Stuttgart, 17. Juli 2013 – „BioLab Baden-Württemberg on Tour – Forschung, Leben, Zukunft“ ist bis heute mit einer Projektlaufzeit von zehn Jahren die europaweit längste mobile Informationskampagne ihrer Art. Im April 2003 wurde die Initiative von der Baden-Württemberg Stiftung mit Unterstützung der Chemie-Verbände Baden-Württemberg initiiert und tourte seitdem durch ganz Baden-Württemberg. Sie hatte sich zur Aufgabe gesetzt, vor allem Jugendliche landesweit über den aktuellen Forschungsstand, die Anwendungsgebiete und Entwicklungspotenziale der modernen Lebenswissenschaften und der Biotechnologie sowie Ausbildungs-, Studien- und Berufsmöglichkeiten zu informieren. Nach einer Dekade geht das erfolgreiche Projekt Ende Juli nun zu Ende.
An über 1.000 Standorten war das BioLab mit seinem Labor der Sicherheitsstufe S1 in den Jahren 2003 bis 2013 zu Gast und besuchte an rund 2.000 Einsatztagen mehr als 900 Schulen. „Primäres Ziel war dabei die Nachwuchsförderung im Land“, erklärt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Denn um die Vorreiterstellung und Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs im Bereich der Biotechnologie nachhaltig zu sichern, braucht es qualifizierte Arbeitskräfte.“ Mit zahlreichen praxisorientierten Veranstaltungsformaten gelang es der Initiative, dieses Ziel zu erreichen. In ihrer zehnjährigen Laufzeit zählte sie über 270.000 Besucherinnen und Besucher. Dabei konnten Berührungsängste gegenüber der Biotechnologie und den modernen Lebenswissenschaften abgebaut und eine Dialogplattform bereitgestellt werden.
Während der Praktika im hochwertig ausgestatteten Labor konnten 47.200 Schülerinnen und Schüler selbst „Hand an die Wissenschaft“ legen. „Im BioLab wurde Forschung real und greifbar“, so Rudi Beer, Abteilungsleiter Forschung der Baden-Württemberg Stiftung. Einmal außerhalb des regulären Unterrichts in einem Labor zu forschen und selbst Experimente durchzuführen, war für viele Schülerinnen und Schüler eine einmalige Gelegenheit, sich wie echte Wissenschaftler zu fühlen. Andrea Küchle-Wahl, Lehrerin der Kaufmännischen Schule in Ehingen bestätigt: „Wie die meisten Schulen haben auch wir nicht die Möglichkeit, ein eigenes S1-Labor einzurichten. Daher ist es für uns notwendig, auf Angebote wie das BioLab zurückgreifen zu können“. In zehn Jahren gingen während der Workshops 22.100 Handschuhe, 120 Laborkittel, 144.000 Eppis – kleine Reaktionsgefäße – sowie 5.250 Zentrifugenröhrchen und 3.600 Agarose-Gele durch die Hände der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Bei „Offenen Türen“, Vorträgen und geführten Ausstellungsrundgängen hatten neben Jugendlichen und Lehrkräften auch Eltern und die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit, Laborluft zu schnuppern und individuelle Fragen mit den wissenschaftlichen Projektbetreuern des BioLabs zu diskutieren.
Zehn Jahre „BioLab Baden-Württemberg on Tour“ gehen planmäßig zu Ende. Der bis zum Schluss anhaltende Erfolg und die ungebrochen hohe Nachfrage der Dialogkampagne sprechen für sich. „Ein großes Anliegen der Initiative war neben der Nachwuchsförderung die Versachlichung einer kontroversen Diskussion. In der zehnjährigen Laufzeit war die Resonanz der Zielgruppen dahingehend überaus positiv und hat unsere eigenen Erwartungen bei Weitem übertroffen“, so Andreas Jungbluth, wissenschaftlicher Projektleiter der Initiative.
Weitere Informationen zur Initiative sowie den Abschlussbericht zum Download finden Sie unter www.biolab-bw.de.