Zusätzlich zum Angebot von Schulungen im Bereich der maschinellen Farb- und Weißmessungen, bietet das Hohenstein Institut in Bönnigheim seit kurzem auch Schulungen für visuelle Farbanalyse für Mitarbeiter an. Diese Schulungen können einen sichtbaren Unterschied in der Qualitätssicherung bewirken. Abgesehen von der Papier- und Kunsstoffindustrie, von Importeuren, Einzelhändlern sowie der Automobilindustrie richten sich die Schulungen in erster Linie an die Textilindustrie – dort können sie z. B. helfen, die Verkaufskontrolle im Bereich militärischer Textilien zu verbessern.
Insbesondere bei Bekleidung für das Militär ist die Farbkonsistenz von grundlegender Bedeutung für die Qualitätssicherung in der Textilindustrie. Textilien mit Tarnfarben oder IRReflexion müssen stets den Normen entsprechen, um optimale Leistung im Kampfeinsatz zu garantieren und sind daher strengen Qualitätskontrollen zu unterziehen. Aus diesem Grund bietet das Hohenstein Institut Kurse für Mitarbeiter, in denen mögliche Farbwahrnehmungsminderungen erkannt sowie visuelle Farbanalyse und der Einsatz von maschinellen Prüfungen zur Qualitätssicherung geschult werden.
Mitarbeiter, die in der Sichtprüfung geschult sind, können von Vornherein kostspieligen Reklamationen vorbeugen. Nicht alle Mitarbeiter sind jedoch aufgrund ihres Sehvermögens zum Einsatz bei visuellen Farbprüfungen geeignet. Ca. 8% der Männer und 0,5% der Frauen haben eine verminderte Farbwahrnehmung, die üblicherweise als sogenannte Rot- Grün-Schwäche auftritt. Je nach Ausmaß der Schwäche sind diese Personen nicht in der Lage, Rot- und Grüntöne zu unterscheiden, was z.B. bei der Qualitätssicherung ein großes Problem darstellen kann. Deshalb verwendet das Hohenstein Institut den Farnsworth- Munsell 100-Hue-Test, um Probleme in der Farbwahrnehmung auszuschließen. Bei diesem Test müssen die Testpersonen 85 Farbplatten gemäß dem Farbkreis bestimmen. Abweichungen von der Bestimmung der Farbproben werden von Experten an einem Computer analysiert, daraus ergeben sich Informationen in Hinsicht auf potenzielle Farbwahrnehmungsminderung des Teilnehmers.
Teilnehmer mit ausreichendem Sehvermögen können dann für die Farbanalyse durch die Spezialisten von Hohenstein geschult werden, um sicher visuell erkennbare Farbabweichungen festzustellen. Einer der wesentlichen Aspekte für eine lückenlose Qualitätssicherung ist z.B. der Einsatz von Standardlichtbedingungen.
Zusätzlich zu diesen Sichtprüfungsschulungen bietet das Hohenstein Institut Workshops zu maschinellen Prüfungen der Chromatizität und IR-Reflexion verschiedener Textilmaterialien, z.B. Wüstenkampfanzüge oder Multi-Terrain-Kampfanzüge. Diese sind normalerweise mit den üblichen Tarnmustern von 3-4 Farben ausgestattet, meist in Erd- oder Olivtönen, die den bestehenden Spezifikationen entsprechen müssen. Die spezifischen Farbkoordinaten, die den Farbton bestimmen, können mittels eines Spektralphotometers geprüft werden. Indem die Farbprobe den Farbtönen der Umgebung ähnelt, kann die Sichtbarkeit des Soldaten für den Feind verringert werden und somit seine Leistungsfähigkeit im Feld verbessert werden. Insbesondere bei Nachteinsätzen oder in dunklen Einsatzbereichen ist es wichtig, dass eine hohe Unsichtbarkeit für IR-Nachtsichtgeräte besteht. Textilien mit geringer IR-Reflexion oder Materialien, die IR absorbieren und die vom Spektralphotometer zuverlässig geprüft wurden, können somit zur erfolgreichen Durchführung einer Mission beitragen.
Schulungen zur visuellen Farbanalyse und instrumentale Prüfungen werden am Hohenstein Institut, (www.hohenstein.de) in Bönnigheim in der Nähe von Heilbronn angeboten und sind auch als Workshops vor Ort bei interessierten Unternehmen verfügbar. Darüber hinaus werden alle genannten Prüfungen auch als Dienstleistung von den Hohenstein-Experten dem Militär zur Verfügung gestellt.