Der VDE hat sein Prüfzeichen für die ersten Ladesteckvorrichtungen für Elektromobilität vergeben. Der Entwickler des internationalen Normentwurfes, die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, hat ein Ladekabel sowie die Infrastruktur-Steckdose erfolgreich prüfen lassen.
Aufgrund der Anforderungen der deutschen Automobilindustrie an die schnelle Verfügbarkeit eines normativen Dokumentes und weil die Erarbeitung einer entsprechenden IEC-Norm einen längeren Zeitraum beansprucht, wurde bei der DKE die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-E 2623-2-2 „Stecker, Steckdosen, Fahrzeugsteckvorrichtungen und Fahrzeugstecker – Ladung von Elektrofahrzeugen – Teil 2-2: Anforderungen an Hauptmaße für die Austauschbarkeit von Stift- und Buchsensteckvorrichtungen“ auf Grundlage des Mennekes Entwurfes erarbeitet und veröffentlicht.
Alle physischen Anforderungen, wie Aufbau und Anordnung der Steckvorrichtungen und der Kabel, tragen sowohl den Sicherheitsaspekten als auch der Kompatibilität für die unterschiedlichen Ladebetriebsarten Rechnung. Gleichzeitig werden alle Sicherheitsanforderungen auch im Zusammenhang mit den Ladestationen berücksichtigt.
Auch die internationale Normung wird auf dem deutschen Normentwurf, dem sogenannten Typ 2, basieren.
Einheitlicher Ladestecker für Elektrofahrzeuge:
Neben dem Entwurf Typ 2 aus Deutschland gibt es noch einen japanischen und einen italienischen Entwurf. Alle drei Typen könnten in der internationalen Norm IEC 62196-2 genormt werden mit der Folge, dass regional unterschiedliche Systeme eingesetzt werden. Walter Mennekes, geschäftsführender Gesellschafter von Mennekes aus Kirchhundem: „Drei parallele Systeme gefährden die breite Akzeptanz der Elektromobilität. Da diese Steckvorrichtungen untereinander nicht kompatibel sind, könnte es problematisch werden, die jeweils passende Ladesäule zu finden. Um dies zu vermeiden, wäre ein zumindest europaweit einheitliches System wünschenswert, denn Steckerwirrwarr verunsichert potentielle Verbraucher.“
Hierfür setzt sich auch die DKE auf internationaler Ebene ein, da der Typ 2 technisch und wirtschaftlich die ausgewogenste Lösung auf hohem Sicherheitsniveau darstellt. Er definiert für die Verbindung zwischen der Energieversorgung und dem Elektrofahrzeug Stecker und Schnittstellen, die ein Laden mit 16, 32, 63 Ampere (Einphasen- und Drehstrom) sowie mit 70 Ampere (nur Einphasenstrom) bei einer Betriebsspannung von maximal 500 Volt und 50 bis 60 Hertz ermöglichen. Diese Bandbreite deckt alle weltweit unterschiedlich festgelegten Stromversorgungssysteme ab.
Hohe Akzeptanz bei Automobilherstellern und Energieversorgern:
Bei den europäischen Automobilherstellern, Energieversorgern und Netzbetreibern stößt der deutsche Entwurf auf eine hohe Akzeptanz, denn der Normentwurf Typ 2 betrachtet die Ladesysteme für die Elektromobilität ganzheitlich:
Der Normentwurf Typ 2 ist geeignet für alle Ladeströme bis 63 Ampere. Dank einheitlicher Geometrie für ein- bis dreiphasige Anschlüsse reicht eine einzige Ladesteckdosen-Bauform.
Typ 2 Ladesteckvorrichtungen sind bereits für zukünftige Anwendungen wie intelligentes Energiemanagement mit bidirektionaler Energieübertragung geeignet und können Elektrofahrzeuge so Teil des intelligenten Stromnetzes „SmartGrid“ werden lassen.