Die Kataraktchirurgie behebt auch Sehfehler

„Sehen wie in der Jugend“ – ist das auch im
Seniorenalter möglich? Während der Augenärztlichen Akademie
Deutschland, die bis zum 21. März in Düsseldorf stattfindet,
informierte Prof. Dr. Gerhard K. Lang, Ulm, welche Chancen bestehen,
bei einer Operation des Grauen Stars Sehfehler gleich mit zu beheben.

Die altersbedingte Trübung der Augenlinse (Grauer Star, Katarakt)
lässt sich nur operativ heilen: Die körpereigene Linse wird durch ein
Kunststoffimplantat ausgetauscht. Die Kataraktoperation wird in
Deutschland pro Jahr 650.000 bis 800.000 Mal ausgeführt. Dank hoher
technischer Standards, bestens geschulter Operationsteams,
ausgereifter Instrumente und biokompatibler Implantate ist der
Eingriff sehr sicher. Er wird in der Regel ambulant ausgeführt.

Doch so häufig der Eingriff auch notwendig ist – jeder Fall ist
individuell verschieden und die Erwartungen an das Operationsergebnis
sind hoch. Denn moderne Implantate ermöglichen es, neben dem Grauen
Star zugleich eine bereits vor der Operation bestehende
Fehlsichtigkeit zu behandeln. Dafür stehen ganz verschiedene
Intraokularlinsen (IOL) zur Verfügung:

– Die meisten Patienten erhalten eine monofokale IOL, mit der
scharfes Sehen in einem Bereich – entweder in der Ferne oder in
der Nähe – möglich ist.
– IOL mit einer asphärischen Optik ermöglichen ein verbessertes
Kontrastsehen.
– Neben dem stets vorhandenen UV-Schutz sind einige IOL zusätzlich
mit einem Blaulichtfilter ausgestattet.
– Patienten, die unter einer Hornhautverkrümmung leiden, können
diese mit sogenannten torischen IOL ausgleichen.
– Multifokallinsen verteilen das einfallende Licht auf zwei oder
drei Brennpunkte für Fern-, (Intermediär-) und Nahsicht. Sie
ermöglichen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit eine
weitgehende oder komplette Unabhängigkeit von der Brille.
– Auch Kombinationen aus torischer und multifokaler Optik sind
möglich, so dass für jeden Patienten die individuell optimale
Lösung gefunden werden kann.

Nach der Kataraktoperation scheint ein „Sehen wie in der Jugend“
also tatsächlich möglich. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen,
dass neben der Katarakt auch andere Augenkrankheiten vorliegen
können, die die Sehkraft schwächen.

Deshalb ist es falsch, vor der Operation beim Patienten überzogene
Hoffnungen zu wecken. Der Augenarzt wird zunächst genau hinhören, um
zu erfahren, welche Ansprüche der Patient an sein Sehvermögen hat.
Will er beispielsweise Sport treiben und benötigt dafür eine
möglichst gute Fernsicht oder steht für ihn vielleicht eher Lesen und
die Beschäftigung am Computer im Vordergrund? Im nächsten Schritt
werden die Augen genau untersucht, um festzustellen, ob und welche
anderen Krankheiten hinzukommen. Gerade im höheren Alter ist es nicht
selten der Fall, dass ein Glaukom bereits den Sehnerv geschädigt hat
oder dass Anzeichen einer Makuladegeneration vorhanden sind. Die
Ergebnisse der Voruntersuchung erlauben eine Einschätzung, wie groß
die Chancen sind, den Wunsch des Patienten zu erfüllen. Die
Erfolgsaussichten sollten ehrlich besprochen werden, um
Enttäuschungen zu vermeiden.

Ein „Sehen wie in der Jugend“ ist also nicht bei jedem Patienten
möglich. Doch wenn das Auge mit Ausnahme der Katarakt gesund ist,
ermöglicht die Kataraktchirurgie tatsächlich eine vollständige
visuelle Rehabilitation.

Die komplette AAD-Pressemappe mit Abbildungen steht auf
http://aad.to/presse.php?jahreswahl=2015 zum Download bereit.

Pressekontakt:
Dr. med. Georg Eckert
Hauptstr. 11c
D-89250 Senden
Tel (07307) 4466
Fax (07307) 31957
E-Mail presse(at)augeninfo.de

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