Die Gesundheitswirtschaft geht mit 
vorsichtigem Optimismus ins neue Jahr, wie der „2016 Global Life 
Sciences Outlook“ von Deloitte zeigt. Multinationale Unternehmen aus 
den Bereichen Pharma, Biotechnologie und Medizintechnik erwarten eine
steigende Nachfrage, aber auch Herausforderungen. Hohe Nachlässe, 
gedeckelte Erstattungserträge und der Trend zu qualitäts- bzw. 
ergebnisorientierten Behandlungsverfahren und Versorgung üben Druck 
auf die Margen aus. Als Folge erwartet die Branche bis 2019 ein 
geringeres Wachstum als vor Beginn der Rezession 2009. Umsatztreiber 
sind Biotech-Medikamente und zunehmend auch digitale Services wie 
E-Health-Plattformen zur individuellen Patientenversorgung. Basis der
Studie ist die Datenbank der Economist Intelligence Unit (EIU) für 60
Länder.
   „Der Versorgungsgestaltung gewinnt mit Hinblick auf 
ergebnisbasierte (outcomes-based) Vergütung in der Gesundheitsbranche
an Bedeutung. Das können Unternehmen nutzen, wenn sie innovative 
Produkte entwickeln und mit digitalen Angeboten kombinieren, um die 
Kommunikation zwischen Patient und Arzt zu verbessern“, kommentiert 
Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner/Leiter Life Sciences & Health 
Care von Deloitte.
Generika und Biosimilars verdrängen Originalpräparate
   Immer häufiger greifen Verordner aus Kostengründen zu Generika und
Biosimilars (Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten 
Arzneimitteln). Dadurch verschieben sich die Märkte: Der Anteil für 
Generika am gesamten britischen Pharmamarkt betrug beispielsweise 
2012 bereits 84 Prozent. Dieser Boom führt bei Herstellern 
traditioneller Originalpräparate zu Umsatzeinbußen. Das betrifft 
sowohl entwickelte Märkte als auch Schwellenländer. Gleichzeitig 
haben aber auch Generika-Produzenten Kapazitätsengpässe aufgrund der 
schnell steigenden Nachfrage. Seit der ersten Biosimilar-Zulassung in
der EU 2006 wächst auch dieser Markt stetig. Heute gibt es mehr als 
700 Medikamente dieses Typs mit Zulassung bzw. laufendem Verfahren. 
Analysten rechnen in diesem Bereich bis zum Jahr 2020 weltweit mit 25
bis 35 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Biotech-Markt wächst
   Der Anteil von Biotech-Medikamenten einschließlich Impfstoffen, 
monoklonalen Antikörpern und rekombinanten Produkten am Gesamtabsatz 
der Pharmabranche liegt derzeit bei 18 Prozent, wird aber 
voraussichtlich auf 26 Prozent bis zum Jahr 2019 steigen. 
Biotech-Produkte stellten 2014 bereits den Großteil der 
Top-10-Umsatzbringer. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. 
Einsatzgebiete von Biotech-Medikamenten sind beispielsweise 
entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, aber auch Krebs,
verschiedene Bluterkrankungen  oder auch Hepatitis C.
Patienten- und Arzneimittelsicherheit im Fokus
   Weltweit verstärken die Aufsichtsbehörden die regulatorischen 
Auflagen für die Branche. Schwerpunkte sind zunehmend 
„Off-label“-Einsätze (zulassungsüberschreitende Anwendungen), 
mangelhafte Management der Arzneimittelsicherheit oder auch die 
Offenlegung klinischer Studien. So hat die EU Vorschriften zu neuen 
Datenstandards erlassen: sogenannte IDMPs (Identifizierung von 
medizinischen Produkten). Sie sollen die verwechslungssichere 
Identifizierung von Arzneimitteln auf internationaler Ebene 
sicherstellen. Möglich wird das durch ein Verfahren zur Erzeugung 
globaler Produkt-IDs, die für die gesamte Lieferkette genutzt werden 
können.
Pharma: nach kurzem Einbruch wieder Aufwind
   Als Folge rückläufiger Gesundheitsausgaben weltweit im Jahr 2015 
rechnet die Pharmaindustrie mit einem leichten Rückgang des 
Medikamentenumsatzes um 2,7 Prozent. Verantwortlich dafür sind der 
Preisdruck in den USA sowie die labile wirtschaftliche Lage in 
Brasilien, Russland und China – auf diese vier Länder entfallen rund 
50 Prozent des weltweiten Pharma-Umsatzes. Zusätzlich gehen 
staatliche Gesundheitsbudgets sowie die Ausgaben von Selbstzahlern 
zurück. Für 2016 bis 2019 rechnet die Branche jedoch bereits wieder 
mit einem Anstieg um durchschnittlich 4,3 Prozent pro Jahr.
Herausforderungen durch Kostensenkung
   Haupttreiber des positiven Trends in der Pharmabranche sind 
steigende Lebenserwartung, die Zunahme chronischer Krankheiten und 
die Einführung innovativer und häufig auch zugleich teurer Therapien,
zum Beispiel gegen Krebs oder Hepatitis C. Allerdings haben viele 
Länder Maßnahmen getroffen, um die Kosten im Gesundheitswesen 
einzudämmen: Dazu zählen u.a. Preisgrenzen, Zwangsrabatte sowie 
nutzenbasierte Preisgestaltung und Erstattungsmodelle. Diese stellen 
erhebliche Herausforderungen für forschungsbasierte Pharmaunternehmen
dar. Als Reaktion passen Pharmaunternehmen ihr Portfolio an, senken 
die Kosten und setzen ihren Fokus verstärkt auf hochspezialisierte 
Indikationsgebiete.
Wachstum in der Medizintechnik
   Solide jährliche Wachstumsraten von 4,1 Prozent (2015-2019) werden
für den Medizintechnik-Markt erwartet. In-vitro-Diagnostik (IVD) ist 
der hier größte Bereich, er wird zwischen 2016 und 2020 jährlich um 
5,1 Prozent wachsen, wobei ein Umsatz von 67,3 Milliarden US-Dollar 
erwartet wird, was rund 14 Prozent des Weltmarkts entspricht.
   „Die digitale Vernetzung betrifft inzwischen den gesamten 
Gerätemarkt und auch die meisten Bereiche von ambulanter und 
stationärer Versorgung, da digitale Technologien maßgeblich zu 
effizienter und qualitativ hochwertiger Diagnostik und Therapie 
beitragen werden. Deshalb sollten Medtech Unternehmen IT-Kompetenz 
aufbauen und Produktion und Logistik agil gestalten, um flexibel auf 
die digitalen Veränderungen reagieren zu können“, resümiert Dr. 
Gregor-Konstantin Elbel.
   Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/zlRFo zum 
Download.
Über Deloitte
   Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen 
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance und Consulting 
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; 
Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit 
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen 
Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen 
unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – 
für mehr als 220.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames 
Leitbild und individueller Anspruch zugleich.
   Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited 
(„DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft 
mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von 
Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes
ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und 
unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst 
keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere 
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