 13 15
ellen.zimmermann@bkk-vbu.de
www.meine-krankenkasse.de

Original-Content von: BKK VBU, übermittelt durch news aktuell

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