Hamburger Asklepios Kliniken sind Vorreiter im Kampf gegen resistente Keime / Erstes deutsches Netzwerk MRSA feiert 10-jähriges Jubiläum

Die Asklepios Kliniken in Hamburg sind führend in
der Bekämpfung von gefährlichen, multiresistenten Bakterien: Das
epidemiologische Netzwerk zur Erfassung von MRSA ist das erste in
Deutschland überhaupt und feiert einen Monat vor dem „Aktionstag
Hygiene“ der Kliniken am 18. November bereits sein 10-jähriges
Jubiläum. Schulungsmaßnahmen und Informationsveranstaltungen für
Mitarbeiter, Patienten und Angehörige tragen ganz wesentlich zur
Patientensicherheit bei. Aktuelle Standards für Hygienemaßnahmen
sind in den Hamburger Asklepios Kliniken kurz nach der
Veröffentlichung durch die Kommission für Krankenaushygiene und
Infektionsprävention (KRINKO) umgesetzt worden. Darüber hinaus
erfolgt in den Asklepios Kliniken eine Erfassung des
Antibiotika-Verbrauchs, ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der
Resistenzentwicklung.

„Die Vermeidung von Infektionen, vor allem mit resistenten
Erregern und die konsequente Einhaltung der festgelegten
Hygieneregeln in den Kliniken gehören für uns zu den wichtigsten
Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit“, sagt Dr. med.
Thomas Wolfram, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken
Hamburg. „Wir haben als erste in Deutschland den Problemkeim MRSA
lückenlos erfasst und wir setzen die Empfehlungen der Kommission für
Krankenhaushygiene und Infektionsprävention zügig um.“

Durch die Dokumentation aller Nachweise der multiresistenten
Staphylokokken (MRSA) lässt sich darstellen, welche Besiedlungen und
Infektionen in der Klinik erworben und welche von den Patienten
mitgebracht wurden. Dabei zeigt sich, dass die Zahl der Patienten,
die MRSA in die Klinik mitbringen, stark angestiegen ist, die der
erworbenen hingegen blieb stabil. „Daran lässt sich ablesen, dass
unsere Hygienemaßnahmen greifen“, sagt Dr. med. Susanne Huggett,
Ärztliche Leiterin von MEDILYS. Das Hygieneteam des Asklepios
Großlabors hatte das MRSA-Überwachungsprogramm im Oktober 2003
eingeführt. Inzwischen werden regionale Netzwerke zur Erfassung von
MRSA wie das von Asklepios von der Kommission für Krankenhaushygiene
und Infektionsprävention (KRINKO) generell empfohlen.

Antiobiotika-Verbrauch wird genau erfasst

Auch in anderen Bereichen haben die sieben Asklepios Kliniken in
Hamburg eine Vorreiterrolle. So wird der Verbrauch der verschiedenen
Antibiotika bereits seit fünf Jahren durch die Apotheke erfasst. Mit
der Änderung des Infektionsschutzgesetzes 2011 ist diese Erfassung
für alle Kliniken verbindlich. „Der ungezielte Einsatz von
Antibiotika kann die Entwicklung resistenter Erreger begünstigen“,
erklärt Huggett. Mikrobiologen, Hygieniker und Infektiologen
kritisieren schon lange den laschen und großzügigen Umgang mit
Antibiotika – nicht nur im ambulanten und stationären Bereich,
sondern auch in der Tiermast. Der sparsame und gezielte Einsatz von
Antibiotika gehört daher zu den wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung
der Entstehung von resistenten Bakterien.

Zu der Entwicklung von multiresistenten gramnegativen Bakterien
(MRGN), einer zweiten Gruppe gefährlicher Keime und zu den
Hygienemaßnahmen gibt es einen großen Informationsbedarf. Am 18.
November, dem Aktionstag zur Eindämmung der Resistenz-entwicklung
stehen diese Erreger, ihre Behandlung und die Vermeidung einer
Übertragung deshalb auch im Mittelpunkt. Die Asklepios Kliniken in
Altona, Barmbek, St. Georg, Harburg, Nord, Wandsbek und das
Westklinikum Hamburg bieten verschiedene Aktivitäten an. Große
Plakate und Flyer für Patienten und Angehörige erklären die
Empfehlungen der KRINKO – und zeigen direkt daneben mit leicht
verständlichen Icons, welche Hygienemaßnahmen dafür erforderlich
sind.

Über resistente Erreger

Mit Antibiotika lassen sich Bakterien abtöten oder an der
Vermehrung hindern. Aber nicht alle Antibiotika wirken auf alle
Bakterien. Durch genetische Veränderungen gibt es immer wieder
Bakterien, denen Antibiotika nichts anhaben können – manchmal sind
mehrere Präparate unwirksam. Durch falschen und unnötigen Einsatz von
Antibiotika vermehren sich resistente Bakterien besonders gut, weil
die „Konkurrenz“ durch empfindliche Bakterien wegfällt. Besonders
gefürchtet sind der methicillinresistente Staphylococcus aureus
(MRSA) und die multiresistenten gramnegativen Bakterien (MRGN). Für
Infektionen mit diesen Erregern gibt es zum Teil keine wirksamen
Antibiotika mehr.

Die WHO spricht deshalb von der sog. postantibiotischen Ära –
einer Zeit, in der Antibiotika nicht mehr wirksam sind. Wir leisten
mit unseren Bemühungen einen entscheidenden Beitrag, diese
Entwicklung zu verzögern oder wenn möglich zu stoppen.

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