Die Nutzung von Erdgas wirkt sich positiv auf die Luftqualität in Städten aus / Neuer Forschungsbericht der International Gas Union (FOTO)

Die Beispiele von Berlin, Dublin, Krakau und Rotterdam zeigen, wie
ein Umstieg auf Erdgas signifikant zur Reduzierung der
Luftverschmutzung beiträgt.

Ein neuer Forschungsbericht der International Gas Union (IGU) legt
dar, wie eine stärkere Nutzung von Erdgas bei der Stromerzeugung,
beim Heizen und im Verkehr die Luftverschmutzung deutlich reduzieren
kann. Infolge der Luftverschmutzung kam es im Jahr 2012 EU-weit zu
400.000 Todesfällen.

Lokale, nationale und internationale Regierungen, sowohl in
Industrie- als auch in Entwicklungsländern, messen der Reduzierung
der Luftverschmutzung in den Städten mittlerweile eine hohe Bedeutung
zu, um schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen zu
verhindern. Weltweit werden Städte in zunehmendem Maße dazu
gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen von
Abgasemissionen auf Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft zu reduzieren.

Der neue Forschungsbericht betont zudem, dass zwischen der
Reduzierung von Luftverschmutzung und von Treibhausgasemissionen, die
zum Klimawandel beitragen, ein enger Zusammenhang besteht. Der Report
enthält Fallstudien zu Berlin, Dublin, Krakau und Rotterdam. In den
vier Städten wurden die Werte der Treibhausgasemissionen und die
Luftqualität signifikant verbessert, indem in der Stromerzeugung und
beim Heizen der Gebäude auf Kohle verzichtet wurde. Zudem wurde die
Nutzung von Erdgas im innerstädtischen Verkehr gesteigert. Der
Forschungsbericht untersucht politische Initiativen, die zu einer
deutlichen Verbesserung der Luftqualität geführt haben bzw. nach wie
vor dazu führen, ohne dass sie die wirtschaftliche Entwicklung
beeinträchtigen. Ein Beispiel hierfür ist die Umstellung auf andere
Brennstoffe.

„Luftverschmutzung ist eine ernstzunehmende Gefahr für Umwelt und
Gesundheit. Die in Berlin, Dublin, Krakau und Rotterdam getroffenen
Maßnahmen zeigen die zentrale Rolle von Erdgas bei der Verbesserung
der Luftqualität in Stadtgebieten. Wie diese Fallstudien
verdeutlichen, ist die Umstellung von Kohle auf Erdgas in der
Stromerzeugung oft der schnellste und kosteneffizienteste Ansatz, um
die Luftqualität zu verbessern und Treibhausgasemissionen, die zum
Klimawandel beitragen, zu reduzieren,“ sagte David Carroll, President
der IGU.

Highlights des Reports:

Berlin:
· Ein umfassender Umstieg von Kohle auf Erdgas in der Strom- und
Wärmeerzeugung (inklusive Wohngebäude) trug wesentlich zur
Verbesserung der Luftqualität in Berlin seit der Wiedervereinigung
bei.
· Seit dem Mauerfall 1989 hat sich die Luftqualität in der deutschen
Hauptstadt signifikant verbessert. Berlins Schwefeloxidemissionen
(SOx) sanken um 95 Prozent, die Stickoxidemissionen (NOx) gingen um
76 Prozent zurück und die Feinstaubbelastung wurde voraussichtlich
um 83 Prozent zwischen 1989 und 2015 reduziert.
· Diese Rückgänge sind größtenteils einem reduzierten Kohleverbrauch
und einer gestiegenen Nutzung von Erdgas zuzuschreiben. In der
Energiebilanz der Stadt nahm diese zwischen 1990 und 2012 von 17
auf 41 Prozent zu.

Martin Lutz, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt,
Referatsleiter Luftqualität, Berlin:

„Nachdem wir Erdgas bereits jahrzehntelang als sauberen Brennstoff
vor allem für die Gebäudebeheizung gefördert haben, konzentrieren wir
uns nun auf Erdgasfahrzeuge als saubere und ausgereifte Alternative
zu Diesel, um die Luftqualitätsstandards auch an vielbefahrenen
Straßen zu erreichen. Während wir bereits eine respektable Dichte an
Erdgastankstellen erreicht haben, brauchen wir nach wie vor eine
größere Modellvielfalt an Erdgasfahrzeugen, die von der Autoindustrie
angeboten werden.“

Dublin
· Bis in die späten 1980er Jahre gehörte Dublin zu den Städten mit
der schlechtesten Luftqualität in Europa, vor allem weil die
Politik die Verbrennung von Steinkohle förderte. Todesfälle in der
Stadt waren direkt der Luftverschmutzung zuzuschreiben, die derart
intensiv war, dass sie teilweise bis zu zwei Wochen lang das
Sonnenlicht verdunkelte.
· Seit 1990 ist der Verkauf, die Vermarktung und der Vertrieb von
Steinkohle verboten und seit 2012 ist auch das Heizen mit
Steinkohle vollständig untersagt. Die deutliche Reduzierung des
Kohleverbrauchs von Privathaushalten wurde größtenteils durch
Erdgas ausgeglichen. Rund 67 Prozent der Haushalte in Dublin nutzen
nun Erdgas, das zudem 75 Prozent des gesamten Energiebedarfs von
Dublins Haushalten deckt.
· Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Senkung der Benzol-,
Kohlenmonoxid-, Schwefeloxid- und Smogwerte. Zudem fielen die
Feinstaubwerte zwischen 1990 und 2014 um 80 bis 90 Prozent.

Krakau
· Eine 2013 von der Europäischen Umweltagentur durchgeführte Studie
zur Luftqualität kam zu dem Ergebnis, dass Krakau die
drittschlechteste Luftqualität aller Städte in der EU aufweist.
Unter den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern schnitt Krakau
sogar am schlechtesten ab.
· Die Feinstaubbelastung in Krakau überschritt die Grenzwerte der EU
an 188 von 365 Tagen im Jahr 2014 und erreichte zeitweise sogar das
Sechsfache des empfohlenen Grenzwerts.
· Nach zwei Jahren rechtlichen Auseinandersetzungen führte der
Krakauer Stadtrat im Januar 2016 ein stadtweites Kohleverbot ein.
Bis spätestens 2019 dürfen keine Kohleöfen mehr zum Heizen des
Wohnraums verwendet werden.
· Das Programm zur Reduzierung von Krakaus Luftverschmutzung verfolgt
außerdem das Ziel, das Gasverteilungsnetz der Stadt auszubauen, das
Fernwärmenetz zu modernisieren und erneuerbare Energiequellen zum
Heizen von Haushalten zu fördern. Krakau bietet eine Reihe von
Zuschüssen und weitere finanzielle Anreize, um auf sauberere
Kraftstoffe, vor allem Erdgas, umzustellen.

Rotterdam
· 2014 war die Lebenserwartung der Bewohner von Rotterdam wegen der
hohen Luftverschmutzungswerte drei Jahre geringer als im
niederländischen Durchschnitt. Viele der Probleme mit der
Luftverschmutzung gehen auf den Hafenbetrieb zurück, den damit
zusammenhängenden Verkehr und die dortigen Industrieanlagen.
· Die Rotterdam Climate Initiative (RCI) wurde 2010 gegründet und hat
zum Ziel, die Luftqualität am Hafen, in der Stadt und den
umliegenden Industriegebieten zu verbessern.
· Im August 2016 startete Rotterdam die Bunkerung von Flüssiggas. Bis
Ende 2016 sollen insgesamt drei Anlegeplätze für die Bunkerung von
Flüssiggas in Betrieb sein. Die Umstellung im Hafen auf Flüssiggas
kann die Stickoxidemissionen um bis zu 90 Prozent und die
Schwefeloxid- sowie Feinstaubemissionen um bis zu 100 Prozent
senken.

Auf Basis der neuesten Daten, der oben angeführten Beispiele und
weiterer Fallstudien, welche in der IGU Studie zur Luftqualität in
Städten aus dem Jahr 2015 vorgestellt wurden, unterstützt die IGU die
folgenden Strategien, Treibhausgasemissionen und Emissionen von
gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen zu senken:

1. Verbesserung der Energieeffizienz im Endverbrauch;
2. Steigerung der Verbrennungseffizienz (Reduzierung bzw. Vermeidung
von Ruß und anderen Produkten mit unvollständiger Verbrennung);
3. Förderung der Umstellung auf neue Brennstoffe;
4. Verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie.

Klicken Sie hier, um den vollständigen Bericht herunterzuladen: ht
tp://www.igu.org/research/case-studies-improving-urban-air-quality-ne
w-edition

Über die International Gas Union (IGU)

Die International Gas Union (IGU) wurde 1931 gegründet und ist
eine weltweite Non-Profit Organisation, die sich die Förderung des
politischen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritts der
Erdgasindustrie zum Ziel gesetzt hat. Die IGU hat mehr als 150
Mitglieder auf allen Kontinenten und repräsentiert ca. 97 Prozent des
weltweiten Erdgasmarktes. Ihre Mitglieder sind nationale Verbände und
Unternehmen der weltweiten Gasindustrie. Die IGU organisiert alle
drei Jahre die World Gas Conference (WGC). Die kommende WGC findet im
Juni 2018 in Washington D.C., USA, statt. Der Arbeitsbereich der IGU
umfasst sämtliche Aspekte der Erdgasindustrie, von der Exploration
und Produktion, über die Lagerung, bis hin zu Flüssiggas, Vertrieb
und Anwendung in allen Marktsegmenten. http://www.igu.org/

Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Menelaos (Mel) Ydreos
Director, External Affairs
International Gas Union (IGU)
Tel: +1-416-568-8382
Email: mydreos@igu.org

Original-Content von: International Gas Union, übermittelt durch news aktuell

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