Impfung im Spannungsfeld zwischen Wert und Wahrnehmung

– Impfen – eine wichtige Säule der Gesundheitsprävention
– Hoher Wert für Individuum und Gesellschaft
– Deutschland Schlusslicht bei Impfprogrammen

Impfen ist neben sauberem Trinkwasser die bestmögliche
Gesundheitsprävention. Neben der Verhinderung unzähliger
Krankheitsfälle konnten einige Krankheiten bereits durch konsequente
Impfprogramme zurückgedrängt, die Pocken sogar ausgerottet werden.
Durch weltweite Impfbemühungen sollen weitere Infektionskrankheiten,
gegen die es keine oder nur symptomatische Behandlungen gibt, besiegt
werden. Experten bemängeln jedoch eine zunehmende Impfskepsis und
-müdigkeit, vor allem in Industrienationen. Dies führt dazu, dass
Krankheiten nicht vollständig ausgerottet werden, sondern nur in
Vergessenheit geraten und sich durch das Auslassen von Impfungen
verstärkt wieder ausbreiten können.

Vom 24. bis 30. April läuft die „Europäische Impfwoche 2017“ unter
dem Motto „Vaccines work“. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will
mit ihr das Bewusstsein dafür stärken, dass Impfen wichtig ist, um
Krankheiten vorzubeugen und Leben zu schützen. Das Motto „Impfungen
helfen“ soll Menschen jeden Alters motivieren, sich durch eine
Impfung zu schützen.

Durch Impfung konnten tödliche Krankheiten bereits weltweit
besiegt werden

Konsequent umgesetzte flächendeckende Impfprogramme zeigten in den
letzten 50 Jahren bereits wichtige Erfolge. So konnten die Pocken,
eine Krankheit, für die es bis heute keine Heilung gibt und die in 30
Prozent der Fälle tödlich verlief, im Jahr 1980 auf der gesamten Welt
für besiegt erklärt werden. Aktuell befindet sich die
Weltgemeinschaft im Kampf gegen Poliomyelitis, durchgeführt in
Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), den
Gesundheitsbehörden der USA (CDC) und den nationalen
Gesundheitsministerien. Polio ist eine Erkrankung, die vorwiegend
Kinder befällt und die rasch zu kompletter Lähmung, bis zum Tod durch
Atemstillstand führen kann. Im Jahr 2016 wurden weltweit nur noch 37
Polio-Fälle in den Endemie-Ländern Afghanistan, Pakistan und Nigeria
gemeldet.(1) Solche Erfolge sind jedoch nur möglich, wenn sich jeder
Einzelne für den eigenen Schutz und den Schutz der Gemeinschaft durch
eine Impfung entscheidet.

Bedeutung von Impfungen für Individuum und Gesellschaft

Für den einzelnen Menschen bedeutet eine Impfung den Schutz vor
Infektionskrankheiten und deren Folgen sowie mögliche Komplikationen.
„Selbst bestimmte Krebserkrankungen können durch Impfung mittlerweile
verhindert werden,“ erklärt Dr. Alfred von Krempelhuber, Leiter der
Abteilung Erwachsenen-Impfstoffe bei GlaxoSmithKline, „so
beispielsweise der durch humane Papillomaviren verursachte
Gebärmutterhalskrebs oder Leberkrebs, ausgelöst durch
Hepatitis-B-Viren.“

Aber auch für die gesamte Gesellschaft haben Impfungen eine
wichtige Bedeutung. Menschen, die beispielsweise aufgrund einer
Erkrankung nicht geimpft werden können und dabei ein besonderes
Erkrankungsriko für Infektionskrankheiten haben, werden mittels eines
durchimpften Umfelds mitgeschützt. Durch die Senkung von
Behandlungskosten und Sterblichkeitsraten verbessern sich die
Produktivität und die wirtschaftliche Gesamtlage: Für viele arme
Länder führen Impfungen so zu einer großen finanziellen und
gesellschaftlichen Entlastung, da Menschen gesund aufwachsen und sich
berufstätig selbst versorgen können – statt infolge schwerwiegender
Erkrankungen als produktives Mitglied der Gesellschaft auszufallen
oder sogar pflegebedürftig zu bleiben.

Deutschland ist Schlusslicht bei Impfprogrammen

Der gesamte amerikanische Kontinent wurde Ende letzten Jahres für
Masern-frei erklärt. In 35 von 53 Europäischen Ländern wurde die
Übertragung von Masern und Röteln seit 2015 erfolgreich gestoppt.(2)
„Die Unterbrechung der Übertragung in mehr als der Hälfte der Länder
zeigt, dass die Eliminierung der Masern und Röteln in der gesamten
Region möglich ist […]“, erklärt Dr. Zsuzsanna Jakab, die
WHO-Regionaldirektorin für Europa. In Deutschland hingegen steigen
die Zahlen von Masern-Neuinfektionen seit 2010 jährlich im
Durchschnitt wieder.

„Diese Daten zeigen, dass in Deutschland zum Teil erschreckende
Impflücken bestehen, wie der derzeitige Masernausbruch in Berlin und
die 90 Masernerkrankten (3) in Deutschland zeigen“, so Dr. Hedwig
Roggendorf, Reise-Impfsprechstunde/ Gelbfieberimpfstelle im Zentrum
für Prävention der Technischen Universität München. „Vor allem in
Sachen Masern muss weiterhin viel Überzeugungsarbeit geleistet
werden.“ So sei es beispielsweise wichtig aufzuklären: In der
Vor-Impfära seien beispielsweise pro Jahr etwa 20.000 Kinder an einer
Masernpneumonie und etwa 500 an einer Enzephalitis erkrankt. Etwa 70
Kinder im Jahr seien sogar gestorben, so Roggendorf weiter.

Die Erfolge von Impfungen: ein falsches Gefühl von Sicherheit

In Zeiten, in denen Impfschutz gut greift, ist die Zahl von
Neuinfektionen gering. „Dies führt zu einem falschen Gefühl von
Sicherheit vor Krankheiten“, so Dr. Kristian Langenberg, Leiter des
Bereichs Impfstoffe bei GlaxoSmithKline. Besonders bei Masern sei
dies in Deutschland zu beobachten. Kaum jemand kenne noch Personen,
die eine Masern-Erkrankung durchmachen mussten. Schwerwiegende
Infektionen werden als harmlose Kinderkrankheiten angesehen, schwere
Erkrankungen geraten in Vergessenheit. Als Folge sinkt die
Impfbereitschaft. Die Europäische Impfwoche sollte zum Anlass
genommen werden, an das Thema Impfen zu denken und seinen Impfstatus
zu überprüfen.

Weitere Informationen zu Impfungen sowie den Impfempfehlungen für
Kinder, Erwachsene und Reisende gibt es unter www.impfen.de.

Quellen:
1. Polio Global Eradication Initiative, www.polioeradication.org
2. http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2017/Ausgaben/
01_17.pdf?__blob=publicationFile
3. RKI, Epi Bull 9 2017

GSK – eines der weltweit führenden forschenden
Gesundheitsunternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der
Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes
Leben zu ermöglichen. In Deutschland gehört GSK zu den wichtigsten
Anbietern medizinischer Produkte und engagiert sich darüber hinaus in
vielfältigen sozialen Projekten: So unterstützen wir „wellcome – für
das Abenteuer Familie“ und den „Förderverein Bildung für kranke
Kinder und Jugendliche München e.V.“. Zudem stellt GSK seine
MitarbeiterInnen einen Tag im Jahr am so genannten „OrangeDay“ frei,
um in sozialen Einrichtungen mitzuhelfen. Seit 2013 besteht eine
einzigartige weltweite Partnerschaft mit der
Nichtregierungsorganisation „Save the Children“, die das Ziel hat,
einer Million Kindern in Entwicklungsländern das Leben zu retten.

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