Der Einsatz von Brandsimulationsmodellen hat im Rahmen zeitgemäßer brandschutztechnischer Nachweise und ganzheitlicher Brandschutzkonzepte einen stetig wachsenden Stellenwert erhalten. Brandsimulationsmodelle wurden bisher in erster Linie entwickelt, um die Rauchgasströmung sowie die Temperaturverteilung im Raum zu berechnen. Die Wärmeübertragung in Bauteilen wurde dabei meist nur mit vereinfachten Modellen und eindimensional bestimmt. Insbesondere in Bereichen in den dreidimensionale Effekte eine große Rolle spielen können die Temperaturen mit den bisherigen Brandsimulationsmodellen nicht ausreichend genau bzw. gar nicht bestimmt werden.
Dr. Andreas Vischer hat ein numerisches Modell entwickelt, mit dem die instationäre dreidimensionale Wärmeübertragung in Bauteilen bei Brandsimulationen berechnet werden kann. Das entwickelte Modell wird in das weltweit anerkannte und vielfach eingesetzte CFD Brandsimulationsprogramm Fire Dynamic Simulator (FDS) implementiert.
Es wird gezeigt, dass das entwickelte Modell für die Berechnung der dreidimensionalen Wärmeleitung in Bauteilen bei Brandsimulationen sehr gut geeignet ist. In Zukunft kann der Benutzer durch eine Brandsimulation auch Temperaturen in Bauteilen detailliert berechnen und ausgeben lassen. Dadurch wird das Potenzial einer Brandsimulation, und damit einer realitätsnahen Berechnung von Brandereignissen, mit dem Vorteil einer detaillierten Bestimmung von Temperaturen in Bauteilen unter einer Realbrandbeanspruchung verknüpft.
Weitere Informationen zur numerischen Brandsimulation unter http://www.brandschutz.lindschulte.de