Die neue Erfindung des renommierten Molekularbiologen Professor Hermann Bujard optimiert den Tet-Genschalter, der als Goldstandard für geregelte Genexpression gilt. Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH in Karlsruhe hat den Erfinder im Auftrag der Universität Heidelberg beim Patentmanagement und bei den Verwertungsverträgen beraten.
Tet-On 3G Tetracycline Inducible Gene Expression System ist die dritte Generation der Tet-Genschalter, die seit kurzem von der kalifornischen Firma Clontech angeboten wird (www.clontech.com/teton3g). Fast alle führenden pharmazeutischen Unternehmen und unzählige Forschungslabore arbeiten mit Tet-Genschaltern, den molekularbiologischen Standardwerkzeugen für das gezielte An- und Abschalten von Genen. Der neue Tet-On 3G bietet Forschern noch bessere Kontrolle der Genregulation mit einer 10fach erhöhten Sensitivität des Systems für den Effektor Doxycyclin und einer signifikant reduzierten basalen Genexpression. Dies macht das neue System attraktiver für transiente Transfektionsstudien und für in vivo Anwendungen.
Professor Bujard und sein Team von der Universität Heidelberg haben in die Entwicklung des Tet-On 3G den optimierten Tet-responsiven Minimalpromotor eingebracht. Die Nutzungsrechte wurden von der Universität Heidelberg an das Biotech-Unternehmen TET Systems in Heidelberg übertragen, das von Bujard zusammen mit Kollegen 2004 gegründet wurde und die gesamte Patentfamilie zur Tet-Technologie hält. Dabei hat die Patent- und Verwertungsagentur TLB sowohl das Management als auch die Übertragung der Nutzungsrechte unterstützt. Die TET Systems hat ihrerseits den seit 15 Jahren bestehenden Lizenzvertrag mit Clontech erweitert und so die rechtliche Basis geschaffen, mit der die Firma Clontech Weiterentwicklungen wie den Tet-On 3G auf den Markt bringen kann.
„Am wirtschaftlichen Erfolg des Tet-On 3G werden sowohl die Universität Heidelberg als auch der Erfinder Professor Bujard partizipieren“, so die Innovationsmanagerin Dr. Uta Weirich von TLB, die die Verträge mit Tet-System verhandelt hat.
Bujard wurde 1970 als Professor für Molekulare Genetik an die Universität Heidelberg berufen, wo er in den 80er Jahren das Zentrum für molekulare Biologie (ZMBH) als Direktor mit aufbaute. Nach seiner Emeritierung war Bujard bis Ende 2009 Direktor der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO) in Heidelberg. Bujard widmet sich seitdem verstärkt der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Malaria am Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH) an der Universität Heidelberg. Professor Bujard und die Universität arbeiten beim Management der daraus hervorgehenden Patente seit längerem mit TLB zusammen.