(Stuttgart/19. Oktober 2010) – Die BioRegio STERN Management GmbH hat den zweiten Wettbewerb zur Stärkung regionaler Cluster in Baden-Württemberg, RCW II, gewonnen. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert die „Clusterinitiative Engineering – Life Sciences – Automation“, kurz ELSA, zur Verknüpfung der Life Science-Branche mit ingenieurgetriebenen Branchen mit bis zu 200.000 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Im Rahmen der Clusterinitiative ELSA sollen die bestehenden regionalen Cluster aus der Life Science-Branche mit denen aus den technologie- und ingenieurgetriebenen Bereichen, also der Automatisierungstechnik, dem Maschinenbau und der Automobilzulieferung, verknüpft werden. Beide Branchen haben in den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb bereits starke Cluster gebildet. Diese sollen nun zur Weiterentwicklung miteinander vernetzt werden. Gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk Mechatronik BW e.V. aus Göppingen, dem Kompetenzwerk Medical Valley Hechingen und dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung, IPA, wird die BioRegio STERN Management GmbH die Anbahnung von Kooperationen der Branchen strategisch initiieren und fördern. „Mit Hilfe dieser Anschubfinanzierung für unsere neue Clusterinitiative werden wir unter anderem mit Hilfe von Veranstaltungen die Branchen gezielt zusammen bringen, um Gemeinsamkeiten zu identifizieren und neue Geschäftsfelder und Umsatzpotenziale zu erschließen“, erklärt BioRegio STERN-Geschäftsführer Dr. Klaus Eichenberg.
Produktentwickler, die ursprünglich aus der Automobilbranche kommen, und Biotech- bzw. Medizintechnikunternehmen entwickeln bereits gemeinsam neue Hightech-Produkte in der Region. Denn Ingenieure aus der Zulieferer- und Automatisierungsbranche kann die Biotechnologie bestens gebrauchen, um wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren auf den Weg zu bringen. Um etwa geeignete Produktkandidaten für den Pharmamarkt entwickeln zu können, kommen bereits häufig Hochdurchsatzverfahren mit Komponenten aus der Automatisierungstechnik zum Einsatz. Auch im Bereich der Zellkulturen besteht ein großer Bedarf an Automatisierung, um beispielsweise geeignete Wirkstoffkandidaten zu testen, aber auch um die Verträglichkeit von Kosmetika nachzuweisen. Die neuen hochkomplexen in vitro-Modelle tragen daher dazu bei, Tierversuche zu vermeiden.
Ein großer Bedarf an derartigem Know-how besteht aber nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch bei der Fertigung biotechnologischer und medizintechnischer Produkte. Im Bereich der personalisierten Medizin etwa, insbesondere der Individualtherapie wie beispielsweise dem Tissue Engineering sollen individuelle Therapien und Produkte gezielt für den einzelnen Patienten entwickelt und hergestellt werden. Damit diese künftig als Standardprodukte in der medizinischen Versorgung eingesetzt werden können, müssen sie für alle Patienten in ausreichenden Mengen und gleich bleibender Qualität zur Verfügung stehen. Kleine Chargen oder gar echte Einzelfertigung wie sie bislang bei vielen kleinen Biotech-Start-ups Standard sind, kommen daher für viele Unternehmen, die sich langfristig erfolgreich im Markt etablieren wollen, nicht mehr infrage. Zudem müssen Qualitätsstandards wie GMP-Richtlinien, DIN- und ISO-Normen eingehalten werden, was in der Regel durch den Einsatz automatisierter Verfahren zu gewährleisten ist.