Bei ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr, am vergangenen Freitag in der BIO CITY Leipzig, hatten die rund 20 Biotech-Branchenvertreter aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Qual der Wahl. Sie mussten aus vier eingereichten Projektvorschlägen diejenigen auszuwählen, die künftig durch das Clustermanagement organisatorisch bei der weiteren Etablierung und Vernetzung unterstützt werden sollen. Durchsetzen konnte sich zum einen die von der Leipziger BioPlanta GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie eingereichte Projektidee zur „Erstellung von Antifreeze-Proteinen (AFP) in Pflanzen-Bioreaktor-Kulturen und deren kommerzielle Verwertung als Kryprotektivum“. Dabei geht es um die Verbesserung der Langzeitlagerung von Stammzellen und Blutprodukten und die Erschließung neuer Märkte für diese Proteine. Projektpartner des IQ-Innovationspreis-Gewinners Bioplanta und des Fraunhofer IZI sind die VITA34 AG , das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben sowie das Hans-Knöll-Institut in Jena.
Bei dem zweiten ausgewählten Projekt geht es um die Erschließung eines völlig neuen Anwendungsgebietes der Biotechnologie für die Region Mitteldeutschland – der Algenbiotechnologie. Projektpartner sind die Hochschule Anhalt, die GICON GmbH aus Dresden und die Salata GmbH aus dem thüringischen Ritschenhausen. In dem Projekt sollen Verarbeitungs- und Prozesstechniken zur besseren Erschließung des vollen Anwendungspotenzials von Algen untersucht werden. Algen wird ein hohes kommerzielles Nutzungspotenzial zugeschrieben, u.a. zur effizienten Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe oder zur Gewinnung von hochwertigen pflanzlichen Wertstoffen.
„Mit den beiden heute ausgewählten Projekten gelingt es uns, neue Kompetenzen zu erschließen und mit der Algenbiotechnologie völlig neue Anwendungsbereiche der Biotechnologie in der Region Mitteldeutschland zu etablieren“, freute sich der mitteldeutsche Clustersprecher Demuth. Weitere Projektvorschläge für die nächste Auswahlrunde können beim Clustermanagement eingereicht werden.