Sie laufen kreuz und quer, biegen ohne
Ankündigung ab oder bleiben abrupt stehen: Fußgänger gelten als das
dynamischste Element städtischer Umgebung. Ob in Fußgängerzonen,
Bahnhöfen, Shoppingcentern oder auch bei Veranstaltungen – ihre Wege
zu planen, ist eine komplexe Aufgabe. Mit VISWALK bringt PTV jetzt
eine speziell auf Fußgänger zugeschnittene Simulationssoftware auf
den Markt, die Bahnhofsbetreibern, Stadtplanern, Architekten und
Eventmanagern bei der Planung ihrer Projekte unterstützt.
Wie führe ich Besucher durch ein Gebäude? Wie breit sollten die
Gänge sein? Und wie viele Lifte werden benötigt? Mit Fragestellungen
wie diesen beschäftigen sich Architekten. PTV hat nun mit VISWALK ein
Simulationstool entwickelt, mit dem sich Fußgängerströme in und
außerhalb von Gebäuden optimieren lassen. So ermöglicht VISWALK, die
Kapazitäten von Gebäuden zu planen, Sicherheitsanalysen zu machen
sowie Evakuierungsmaßnahmen zu bewerten. Auf Knopfdruck liefert die
Software die Simulation auch in 3D.
Den Fußgänger im Blick
„Pedestrian Engineering“ heißt die Disziplin, die die meist
genutzte Beförderungsart, das Gehen, im Fokus hat. Sie hat das Ziel,
Fußgängerströme sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden
sicherer und flüssiger zu machen. Mikrosimulationen unterstützen
diesen Prozess. VISWALK bildet das Fußgängerverhalten realitätsgetreu
ab wie keine andere Simulationssoftware. „Eine Besonderheit ist
beispielsweise die dynamische Routenwahl“, erklärt Dr. Tobias Kretz,
Produktmanager bei der PTV und Experte für Fußgängersimulationen. Wie
Autofahrer versuchen auch Fußgänger ihr Ziel möglichst schnell zu
erreichen. Häufig ist die schnellste Route zugleich auch die
kürzeste. „Doch schon in Situationen, in denen beispielsweise eine
große Gruppe von Fußgängern um eine Kurve läuft, wird diese ‚Regel‘
durchbrochen“, sagt Kretz. „VISWALK berücksichtigt in der Simulation
daher beides: die kürzeste und die schnellste Route.“
Die Wissenschaft dahinter
In Fußgängermengen herrscht eine Art kollektive Intelligenz: Wie
von selbst bilden sich in Korridoren Bahnen oder entstehen an
Engstellen Wechselströme. Wissenschaftler bezeichnen diese Dynamik
auch als Selbstorganisationsphänomen. Bei der Interaktion zwischen
Fußgängern wirken sowohl physikalische als auch soziale Kräfte. Diese
lassen sich mathematisch mit Hilfe des Social Force Modells (SFM)
beschreiben, das von Prof. Dr. Dirk Helbing entwickelt wurde und in
VISWALK zum Tragen kommt.
Pressekontakt:
Kristina Stifter, +49-721-9651-565, public.relations@ptv.de