Der Handel mit Rechten an Patenten und Lizenzen als Wirtschaftsgütern ist derzeit in Europa aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den einzelnen Mitgliedsstaaten stark zersplittert. Dr. Thorsten Posselt spricht sich dafür aus, diese Regelungen erst zu vereinheitlichen, bevor ein Markt für Finanzprodukte, die auf Patenten und Lizenzen basieren, etabliert wird. Der Vorschlag des Fraunhofer MOEZ zielt vor allem auf den Schutz von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vor dem Zugriff finanzstarker Anleger.
„Zunächst sollten die Möglichkeiten einer Beteiligung der KMU am Handel der Rechte geklärt und definiert werden“, erläutert Dr. Thorsten Posselt, parallel solle auch die europäische Forschungslandschaft für das Thema der direkten Patentverwertung stärker sensibilisiert werden, bevor die Europäische Union daran denke, Finanzmarktprodukte zu schaffen.
Im Auftrag der Europäischen Kommission hat das Fraunhofer MOEZ bis Ende letzten Jahres gemeinsam mit dem Institut für Technologiemanagement der Universität St. Gallen die Chancen und Risiken bei der Schaffung eines europäischen Finanzmarkts für geistiges Eigentum, insbesondere Patente, untersucht.