ZBW startet mit EEXCESS europaweites Science2.0-Forschungsprojekt

Kiel/Hamburg, den 7. Februar 2013: Die EU gibt heute das Startsignal für das hochdotierte EU-Großprojektes EEXCESS – “Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resources”. Verfolgt wird ein radikal neuer Denkansatz zur Informationsvermittlung, um im Web verfügbare Inhalte wie Bilder, Videos, Infografiken, Statistiken oder Texte, die über Social-Media-Kanäle oder Blogs verbreitet wurden, mit kulturellen, wissenschaftlichen und Lerninhalten personalisiert und kontextabhängig zu verknüpfen. Die ZBW befasst sich dabei inhaltlich primär mit der Bereitstellung und kontextbezogenen Verfügbarmachung von sogenanntem „Long Tail Content“, also von dauerhaften und aus Forschungssicht relativ verlässlichen Inhalten, die zum Beispiel einen Blogbeitrag fundieren können.

Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist einer von zehn europäischen Partnern des 2013 startenden EU-Großprojektes EEXCESS – „Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resources”. Das weltweit größte Informationszentrum für die Wirtschaftswissenschaften unter der Leitung des Medieninformatikers Prof. Dr. Klaus Tochtermann bekommt damit das mittlerweile zweite Forschungsgroßvorhaben binnen Kurzem bewilligt. Bereits im Oktober 2012 kam der Startschuss für den von der ZBW initiierten Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0. Die ZBW als Informationsinfrastrukturdienstleister der Leibniz-Gemeinschaft baut somit kontinuierlich ihre Forschungsaktivitäten unter dem übergeordneten Thema Science 2.0 aus.

Prof. Dr. Klaus Tochtermann erklärt Science 2.0 im Videopodcast:
http://www.youtube.com/watch?v=uNC-qoQPr34

In dem Projekt EEXCESS befasst sich die ZBW speziell mit der Konzeption neuartiger, vernetzter und multidisziplinärer Informationslandschaften sowie der technologischen Integration des eigenen Rechercheportals EconBiz in solche Umgebungen. Außerdem sorgt die ZBW dafür, dass die Forschungsergebnisse des Projektes Eingang in die öffentliche Diskussion finden und nachhaltig genutzt werden.

Prof. Dr. Klaus Tochtermann. Direktor der ZBW und Lehrstuhlinhaber für Medieninformatik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erklärt die Aufgabe der ZBW in EEXCESS: „EEXCESS löst sich von traditionellen Paradigmen der Bibliotheken, die primär darin bestehen, möglichst viele Anreize zu schaffen, dass die Forschenden in die Bibliothek kommen, um die Literatur zu nutzen. Zukünftig geht es darum, dass die Bibliotheken die vielfältigen Möglichkeiten von Web 2.0 nutzen, um die Forschenden unmittelbar dort mit Literatur zu versorgen wo sie gerade arbeiten. Das kann eine virtuelle Forschungsumgebung, ein Wiki, ein Blog oder ein soziales Netzwerk sein.“

Die Projektpartner der ZBW kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien. Das Projektvolumen liegt bei circa 6,9 Millionen Euro. Die Laufzeit des Projektes ist 42 Monate.

URL: www.eexcess.eu

Über EEXCESS “Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resources”:
Wissenschaftliche Forschungsergebnisse, historische Tondokumente, Bilder von Skulpturen, Filme oder Noten – das Potenzial dieser Forschungs- und Bildungsinhalte für Wissenschaft und Erziehung ist derzeit weitgehend ungenutzt. Den Schatz an kulturellem oder wissenschaftlichem Long Tail Content zum Nutzen aller User offenzulegen, ist das Ziel Projektes EEXCESS “Enhancing Europe’s eXchange in Cultural Educational and Scientific Resources”. Durch personalisierte und kontextualisierte Empfehlungstechnologien zielt das Projekt darauf, existierende Distributionskanäle wie Blogs oder soziale Medien um wissenschaftlich-kulturelle Long-Tail-Inhalte anzureichern. Um hochqualitative Empfehlungen sicherstellen zu können, analysieren die Projektpartner Nutzerverhalten und Gebrauchsstruktur unterschiedlicher User-Gruppen und integrieren das Wissen der Gedächtnisorganisationen. Für die Sicherung des Datenschutzes der User werden innerhalb des EEXCESS-Projektes unterschiedliche Personalisierungsmethoden entwickelt. Durch spezifische Datenschutzempfehlungen, die in den Web-Kanälen enthalten ist, wird EEXCESS den Gebrauch kultureller Ressourcen in drei Szenarien verbessern. (1) Unterstützung von Bildungsprozessen in den Schulen und Universitäten, (2) Verbesserung der wissenschaftlichen Kommunikation zur Förderung neuer Entdeckungen und (3) Verbesserung der allgemeinen Bildung der Öffentlichkeit.
Folgende Partnerinstitutionen sind beteiligt: JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH (Österreich) – Koordinator; Archäologie und Museum Baselland (Schweiz); bit media e-Learning solution GmbH & Co (Österreich); Collections Trust (Großbritannien); Institut National des Sciences Appliquées de Lyon (INSA) (Frankreich); Know-Center GmbH (Österreich); Mendeley Ltd. (Großbritannien); Universität Passau (Deutschland); Wissenmedia GmbH (Deutschland) sowie ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (Deutschland). Das Projektvolumen liegt bei circa 6,9 Millionen Euro. Die Laufzeit des Projektes ist 42 Monate.

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