Biometrie: Chance oder Risiko? (mit Bild)

Anwendungen in denen Maschinen Menschen erkennen sind im Kommen.
Die hieraus resultierenden Herausforderungen sind noch nicht voll
abschätzbar. Wie wird diese Technologie zukünftig unser Leben
beeinflussen?

Biometrische Systeme werden immer leistungsstärker und haben immer
mehr Berührungspunkte zu unserem Alltag. Es ist bereits technisch
möglich, auf Bildern im Internet Gesichter automatisch erkennen zu
lassen. Ist das eine wünschenswerte Entwicklung, oder sollten wir
besser darauf verzichten?

„Die Biometrie wird von manchen als Schlüsseltechnologie und von
einigen als Werk des Bösen gesehen“, sagt Alexander Nouak,
Biometrieexperte und Leiter „Identifikation und Biometrie“ am
Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für
angewandtes Visual Computing. „Die Wahrheit liegt sicherlich in der
Mitte. Wie jede Technologie birgt auch die Biometrie Chancen und
Risiken. Sie kann den persönlichen Komfort und die Sicherheit
erhöhen, bietet jedoch auch Ansatzpunkte für den Missbrauch der
gespeicherten Daten und die Überwachung der Nutzer.“

Nach Ansicht von Nouaks Team sollten Datenschutz,
Persönlichkeitsrechte und Missbrauchsmöglichkeiten offen diskutiert
werden, bevor eine mögliche biometrische Anwendung, wie das
Bildererkennen im Internet, allgemein verfügbar ist. „Es ist wichtig,
dass wir als Gesellschaft darüber sprechen, ob wir etwas wirklich
wollen, oder eben nicht“, sagt Nouak.

Mit Förderung durch die Europäische Union wurde deshalb das
Projekt „Homeland Security, Biometric Identification & Personal
Detection Ethics“ (HIDE) ins Leben gerufen. Es etablierte eine
Plattform, die sich im Dialog mit den kritischen Fragen der Biometrie
auseinandersetzt. An HIDE beteiligen sich 11 Partnerinstitutionen. Um
die Zukunft der Plattform zu besprechen, treffen sich die Partner vom
8. bis 10. Dezember in Brüssel zur HIDE-Abschlusskonferenz. „Mit HIDE
wurde ein offenes Diskussionsforum geschaffen“, sagt Nouak. „Jeder,
der sich für diesen Bereich interessiert, ist eingeladen sich
anzuschließen, mitzuarbeiten und mitzudiskutieren.“

HINWEIS: Zum Thema existiert auch HDTV-Rohmaterial für
Fernsehsender und Onlinemedien.

Weitere Informationen: www.hideproject.org und
www.igd.fraunhofer.de/idb/ .

Pressekontakt:
konrad.baier@igd.fraunhofer.de
Tel.: +496151155-146 oder -441

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