Ein Diabetiker „verbraucht“ etwa ein Schwein pro Woche. So lautete
die Faustregel der Versorgung für Diabetiker noch bis vor dreißig
Jahren. Das blutzuckersenkende Insulin konnte nämlich bis dahin nur
aus tierischen Bauchspeicheldrüsen gewonnen werden. Man verwendete
hauptsächlich Schweineinsulin, weil es sich lediglich durch eine
einzige Aminosäure vom menschlichem, dem Humaninsulin, unterscheidet.
Zuckerkranken waren also darauf angewiesen, dass immer genügend
Schlachttiere vorhanden waren, damit ihre Versorgung gewährleistet
werden konnte. Heute gibt es fast 300 Millionen insulinpflichtige
Diabetiker weltweit. Für die Produktion des nötigen Insulins bräuchte
man die Bauchspeicheldrüsen von rund 1,5 Milliarden Schweinen pro
Jahr. Bei schätzungsweise knapp einer Milliarde Schweinen auf der
Welt wäre ein Lieferengpass wahrscheinlich programmiert.
Der pharmazeutischen Forschung ist es zu verdanken, dass es eine
bessere Alternative gibt: Diabetiker können heute Insuline nutzen,
die exakt dem Insulin des menschlichen Körpers entsprechen. Mithilfe
der damals noch neuen Gentechnik wurde das menschliche Gen für
Insulin in Mikroorganismen übertragen. Diese waren dann selbst im
Stande, Insulin in großen Mengen zu produzieren. 1982 wurde
Humaninsulin als erstes gentechnisch verändertes Produkt in
Deutschland zugelassen. Neben länger und schneller wirkenden
Insulinen wird übrigens auch an sogenannten „Smart-Insulinen“
geforscht. Sie sollen nur dann wirken, wenn der Blutzucker erhöht
ist. Wenn das keine guten Nachrichten sind…
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