Brandenburgisches Institut für Gesellschaft und Sicherheit feiert 15-jähriges Jubiläum

Geschäftsführender Direktor Tim Stuchtey
 
Potsdam, 11.07.2025. Das Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS), feiert 15-jähriges Jubiläum. 2010 wurde die Forschungseinrichtung in Potsdam gegründet. Initiatoren waren unter anderem die Universität Potsdam, das Land Brandenburg und einige Unternehmen. Geschäftsführender Direktor ist seit Beginn der promovierte Volkswirt Tim Stuchtey, der seit Kurzem den Lehrstuhl für die Ökonomie der Cybersicherheit an der German University of Digital Science in Potsdam leitet.

Am BIGS arbeiten aktuell zwölf Mitarbeitende im Bereich interdisziplinärer Forschung und Analyse zu Fragen der zivilen Sicherheit. Die Forschungsprojekte kombinieren ökonomische Analysen mit sicherheitspolitischer Praxisnähe. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Praxistransfer in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Zu den Kooperationspartnern zählen Sicherheitsbehörden im In- und Ausland, zahlreiche renommierte Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland, Europa, den USA und Indien sowie Institutionen wie die Deutsche Bundesbank.

Meilensteine: Forschungen zu den Kosten von Cyberattacken und Extremismus

„Unsere Institutsphilosophie ist es, sicherheitspolitische Fragestellungen mit ökonomischen Methoden zu analysieren“, so Tim Stuchtey. „Das macht uns in Deutschland nahezu einzigartig. Wir zeigen auf, wie Sicherheit messbar und berechenbar werden kann. Angesichts der aktuellen Bedrohungen durch hybride Kriegsführung, aber auch Desinformation und politischen Extremismus, sind solche praktischen und messbaren Lösungsansätze wichtiger denn je, um unsere Gesellschaft resilienter zu machen.“

Zu den wissenschaftlichen Meilensteinen der letzten fünfzehn Jahre Institutstätigkeit gehören Forschungen zur Sicherheitswirtschaft sowie den Kosten von Cyberattacken und Extremismus. Als Beispiele hierfür sind zu nennen:

• das erste vom BMBF von 2012 bis 2014 geförderte Projekt WISIND, in dem eine umfangreiche Marktanalyse der Sicherheitswirtschaft durchgeführt wurde, die bis heute einen Referenzcharakter besitzt.
• das erste EU-geförderte Forschungsprojekt HERMENEUT (2017–2019), in dem ein ökonomisches Modell zur Bewertung immaterieller Vermögenswerte im Kontext von Cyberangriffen entwickelt wurde.
• die vom US-Außenministeriums im Jahr 2020/21 geförderte Studie zu den volkswirtschaftlichen Kosten nicht-vertrauenswürdiger Technologie beim 5G-Netzausbau (Clean5G).
• das Gutachten aus dem Jahr 2020 für die Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung (EFI) zur Rolle von Cybersicherheit als Katalysator für Innovation und wirtschaftliches Wachstum.
• darüber hinaus sind das vom BMBF geförderte Verbundprojekt zur Ordnung des privaten Sicherheitsmarkts (OSiMa) sowie zur Rolle des Bargelds in Not- und Krisenfällen zu nennen.
• Am 16. September wird das Horizon Europe Projekt FERMI über den volkswirtschaftlichen Schaden von Desinformation im Rahmen einer wissenschaftlichen Konferenz an der Humboldt-Universität beendet.

Aktuell arbeiten Tim Stuchtey und das Team an verschiedenen, nationalen und europäisch geförderten Forschungsprojekten, die zentrale sicherheitspolitische Herausforderungen adressieren. Dazu gehören unter anderem politischer Extremismus, die Sicherstellung der Bargeldversorgung in Not- und Krisenfällen, die digitale Resilienz kommunaler Verwaltungen, die Rolle von Desinformation als sicherheitsrelevanter Bedrohung sowie die Stärkung der Cybersicherheit an deutschen Wissenschafts-institutionen.

Das Jubiläum wird am 11. Juli im Rahmen einer Festveranstaltung mit Alumni, Freundinnen und Freunden sowie Förderern und Partnern gefeiert. Prof. Dr. Tim Stuchtey wird in einem kurzweiligen Impulsvortrag die Geschichte, Entwicklung und Meilensteine des BIGS nachzeichnen und aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen beleuchten.

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