Bioökonomie bietet mehr Möglichkeiten als nur eine Abkehr von fossilen Rohstoffen hin zu Bio-Energie aus Pflanzen. Sie spielt daher auch in Branchen wie der Lebensmittelindustrie eine wachsende Rolle. Darauf hat die Vorsitzende des Bioökonomierates der Bundesregierung, Prof. Dr. Christine Lang, auf der ifood Conference in Hannover hingewiesen.
„Wir müssen von der bisherigen vorwiegend energetischen zu einer intelligenten Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen kommen“, erläuterte Christine Lang, die auch Geschäftsführerin des Biotechnologie-Unternehmens ORGANOBALANCE (http://www.organobalance.de) ist. „Konkret heißt das: wir wollen Rohstoffe veredeln statt verbrennen.“
Die vermehrte Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen für bio-basierte Produkte sei für alle Branchen relevant. Das gelte auch für die Lebensmittelindustrie. „Gerade hier schont eine biobasierte Wirtschaft nicht nur Ressourcen, sie stärkt auch das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelproduktion.“ Biobasierte Produkte, die mit Organismen aus der Natur gewonnen oder veredelt werden, bieten in vielen Fällen einen Mehrwert, zum Beispiel für gesunde, natürliche und sichere Lebensmittel.
Diese positiven Faktoren zu erforschen und zu nutzen, sei eine Hauptaufgabe der Biotechnologie. „Ob Krankheitserreger, Verderblichkeit oder unangenehme Gerüche – wir finden für nahezu jedes Problem eine biotechnologische Lösung“, sagt Christine Lang. Wichtig sei dabei die Kooperation von „Forschung und Entwicklung auf der einen Seite und Produktion und Vermarktung auf der anderen.“ Die Bioökonomie-Strategie, die die Bundesregierung im Sommer verabschiedet hat, sei hierzu ein wichtiger Beitrag.
Die iFood Conference wird vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) und der europäischen Forschungsallianz EFFoST veranstaltet. Sie findet in diesem Jahr erstmals im Rahmen der Biotechnica statt, der europäischen Leitmesse für Biotechnologie, Life Sciences und Labortechnik.