Elsevier-Umfrage: Wissenschaftler sind bereit für eine neueÄra der Informationssuche

Wissenschaftler rund um den Globus sind nicht nur bereit für eine neue Ära der Informationssuche, sondern wollen auch einen aktiven Beitrag dazu leisten. Dies sind Ergebnisse der Online-Umfrage „Future of Search and Discovery“, die Elsevier im Sommer dieses Jahres unter Wissenschaftlern auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Elsevier ist der weltweit führende Verlag für wissenschaftliche, technische und medizinische Informationsprodukte sowie
-dienste.

Zahlreiche Web-Trends stehen bereit für den verbesserten Suchprozess
Die Umfrage untersucht die gegenwärtige Einstellung der Wissenschaftler zu frei verfügbarem Datenmaterial und dessen voraussichtlichen Einfluss sowie zur Öffnung von Plattformen durch die Ausgabe von Programmierschnittstellen (APIs). Die Ergebnisse zeigen eindeutig ein großes Bewusstsein für das Potenzial, das diese Trends für den verbesserten Suchprozess haben. Nahezu alle Teilnehmer erklären, dass „frei verfügbares Datenmaterial wichtig für das künftige Suchen und Finden von relevanten Informationen ist“. Rund 71 Prozent halten dies sogar für „sehr wichtig“, 26 Prozent für „einigermaßen wichtig“.

Bei Wissenschaftlern stehen gerade die APIs hoch im Kurs. Sie werden als wesentliche Elemente zur Förderung von Innovationen angesehen. Mehr als 80 Prozent stimmen zu, dass „die Verfügbarkeit von APIs das Experimentieren und die Entwicklung von innovativen Lösungen zum Suchen und Finden von Informationen unterstützt“.

Judson Dunham, Senior Product Manager Science and Technology bei Elsevier: „Die Fähigkeit, Rohdaten zu finden und darauf zugreifen zu können, wird zunehmend zum kritischen Faktor in der Forschung. Da das Datenvolumen weiter wächst und sich die Anzahl der Repositorien stark erhöht, brauchen Wissenschaftler neue Lösungen, die ihnen helfen, die für sie relevanten Informationen zu finden und zu nutzen.“ Und er fügt hinzu: „Entsprechend dienen neue Plattformen, APIs und maßgeschneiderte Applikationen dazu, das volle Potenzial dieser Daten auszuschöpfen. Unsere Umfrage zeigt, dass Wissenschaftler die Bedeutung dieser Trends zur Beschleunigung von Forschungsarbeit sehen.“

Entwicklung von Anwendungen – eine persönliche Angelegenheit
Die befragten Wissenschaftler sind sich nicht nur einig, dass APIs das Experimentieren rund um Suchapplikationen fördern, sondern wollen dabei auch eine aktive Rolle spielen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) erklären, dass sie ein persönliches Interesse an der Entwicklung von Anwendungen zur Suche und zum Finden von Informationen für ihre Institutionen haben, indem sie wissenschaftliche Inhalte dazu nutzen. Innerhalb dieser Gruppe finden 61 Prozent, dass die Antwort „die Gelegenheit bei der Beschleunigung der Forschung als Ganzes innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu helfen“ am besten beschreibt, was treibende Kraft ihrer Interessen ist. Im Vergleich dazu geben weniger als ein Drittel (31 Prozent) der Befragten an, dass ihre Motivation ist, die eigene Forschungsarbeit zu beschleunigen.

Trotz der Attraktivität der Applikationsentwicklung sehen ebenfalls nur weniger als ein Drittel der Wissenschaftler (31 Prozent) ein Entgegenkommen ihrer Institute im Hinblick auf Zeit und finanzielle Mittel. Vielmehr geben 41 Prozent an, ihre Institute würden erwarten, dass sie die Anwendungen in ihrer Freizeit und mit eigenen Mitteln entwickeln. Die Unsicherheit bezogen auf diese Unterstützung könnte die Entwicklung von Lösungen einschränken.

Technische Fertigkeiten stellen eine weitere mögliche Barriere dar, wie die Befragung zutage bringt. In Reihen derjenigen Umfrageteilnehmer, die anfangs kein Interesse an der Anwendungsentwicklung signalisierten, sagen 66 Prozent, dass sie durchaus Interesse haben, wenn sie mit jemandem zusammenarbeiten können, der den technischen Part beherrscht.

Interesse an spezifischen Lösungen spiegelt vielfältige Bedürfnisse wider
Die Umfrage bringt keine eindeutige Klarheit darüber, welche Anwendungen für die wissenschaftliche Gemeinschaft vom größten Nutzen sind. Dies liegt möglicherweise an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen der Forscher. Alle in der Befragung aufgeführten Optionen zeigen eine ähnliche Quote. So sprechen sich 18 Prozent für Lösungen aus, die eine maßgeschneiderte Suche ermöglichen. 17 Prozent bevorzugen Anwendungen, die Daten extrahieren, die zu aussagekräftigen Erkenntnissen führen. 16 Prozent wünschen Applikationen, die auf Inhalte hinweisen, die vertrauenswürdige Kollegen nützlich finden, 16 Prozent sind für Lösungen, die personalisierte Inhalte basierend auf den eigenen Interessen liefern. Und ebenfalls 16 Prozent ziehen Anwendungen vor, die analytische Werkzeuge beinhalten, mit denen sich Trends ausmachen lassen, die einen Blick auf historische Forschungsergebnisse erlauben und die Texte sowie Daten minimieren, um semantische Verknüpfungen innerhalb der wissenschaftlichen Inhalte zu erzeugen.

Die Zukunft der Suche liegt im Netzwerk
Befragt wurden die Wissenschaftler auch dazu, worauf Suchtechnologien in den nächsten Jahren den größten Einfluss haben werden. Nahezu die Hälfte (47 Prozent) hat „die Einrichtung von Wissensnetzwerken Gleichgesinnter“, also Online-Gruppen vertrauenswürdiger Kollegen, ausgewählt. 28 Prozent nennen „die Verlinkung von Datenbeständen mit veröffentlichten Forschungsergebnissen“, gefolgt von 15 Prozent, die „verbesserte Interoperabilität von Daten und Inhalten“ sehen, und 10 Prozent, die „die Fähigkeit, über unterschiedliche Instrumente gesammelte Daten zueinander in Beziehung zu setzen“ angeben.

Innerhalb der Forschergemeinschaft existiert ein hohes Bewusstsein dafür, dass Wissensnetzwerke von großer Bedeutung für die Zukunft der Informationssuche sind. 81 Prozent der Teilnehmer, stimmen zu, dass „Wissenschaftler in den nächsten Jahren Wissensnetzwerke als eine zuverlässige Quelle zum Filtern und Betrachten von Informationen nutzen werden“.

„Der Eintritt in die neue Ära der Informationssuche wird eine neue Form der Zusammenarbeit erfordern, an der sich alle Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinschaft beteiligen und in der alle neue Rollen annehmen müssen“, betont Dunham. „Trends wie Offenheit und Interoperabilität können Forscher und Entwickler in die Lage versetzen, innovative Anwendungen zu kreieren, die spezifische Schwachstellen in der Forschung beheben. Darüber hinaus hoffen und erwarten Wissenschaftler ganz klar, von der sozialen Revolution im Web profitieren zu können – insbesondere durch die Formierung von Wissensnetzwerken, die ihnen beim Filtern des wachsenden Pools verfügbarer und nützlicher Inhalte behilflich sind.“

Die Highlights der Umfrage „Future of Search and Discover“ wurden unlängst über ein von Elsevier zur Verfügung gestelltes Webinar verteilt (http://mediazone.brighttalk.com/event/ReedElsevier/d7b76edf79-4207-intro).

Über die Untersuchung „Future of Search and Discovery“: Die Entwicklung von SciVerse, der jüngst auf den Markt gebrachten neuen Wissenschaftsplattform, die die Elsevier-Schlüsselprodukte, das Wissenschaftsportal ScienceDirect und die Datenbank Scopus, integriert, war begleitet von einer umfangreichen Marktforschung. Aufbauend auf dieser früheren Aktion hat Elsevier in diesem Sommer eine Online-Umfrage unter Wissenschaftlern durchgeführt, die an Hochschulen (79 Prozent), im öffentlichen Sektor (15 Prozent) und in der Industrie (7 Prozent) arbeiten. Insgesamt nahmen mehr als 1.200 Wissenschaftler aus 100 Ländern und 20 verschiedenen Disziplinen innerhalb von Physik und Ingenieurwissenschaften sowie Bio-, Gesundheits- und Sozialwissenschaften teil.

Im Juni wurde der Link zur Online-Umfrage via E-Mail an 11.570 Anwender von ScienceDirect gesendet. Davon klickten 1.801 den Link an. Eine Woche später wurde der Link an weitere 22.768 ScienceDirect-User gemailt. Überschneidungen konnten dabei nicht verhindert werden. Diesen nutzten 1.223. Eingefügt wurde der Link zudem auf der Scopus- sowie der ScienceDirect-Website (http://info.sciverse.com/scopus und http://www.info.sciverse.com/sciencedirect/). Nach Eingang von 1.200 Rückmeldungen – Ziel war die Resonanz von 1.000 Teilnehmern – endete die Umfrage Anfang Juli. Konzipiert als informelle Online-Umfrage gibt „Future of Search and Discovery“ die Meinung der Teilnehmer wieder. Eine streng wissenschaftliche Studie zu diesem Thema ist nicht geplant.

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