Großes Potenzial für Kunststoff-Elektronik auf der Research&Technology 2013 / Themenstand Organic Electronics in Halle 2

Leuchtende Tapeten und flexible Displays,
alternative Photovoltaik und neuartige Batterien, gedruckte
Schaltungen und Sensoren, intelligente Etiketten oder Tickets –
hinter diesen vielfältigen und innovativen Anwendungen steckt ein
gemeinsamer Nenner: die Organische Elektronik. Dieses noch junge
Technologiefeld ermöglicht elektronische Schaltungen mit dem Einsatz
von Polymeren oder kleinen organischen Molekülen, die auf
Verbindungen aus Kohlenstoff beruhen. Als Aussteller der Research &
Technology zeigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und
Hochschulinstitute vom 8. bis 12. April auf dem Themenstand Organic
Electronics marktreife Produkte und anwendungsorientierte
Lösungsansätze. Die Themenschwerpunkte reichen von Printed
Electronics über OLED-Beleuchtungselemente, Micro-Oled-Displays,
Funketiketten/RFID, Energieerzeugung und -speicherung bis hin zu
Organischer Photovoltaik.

Im Gegensatz zur anorganischen Silizium-basierten Elektronik
stehen bei der Organischen Elektronik leitfähige Kunststoffe auf
Trägermaterialien im Fokus. Sie können einerseits Licht absorbieren
und in elektrische Energie wandeln, sodass sie als Solarzellen
taugen, andererseits unter bestimmten Umständen auch Licht aussenden,
was den Einsatz in organischen Leuchtdioden (OLED) ermöglicht. Das
Potenzial der Kunststoff-Elektronik ist immens. Experten schätzen,
dass damit in 15 Jahren weltweit rund 330 Milliarden US-Dollar
umgesetzt werden.

Entsprechend heftig ist der internationale Wettlauf in Forschung
und Entwicklung, aber auch um marktfähige Produkte entbrannt. Auch in
Deutschland wurde das neue Gebiet in den letzten Jahren gezielt
gefördert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat
im Rahmen der Hightech-Strategie in zwei Innovationsallianzen und
einem Spitzencluster 200 Millionen Euro Fördergelder eingesetzt, die
von der Industrie um zusätzliche 800 Millionen Euro aufgestockt
wurden. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die
Organische Elektronik in zwei Schwerpunkten. Spezifische Programme im
Rahmen des siebten Rahmenprogramms hat zudem die Europäische Union
aufgelegt. Vor diesem Hintergrund hat Deutschland im Vergleich zur
großen Konkurrenz aus den USA und Asien eine durchaus gute Position.

Die führende Stellung Deutschlands in einem der künftigen
technologischen Schlüsselfelder erfährt auf der Research & Technology
2013, die internationale Leitmesse für Forschung, Entwicklung und
Technologietransfer im Rahmen der HANNOVER MESSE, besondere
Aufmerksamkeit: Die Organische Elektronik erhält einen von Organic
Electronics Saxony e.V. (OES) organisierten Themenstand. Der Raum
Dresden gilt als eine Hochburg der Organischen Elektronik, dort
arbeiten mehr als 1 000 Ingenieure und Wissenschaftler in mehr als 40
Unternehmen und 17 wissenschaftlichen Einrichtungen an diesem Thema.
„Organische Elektronik kann auf fast jede Unterlage aufgebracht
werden, also auf Kunststoff- und Metallfolien, auf Kleidung,
Pflastern und Papier“, erklärt Prof. Karl Leo, Leiter des Instituts
für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden, einer
der Väter der Organischen Elektronik in Deutschland.

Plastikfolien als aufrollbare Solarzellen

Das Gebiet hat deshalb so großes Interesse gefunden, weil es eine
Reihe von Vorteilen gegenüber den anorganischen Varianten hat. Viele
organische Verbindungen sind intensiv farbig und wechselwirken
besonders stark mit Licht. Deshalb sind sie für Leuchtdioden und
Solarzellen sehr gut geeignet. Darüber hinaus sind diese Materialien
aus Erdöl oder aus Pflanzen hergestellt und in ihrer Verfügbarkeit
praktisch unbegrenzt. Zudem sind sie einerseits kostengünstig
herstellbar, andererseits werden nur wenig Materialmengen benötigt
und auch der notwendige Energieeinsatz ist gering. Da nur eine
geringe Schichtdicke unterhalb von einem Mikrometer benötigt wird,
sind die Bauteile an sich flexibel und biegsam, ähnlich wie eine
Plastikfolie. Damit lassen sich unter anderem aufrollbare Solarzellen
fertigen. Allerdings muss die Organische Elektronik verkapselt
werden, um sie vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit zu schützen.
Dies lässt sich beispielsweise mit dem Einschweißen zwischen zwei
Plastikfolien oder der Integration in Verbundglas gut realisieren.

Spätestens Ende Dezember 2011 wurde die Organische Elektronik
hoffähig: Vor gut einem Jahr erhielt ein Forscherteam aus Dresden für
seine Entwicklung, Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten
zu gewinnen, den Deutschen Zukunftspreis.

„In Halle 2 präsentiert Organic Electonics Saxony e. V. (OES) im
Rahmen des Themenparks ,Organische Elektronik‘ die Ideen, Projekte,
Forschungsergebnisse und Produkte seiner Mitglieder. 15 Firmen und 13
Forschungseinrichtungen (www.oes-net.de/de/mitglieder.html) werden
dort vertreten sein. Gezeigt werden Materialien, Bauelemente,
Anwendungen und Technologien entlang der gesamten
Wertschöpfungskette. So können die Besucher OLEDs für Beleuchtung,
flexible organische Solarzellen, Sensoren und gedruckte Batterien am
Stand begutachten, einzelne Exponate auch in die Hand nehmen und
umfangreiches Informationsmaterial zu der Technologie und den
Anwendungen erhalten“, sagt Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter der
Deutschen Messe AG.

Über den OES-Cluster

Der OES-Cluster wurde 2008 in Dresden gegründet und repräsentiert
die Interessen der in Europa führenden Firmen und
Forschungseinrichtungen. OES unterstützt den Wissensaustausch und
bietet eine exzellente Kooperationsplattform, um die Position des
Clusters global zu stärken. Für seine Mitglieder akquiriert und
koordiniert es Projekte, leitet Seminare und spezielle Schulungen und
unterstützt das neue Master-Programm „Organic and Molecular
Electronics“ der Technischen Universität Dresden. Neben weiteren
Aktivitäten und Dienstleistungen vertritt der OES seine Mitglieder
aktiv auf Messen – wie beispielsweise auf der Research & Technology
2013 in Hannover.

Über die HANNOVER MESSE

Das weltweit bedeutendste Technologieereignis wird vom 8. bis 12.
April 2013 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2013 vereint
elf Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Motion, Drive &
Automation, Energy, Wind, MobiliTec, Digital Factory, ComVac,
Industrial Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec und Research
& Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2013 sind
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien,
Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung,
Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und
Entwicklung. Russland ist Partnerland der HANNOVER MESSE 2013.

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Silke Gathmann
Tel.: +49 511 89-31614
E-Mail: silke.gathmann@messe.de

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