Im Rahmen der weltweiten Studien zur antimikrobiellen
Wirkungsweise von Kupferlegierungen wurden nun einmal mehr die
positiven Resultate der ersten deutschen Feldversuche in den
Asklepios-Kliniken Hamburg bestätigt: Erste Ergebnisse eines
umfangreichen Versuchs in mehreren US-amerikanischen Kliniken zeigen,
dass der Einsatz von Gegenständen aus antimikrobiellen
Kupferlegierungen auf Intensivstationen das Risiko einer
krankenhausbürtigen Infektion um 40,4 Prozent reduzieren kann. Die
Versuchsauswertungen wurden jetzt auf der 1. Internationalen
Konferenz zur Prävention und Infektionskontrolle (ICPIC) der
Weltgesundheitsorganisation in Genf Anfang Juli präsentiert.
Die vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium finanzierte
Studie soll dazu dienen, festzustellen, inwieweit der Einsatz von
antimikrobiellen Kupferlegierungen dazu führt, die Anzahl pathogener
Keime in Krankenhäusern zu reduzieren und wie sich diese Wirkung auf
die Infektionsrate niederschlägt. Dazu ersetzten die Forscher in den
drei beteiligten Krankenhäusern – das Memorial Sloan Kettering
Cancer Center in New York, die Medical University of South Carolina
und das Ralph H. Johnson VA Medical Center, beide in Charleston,
South Carolina – häufig berührte Gegenstände wie Bettgitter,
Tischwagen, Schwesternrufknöpfe und Infusionsständer durch
entsprechende Modelle aus Kupferlegierungen.
Weniger Patienteninfektionen durch den Einsatz von Kupfer Räume,
die mit antimikrobiellen Kupfergegenständen ausgestattet waren,
zeigten dabei eine 97prozentige Reduktion von pathogenen Keimen auf
diesen Oberflächen, dasselbe Ergebnis, das genauso gut ist wie es
nach einer Endreinigung nach Entlassung des Patienten erreicht wird.
Dr. Michael Schmidt, Professor und Vize-Vorsitzender des Bereichs
Mikrobiologie und Immunologie der Universität South Carolina, der die
Ergebnisse auf der ICPIC-Konferenz vorgestellt hat, dazu: „Keime, die
sich auf Oberflächen in Intensivstationen finden, sind wahrscheinlich
für 35-80 Prozent der krankenhausbürtigen Patienteninfektionen
verantwortlich. Dies zeigt, wie schwierig es ist, Krankenhäuser
hygienisch rein zu halten. Die Kupferobjekte, die in unserem Versuch
eingesetzt worden sind, verringerten nicht nur die Keimzahlen,
sondern resultierten in statistisch signifikanten Reduktionen der
Anzahl von Infektionen von Patienten, die in diesen Räumen behandelt
worden sind.“
Auf der ganzen Welt treten in Gesundheitseinrichtungen rund sieben
Millionen Infektionen pro Jahr auf (1). Laut WHO verursachen sie
Kosten von insgesamt 80 Milliarden US-Dollar (2).
Thematisch verwandte Studie: Kupfer und Händehygiene
Welche Wege Keime durch indirekte Kontaktübertragung nehmen können
und wie sie dadurch das Infektionsrisiko erhöhen, offenbarte auch
eine klinische Studie (3) an den Universitätskliniken Birmingham an
einem recht profanen Beispiel. Ausgangspunkt war die Annahme, dass
kontaminierte Kugelschreiber über das Krankenhauspersonal für die
Weitergabe von pathogenen Keimen in Krankenhäusern verantwortlich
sein könnten – auch, wenn das Personal alle Standardmaßnahmen der
Händehygiene vorgenommen hat. Zu diesem Zweck wurden auf einer
Intensivstation nach dem Zufallsprinzip Kugelschreiber aus Messing,
auf einer weiteren modellgleiche Kugelschreiber aus Edelstahl an das
Personal ausgegeben. Dann wurde die Kontaminierung eines jeden
Stiftes nach Ende einer 12,5 stündigen Benutzungszeit durch das
Personal gemessen: dabei zeigten die Stifte aus Messing eine mehr als
87 Prozent niedrigere Kontaminierung durch Keime als die
entsprechenden Kugelschreiber aus Edelstahl.
Außerdem wurde die Kontaminierung nach einer elfstündigen
Nichtbenutzung der Stifte gemessen, die bei Raumtemperatur zu diesem
Zweck gelagert wurden. Hier zeigte sich, dass die Verkeimung der
Messingversionen um 94,8 Prozent niedriger war als die der
Edelstahlmodelle. Dazu Studienleiterin Dr. Anna Casey:“ Diese
Ergebnisse machen deutlich, dass der Gebrauch von Stiften aus
Kupferlegierungen signifikant das Level der mikrobiellen
Kontamination auf Schreibgeräten reduziert und damit auch das Risiko
der indirekten Kontaktübertragung auf Hände verringert.“
Weitere Informationen rund um das Thema „Antimikrobielle
Kupferlegierungen“ finden Sie auf www.antimicrobialcopper.com .
(1) bioMérieux Corp, First World Forum on HCAIS, 2007
(2) World Health Organization, The Burden of Health
Care-Associated Infection Worldwide, 2010
(3) A comparative study to evaluate surface microbial
Contamination associated with copper-containing and stainless
steel pens used by nurses in the critical care unit, Anna L.
Casey PhD et al., American Journal of Infection Control,
online
Pressekontakt:
Birgit Schmitz M.A
Kommunikation und Marketing
Tel: 0211-4796328
Email: bschmitz@kupferinstitut.de