Erste Gen-Analyse für Haselmaus-Losung / Deutsche Wildtier Stiftung: Der winzige Schlafbilch hat Appetit auf Spinnen!

Hallo wach, Haselmaus! Es ist Juni und das „Tier
des Jahres 2017″ hat endlich ausgeschlafen. Die Sommer-Diät des
Langschläfers heißt jetzt: fressen, fressen, fressen! Dem kleinen
Nagetier aus der Familie der Bilche bleiben nämlich nur etwa fünf
Monate, um sich fortzupflanzen und für den nächsten Winterschlaf
genügend Fettreserven anzufuttern. Doch was futtern Haselmäuse
eigentlich? „Ein DNA-Test der winzigen Haselmausköttel bringt bisher
unbekannte Erkenntnisse über die Nahrungswahl des kleinen Schläfers“,
sagt Svenja Ganteför, Biologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung.
Jetzt liegen die Ergebnisse vor – und es gibt sogar eine kleine
Überraschung: „Denn einige Haselmäuse fressen neben Pollen und
Knospen, Samen und Früchten auch Spinnen …“

„Bei unserem Forschungsprojekt handelt es sich um die erste
molekulargenetische Untersuchung der Nahrung einer Schlafmausart“,
erläutert Ganteför. Die Ergebnisse der ersten Gen-Analyse für
Haselmaus-Kot zeigen: „Haselmäuse in reinen Buchen- und
Fichtenwäldern ernähren sich vorrangig von Blättern oder Rinde.
Bisher ging man davon aus, dass Haselmäuse diese energiearmen Teile
von Pflanzen nur schlecht verdauen können und sie somit nur einen
kleinen Teil der Nahrung ausmachen.“ Denn Haselmäuse haben keinen
Blinddarm, der bei anderen Tierarten für die Aufspaltung dieser
Nahrung zuständig ist. Die Forscher schließen aus den Ergebnissen,
dass sich Haselmäuse besser an örtliche und jahreszeitliche
Bedingungen anpassen können, als bisher vermutet: „Dies erklärt auch,
warum die Haselmaus in für sie eher untypischen Lebensräumen
nachgewiesen werden konnte.“

Die Gen-Analysen der Haselmaus-Kotproben, der Losung, dauern an.
Die Deutsche Wildtier Stiftung setzte dieses Projekt gemeinsam mit
dem Haselmausexperten Sven Büchner um. Das „Speise-Screening“ des
Tier des Jahres 2017 hat ein Forschungslabor in Frankreich
übernommen, das sich unter anderem auf die Untersuchung tierischer
Hinterlassenschaften spezialisiert hat. Weitere Untersuchungen sollen
ans Licht bringen, was Haselmäuse noch alles zu sich nehmen, um sich
in Lebensräumen, die für den winzigen Bilch eher ungewöhnlich sind,
den nötigen Speck für den Winterschlaf anzufressen.

Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de

Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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