Mehr Bereitschaft zu Innovationen hat der 
Münchner Gefäßmediziner Prof. Dr. Ulrich Hoffmann auf den dritten 
Allgäuer Herz- und Gefäßtagen in Immenstadt von seinen Kollegen 
gefordert. Hoffmann, Leiter der Angiologie am Klinikum der Münchner 
Universität, hielt ein engagiertes Plädoyer für die neueren 
Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung. Antikoagulantien wie 
„Dabigatran“ und „Rivaroxaban“ seien effektiver, sicherer und 
einfacher zu dosieren als das bisher häufig verordnete Mittel 
„Marcumar“. Hoffmann: „Das größte Problem ist, dass man diese 
Innovation in die Köpfe der Kollegen implantiert.“
   Gerinnungshemmer dienen der Vorbeugung und Behandlung von 
Blutgerinnseln, die einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine 
Lungenembolie auslösen können. Oral verabreichte Medikamente wie 
„Marcumar“ müssen häufig angepasst und die Dosierungen durch 
Gerinnungstests überprüft werden. Die häufigste Nebenwirkung seien 
unerwünschte Blutungen. Die neuen – wenngleich teureren – Mittel 
seien „völlig neu aufgebaut und sehr, sehr vielversprechend“, sagte 
der Professor auf dem internationalen Allgäuer Ärztekongress vor rund
100 führenden Kardiologen, Kardiochirurgen und Angiologen aus 
Deutschland, Österreich, der Schweiz und China.
   Studien hätten gezeigt, dass die neuen Antikoagulantien effektiver
seien, weil sie mehr gefährliche Ereignisse wie einen Schlaganfall 
oder eine Embolie verhinderten. Die Mittel seien sicherer, weil sie 
zu weniger Blutungen führten. Gerinnungstexts seien nicht mehr nötig.
Die Einnahme sei für den Patienten einfacher, weil es eine fixe 
Dosierung gebe. Viele Kollegen verordneten aber lieber Medikamente 
wie „Marcumar“, weil sie mit der Substanz und dem Handling vertraut 
seien, so der Professor in Immenstadt.
   Die Allgäuer Herz- und Gefäßtage wurden vom Herz- und Gefäßzentrum
Oberallgäu-Kempten, einer Einrichtung des Klinikverbundes 
Kempten-Oberallgäu, mit den Standorten in Immenstadt und Kempten 
veranstaltet.
Kontakt:
Christian Wucherer, PR und Marketing, Klinikverbund 
Kempten-Oberallgäu gGmbH. Telefon 0831/530-3328, E-Mail: 
christian.wucherer@kliniken-oa.de.