Berlin – Bereits 2010 ebnete die Bundesregierung mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ den Weg hin zu einer biobasierten Wirtschaft. Doch wie ist es derzeit um die Bioökonomie in Deutschland bestellt? Haben sich die bisherigen Erwartungen erfüllt? Und: Welche Impulse gilt es künftig in Forschung und Entwicklung zu setzen? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik am 5. Juni bei der Halbzeitkonferenz Bioökonomie in Berlin im Rahmen von Podiumsdiskussionen und Workshops. Dabei erörtern sie auch die mit der Bioökonomie verbundenen Chancen für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Passend dazu wird auch die Initiative „BIOTechnikum: Erlebnis Forschung – Gesundheit, Ernährung, Umwelt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vor Ort sein: Die zweistöckige mobile Erlebniswelt BIOTechnikum eröffnet am ewerk auf Hof IV nämlich nicht nur faszinierende Einblicke in die Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft, sondern vor allem auch in die Bioökonomie.
Im BIOTechnikum erfahren Besucherinnen und Besucher der Halbzeitkonferenz Bioökonomie zum Beispiel, welche Perspektiven in der wirtschaftlichen Nutzung biologischer Rohstoffe stecken, wie positive Eigenschaften von Nutzpflanzen für die Agrarproduktion, Ernährungswirtschaft oder Rohstoffnutzung verbessert werden können oder welcher Anteil unseres Energiebedarfs aus „nachwachsenden“ Energieträgern gedeckt werden kann. Interessierte Veranstaltungsteilnehmer können im Rahmen der „Offenen Tür“ von 09.30 bis 10.30 Uhr sowie von 12.00 bis 18.00 Uhr die mobile Erlebniswelt auf eigene Faust erkunden, sich mit den begleitenden Wissenschaftlern austauschen und anhand von Themendisplays, interaktiven Exponaten oder Multimedia-Terminals in die faszinierende Welt der Bioökonomie eintauchen. Ausstellungsstücke wie „Wertvolle Produkte aus Pflanzen“ oder „Biomass to Liquid – der bioliq®-Prozess“ laden beispielsweise dazu ein, die Herausforderungen und die Methodik des öffentlichen Dialogs über Perspektiven, Chancen und etwaige Risiken der Bioökonomie und ihre Bedeutung für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland zu erörtern.
Biotechnologie: Eine Querschnittstechnologie mit Perspektive
Die Biotechnologie ist einer der dynamischsten Wissenschaftszweige und eine der innovativsten Wirtschaftsbranchen mit einem großen Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Sie entwickelt sich rasant und spielt in vielen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Rolle: beispielsweise bei der Herstellung von Insulin, der Diagnose von Krebserkrankungen, der Überführung von Straftätern oder beim Wäschewaschen. Ganz selbstverständlich nutzen wir immer häufiger biotechnologisch hergestellte Produkte – meist ohne zu wissen, welch brillante Ideen und oft jahrelange wissenschaftliche Arbeit hinter diesen Entwicklungen stecken. Da die Biotech-Branche aber stetig wächst, steigt auch der Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Deshalb wird die Nachwuchsförderung der Initiative „BIOTechnikum“ auch bei der Halbzeitkonferenz Bioökonomie groß geschrieben: Hier können die Abiturienten des Oberstufenzentrums Handel 1 zwischen 10.30 und 12.00 Uhr bei einem 30-minütigen Vortrag zum Thema Lebensmittelanalytik sowie einem geführten Rundgang durch die Biotech-Ausstellung mit anschließendem Experiment herausfinden, welche Bandbreite die Biotechnologie besitzt und welch wichtige Rolle sie bereits heute in unserem Alltag spielt. Auch Bundesministerin Johanna Wanka wird in diesem Zeitfenster die doppelstöckige Erlebniswelt kurz besuchen, um sich persönlich von der Praxisnähe der Kampagne zu überzeugen.
Entdecken, Staunen, Verstehen auf mehr als 100 Quadratmetern
Von der Themenvielfalt und Praxisnähe der Initiative können sich die Besucherinnen und Besucher der Halbzeitkonferenz Bioökonomie selbst überzeugen: Die mobile Erlebniswelt BIOTechnikum eröffnet auf zwei Stockwerken und mehr als 100 Quadratmetern Fläche faszinierende Einblicke in die Biotechnologie und damit in die kleinsten, uns verborgenen Vorgänge des Lebens. Wie kann die biotechnologische Forschung dazu beitragen, Therapien in Zukunft wirksamer zu machen? Wie können Lebensmittel unsere Gesundheit positiv beeinflussen? Oder: Welche Perspektiven stecken in der wirtschaftlichen Nutzung biologischer Rohstoffe? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Besucher im Erdgeschoss des BIOTechnikums anhand von Themendisplays, interaktiven Exponaten und Multimedia-Terminals. Dabei stehen Themen wie individualisierte oder regenerative Medizin, die Erforschung von Volkskrankheiten, Medizintechnik, weltweite Ernährungssicherheit oder die nachhaltige Agrarproduktion im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie zeigen, welche Perspektiven die Biotechnologie für unsere Zukunft bietet. Darüber hinaus können Interessierte beispielsweise mit dem Multimedia-Lernspiel „Bodymover“ mit Gestensteuerung durch eine menschliche oder pflanzliche Zelle navigieren, deren Bestandteile kennenlernen und ihr vorhandenes Wissen in einem Quiz auf den Prüfstand stellen. Das Obergeschoss der mobilen Erlebniswelt wiederum bietet Raum für Dialog und Diskussion. Im Biotech-Kino illustrieren zudem Filme die verschiedenen Forschungs- und Anwendungsaspekte der Biotechnologie und ermöglichen einen bleibenden Eindruck von ihrer Bandbreite.